38. Hochzeit

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Emma hatte gerade ihren Bogen weggeräumt, als ihr jemand von hinten die Augen zu hielt.

„Was wird das Finn?", sie drehte sich lächelnd zu ihm um.

„Neuer Fußballkapitän, wenn ich bitten darf", sagte Finn.

„Wie jetzt?", wunderte sich Emma.

„Da Luke jetzt nicht mehr bei uns spielt, bin ich jetzt neuer Kapitän", erklärte Finn.

„Oh, cool", meinte Emma erfreut und umarmte ihn.

„Wie hat es mit meiner Mutter geklappt?", fragte Finn.

„Deine Mutter ist die coolste Mutter, die ich je kennengelernt hab", antwortete Emma. „Die war total ruhig. Ihr wär es glaub relativ egal gewesen, wenn ich wirklich schwanger wär. Sie hätte sich wahrscheinlich darüber gefreut."

„Nicht dein Ernst", sagte Finn.

„Doch, wirklich", versicherte Emma.

„Schwangerschaftshormone", vermutete Finn.

„Daran wird es wohl liegen", sagte Emma.

***

„Du hast doch sicher ein schickes Kleid, oder? ", Luke hatte Mara angerufen und direkt mit einer Frage begonnen.

„Erstmal hallo", meinte Mara. „Und ja ich glaub, dass ich ein schickes Kleid hab. Warum?"

„Lange Geschichte, erzähl ich dir wenn ich dich in einer halben Stunde abhole", sagte Luke. „Bis dahin kannst du dich richten, oder?"

„Könnte ich gerade so schaffen", antwortete Mara. „Aber wofür soll ich mich richten?"

„Hochzeit", sagte Luke und legte auf.

„MSo, du musst mir helfen", rief Mara durchs Haus.

„Was ist denn?", wollte MSo wissen.

„Ich muss in einer halben Stunde zu einer Hochzeit", antwortete Mara.

„Damit kommst du aber früh", MSo stand jetzt bei Mara im Zimmer.

„Sag das nicht mir, sondern Luke", beschwerte sich Mara.

„Also, Kleid aussuchen, schminken und Haare richten, das müsste zu schaffen sein", sagte MSo. „Gut, dass du gerade geduscht hast." Als es nach einer halben Stunde an der Tür klingelte steckte MSo gerade die letzte Haarspange in Maras Frisur.

„Viel Spaß", sagte MSo noch, dann ging Mara zur Tür.

„Wow", brachte Luke nur heraus. „Du bist wunderschön."

„Danke", meinte Mara. „Aber du siehst auch nicht schlecht aus." Luke trug schlichte Jeans, darüber ein weinrotes Hemd. Über seine Schulter hatte er ein Jackett gelegt, das er mit einer Hand festhielt. Mara hatte ein knielanges dunkelblaues Kleid an, das auf der Höhe der Taille einen schwarzen Gürtel hatte. Ihre Haare waren leicht gewellt. Nur die vorderen Strähnen hatte MSo nach hinten geflochten und mit einer Spange festgesteckt.

„Kleiner gab es dein Hemd wohl nicht", meinte Mara lachend.

„Wieso?", fragte Luke.

„Du musst ja nur einmal Muskeln anspannen, dann reist der Stoff", sagte Mara und stupste gegen Lukes Bizeps.

„Sorry, ist halt bei den meisten Schlagzeugern so", entschuldigte sich Luke. Er wollte gerade zu seinem Auto gehen, als er sich abrupt umdrehte.

„Schaust du mir etwa auf den Hintern?", fragte er lächelnd.

„Vielleicht", antwortete Mara.

„He", beschwerte sich Luke. „Du brauchst gar nicht meckern. Wenn du mir in den Ausschnitt schaust, darf ich auch auf deine Arsch schauen."

„Ich hab nicht...", setzte Luke an, doch Maras Blicke brachten ihn zum Schweigen.

„Müssen wir nicht langsam los", sagte Mara.

„Stimmt", bestätigte Luke. „Also einsteigen bitte."

