Warten - Larry

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Müde schaue ich auf mein Handy und seufze schwer auf. Er wollte schon vor Stunden hier sein. Ich rolle mich noch mehr in meine Decke ein und schaue wieder auf den Fernseher. Gemma, die neben ihrer Mutter auf dem Sofa sitzt, während ich mich auf dem Sessel breit gemacht habe, blickt zu mir und schaut mich traurig lächelnd an. 

"Harry kommt bestimmt noch, Lou", sagt sie sanft und streicht mir über die Füße. 
"Er wollte vor vier Stunden da sein, Gemma", nuschle ich gegen das Kissen, welches ich umarmt habe. "Ich kann verstehen, dass er jetzt wo sein Album raus ist viele Interviews hat, aber es ist mein Geburtstag und morgen ist Weihnachten… kann er nicht wenigstens an diesen Tagen bei der Familie sein?" Mein Stimme wird brüchig. Es ist doch immer wieder das Selbe. 

Seit dem Beginn unserer Pause als Band, sehen Harry und ich uns nur sehr selten. Eigentlich sollte es sich für uns bessern, doch irgendwie hat es alles nur noch schlimmer gemacht. Ich bin froh, wenn ich Harry drei Mal im Jahr zu Gesicht bekomme und das schmerzt so sehr. Jede Sekunde in der wir nicht zusammen sind, fühlt sich an wie Jahre, doch jede Stunde die wir zusammen verbringen, vergeht wie Sekunden. 

Eine weitere halbe Stunde liege ich leise da und schaue auf den Bildschirm, doch richtig verstehen kann ich es nicht. Dafür sind meine Gedanken ganz woanders. Plötzlich spüre ich zwei warme Hände an meiner Schulter, doch es sind nicht Harrys Hände. 
"Geh ins Bett, Honey. Es ist schön nach zwölf", murmelt sie sanft und streicht mir über den Kopf. Langsam drücke ich mich auf. "Es tut mir so leid, Honey. Wenn Harry da ist, werde ich mit ihm ein ernstes Wörtchen reden." Müde lächle ich sie an. 
"Es ist in Ordnung, Anne.", murmel ich leise. "Danke, dass du dich so um mich kümmerst. Du bist wie eine zweite Ma." Tränen bilden sich in ihren Augen. Sie umarmt mich schnell und drückt mich an sich. 
"Oh Honey." Ich erwidere ihre Umarmung. 

Nach einem Moment löst sie sich wieder von mir und schaut mich nur lächelnd an. 
"Ich geh dann ins Bett", flüstere ich und verlasse das Wohnzimmer mit Decke. Ich laufe langsam die Treppe nach oben ins alte Zimmer von Harry. Ich lasse mich aufs Bett fallen und kuschle mich ein. 

Tief atme ich durch und schließe die Augen. Ich drücke das Kissen fest an mich und denke mir, es sei Harry. Kleine Tränen bilden sich in meinen Augen. Tropfen für Tropfen fällt auf die Matratze. Warum tue ich mir das überhaupt an? Schniefend schließe ich die Augen und versuche mich zu beruhigen. 

Tief atme ich durch. Nach einigen Augenblicken habe ich mich beruhigt. Unten erklingt die Stimme von Anne. Ich kann leider nicht viel verstehen, doch :" Jetzt geh nach oben!", kann ich verstehen. 

Ich höre wie jemand die Treppe nach oben rennt und im nächsten Moment wird die Zimmertür geöffnet. 
"Lou?", erklingt die tiefe, raue Stimme von Harry. Er schließt vorsichtig die Tür und kommt mit langsamen Schritten auf mich zu. Vorsichtig lässt er sich auf die Matratze fallen und beugt sich zu mir hinab. Augenblicklich umschließt mich sein Geruch. "Lou bist du noch wach?" 

Ich mache keine Anstalten ein Geräusch von mir zu geben. Ich bin immer noch verletzt. 
"Bitte Lou ich bin mir sicher, dass du noch wach bist", flüstert er schon fast verzweifelt. Langsam drehe ich mich zu ihm hin und setze mich leicht auf. 

"Du bist zu spät", flüstere ich so distanziert wie möglich. 
"Ich weiß Lou und es tut mir auch fürchterlich leid, dass ich erst jetzt da bin", entschuldigt er sich und legt eine Hand auf meine Wange, doch ich drücke sie bestimmt weg. 
"Du hast meinen Geburtstag verpasst und das schon wieder. Wann haben wir zuletzt meinen Geburtstag zusammen verbracht? Vor vier Jahren, Harry." 
"Lou es tut mir so leid. Ich bin aus einem bestimmten Grund zu spät gekommen." 
"Der da wäre?", frage ich nach, auch wenn ich eigentlich nur schlafen möchte. Ich habe keine Lust auf seine Ausreden. 

Ich vernehme ein Rascheln. Leise räuspert Harry sich.
"Eigentlich ist das jetzt ein echt ungünstiger Moment um dir dein Weihnachtsgeschenk zugeben, aber ich habe das Gefühl, wenn ich es dir jetzt nicht gebe, dann wird es zu spät sein", flüstert er leise. Vorsichtig greift er nach meiner Hand und legt mir eine Schachtel in die Hand. Ich öffne die Schachtel und starre erstaunt auf den Inhalt. "Louis ich liebe dich über alles. Ich weiß, die letzten Jahre waren nicht leicht für unsere Beziehung. Wir haben uns kaum gesehen. Jeder Anruf hat ein riesiges Loch in mein und auch dein Herz gerissen. Jeder Abschied würde schwerer, aber wir haben es bis hierher geschafft. Wir sind immer noch zusammen." 

Vorsichtig nehme ich den schmalen silbernen Ring heraus. 
"Wir sind immer noch zusammen und ich möchte auch bis an unser Lebensende mit dir zusammen sein. Möchtest du mich heiraten?" 

Ein weiteres Mal treten mir Tränen in die Augen. Ich schlinge meine Arme um ihn. 
"Ich liebe dich Harry aber warum muss denn immer alles so kompliziert sein?", frage ich leise nach. Sanft legt der Dunkelhaarige seine Hände auf meinen Rücken. 
"Ich weiß es auch nicht Lou. Aber wir schaffen das. Wir haben das doch immer geschafft." Langsam nicke ich und löse mich wieder von ihm. 
"Manchmal frag ich mich wer von uns der ältere ist", gebe ich lachend von mir und wische mir über die Augen. 
"Ich liebe dich aber so wie du bist", gibt Harry von sich. 
"Ich liebe dich auch", antworte ich und gebe ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. "Und ja." 

Daraufhin beginnt Harry breit zu lächeln. Glücklich schaut er mich an. 
"Ich weiß gar nicht was ich sagen soll", haucht er. Lächelnd Strecke ich mich zu ihm und verbinde unsere Lippen. 

An diesem Abend schlafen wir Arm in Arm ein. Eins der schönsten Gefühle der Welt, kann ich euch sagen.

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