„Dein Arsch ist übrigens sehr scharf", meinte Mara, während sie ins Auto stieg.

„Danke, weiß ich doch", sagte Luke.

„Du eingebildeter, gutaussehender Spinner", entgegnete Mara.

„Oho, du lernst dazu", bevor er den Motor startete küsste er sie.

„Wo genau fahren wir überhaupt hin?", fragte Mara nach einer Weile.

„Zu der Hochzeit meines Cousin", antwortete Luke.

„Ach so und ich muss da unbedingt mit", meinte Mara.

„Ja, du bist schließlich meine Freundin", sagte Luke.

„Aber deine Eltern kennen mich doch gar nicht", fiel es Mara ein.

„Ja, ich weiß. Dann lernt ihr euch eben heute kennen", beschloss Luke. „Bei Sara und Leander hatten sie auch nichts dagegen."

„Ich glaube, die werden sogar froh darüber sein", sagte Mara.

„Hä? Warum das denn?", fragte Luke.

„Deine Eltern freuen sich bestimmt darüber, dass sie dich los sind", antwortete Mara.

„Warum bist du heut eigentlich so gemein zu mir?", wollte Luke mit einem gespieltem schmollen wissen.

„Ich bin doch nicht gemein zu dir", einte Mara. „Hab ich dich jemals provoziert, Hübscher."

„Mara", Luke warf ihr einen Blick zu.

„Konzentrier dich auf die Straße", Mara grinste. „Luki."

„Übertreib es nicht", warnte Luke.

„Warum? Was willst du denn dagegen machen, Süßer?", neckte Mara ihn weiter. Sie waren angekommen und Luke stellte den Motor ab.

„Was willst du dagegen tun, wenn ich das hier mache", Mara legte eine Hand auf Lukes Brust und strich langsam abwärts.

„Jetzt langt es aber", Luke nahm Maras Gesicht in seine Hände, dann küsste er sie lang und genüsslich.

„Das werde ich machen", flüsterte er. Als Luke Mara gerade wieder los lies ries jemand von draußen die Autotür auf.

„Luke, da bist du ja endlich. Wo hast du bloß so lange gesteckt. Mama ist kurz vorm Ausrasten", Sara stand in der Tür und schrie ihren Zwillingsbruder an, bis sie Mara bemerkte. „Ach, hi Mara. Schöne Frisur, schickes Kleid." Dann wandte Sara sich wieder ihrem Bruder und schaute ihn wütend an.

„Sorry, wir wurde aufgehalten", entschuldigte dieser sich. „Aber jetzt sind wir ja da. Also wo liegt das Problem?"

***

Emma und Finn hatten es sich zusammen mit Andre und Foxy im Wohnzimmer bequem gemacht und schauten einen Film. Alles war friedlich, bis Emmas Handy klingelte.

„Manchmal möchte ich das Ding einfach nur zum Fenster raus werfen", stöhnte sie und nahm das Gespräch an. „Was gibt es Mama?"

„Es ist schon ziemlich spät, wo bleibst du?", fragte ihre Mutter zurück.

„Ich komm heut nicht mehr heim", antwortete Emma.

„Aber...", setzte Anette an.

„Nichts aber", unterbrach Emma sie. „Ich schlaf heut Nacht bei Finn." Damit legte sie auf.

„Oh Mann, das scheint echt stressig zu sein bei dir daheim", bemerkte Andre.

„Dir war es doch auch zu stressig daheim, deshalb wohnst du hier", meinte Emma. „Also wenn das so weitergeht mit meiner Mutter, zieh ich auch noch hier ein."

„Ich hätte nichts dagegen", sagte Finn lächelnd.

„Das glaub ich dir sofort", meinte Emma. Als der Film zu Ende war mussten Finn und Andre grinsen. Emma war auf dem Sofa eingeschlafen. Finn hob sie vorsichtig hoch und trug sie in sein Zimmer. Dort legte er sie auf sein Bett. Als Finn aus dem Bad zurückkam, legte er sich zu Emma. Dann legte er seine Arme um sie und schlief ein.

Die Verwirrung (Teil 2)Where stories live. Discover now