Lost: Verloren an die Dunkelheit - [Dark Peter Pan X Dark Reader]

Kapitel 28 - Die Bühne der darstellenden Überzeugung

Reader POV

„Lauf! Lauf! Nicht zurückschauen!" rief Peter zu Alex, der einfach rannte.

Sie beide waren am Strand gewesen, denn Alex hang immer noch an der Hoffnung fest, dass bald ein Schiff am Horizont auftaucht, ein Schiff mit seinen Eltern... Peter hatte gehofft, wenn er dem Jungen ständig den leeren Horizont zeigen würde, dass Alex Hoffnung irgendwann einbrechen würde, aber der Junge stellte sich als sehr beharrlich heraus. Doch das gemütliche Horizont absuchen und auf Segel zu warten wurde ein jähes Ende gesetzt als die Bedrohung höchstpersönlich aufgetaucht war. Peter hatte davon natürlich gewusst, denn so war es ausgemacht.

Alex stolperte fast mehrfach auf dem weichen, nachgiebigen Sand des Strandbodens, als ich ihn und Peter jagte. Ich musste mir ein Lachen verkneifen und stark an meine eiserne Miene halten, denn Alex wirkte mehr wie ein kopfloses Huhn, welches versuchte Haken zu schlagen wie ein Hase und dabei durch den Sand stolperte wie ein betrunkener Pirat auf der Flucht vor einem Geist.

Der Junge hatte fast den Beginn der Vegetation erreicht, als ich ihn einholte und ihm urplötzlich den Weg versperrte. Alex kreischte auf und hob automatisch, schützend die Hände, blinzelte aber dann, als ihm offenbar wieder in den Sinn kam, dass er derzeit keine Magie wirken konnte, aufgrund des schmucken Armbands, dass ich ihm angelegt hatte.

Ich zückte mein Schwert und holte drohend damit aus. Alex hastete ein paar Schritte zurück und stolperte. Er riss erneut einen Arm aus Schutzreflex hoch und petzte die Augen zusammen, als ich das Schwert niedersausen ließ. Im nächsten Moment klirrte es schon laut, weswegen Alex irritiert aufsah, denn er hatte sein Ende eigentlich schon kommen sehen, was unverkennbar an seinem kreidebleichen Gesicht zu erkennen war. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, er zitterte am ganzen Leib, seine Knie mussten weich wie Pudding sein und dahingehend war es eigentlich verwunderlich, dass er nicht heulend zusammensackte und sich in die Hose machte. Er blinzelte und entdeckte dann Peter, der schützend vor ihm stand und mein Schwer mit seinem Schwert pariert hatte. Wir beiden beäugten uns eingehend. Dann lieferten wir uns schon einen heftigen Schlagabtausch, während Alex den Kampf aus verängstigenden und noch immer ungläubigen Augen beobachtete. Er konnte wohl noch kaum glauben, dass er noch am Leben ist. Sein Schock noch am Leben zu sein und der Kampf der sich zwischen mir und Peter, vor seinen Augen abspielte, schienen den Jungen so sehr zu lähmen, dass er völlig vergaß, die Beine in die Hand zu nehmen und weiter zu rennen. Er starrte uns nur an, aus großen, blassen Augen und mit offenem Mund, während Peter und ich unserer Schwerter in höchster Präzession und Schnelligkeit schwangen und der Stahl Funkensprühend aufeinandertraf. Peters und meine Hiebe kamen in einer so schnellen Abfolge, dass man ihr kaum folgen konnte. Ich hatte derweil etliche Übungsstunden mit Peter hinter mir. Peter erbarmungslose Strenge und all die blauen Flecken mit denen er mir den Schwertkampf wortwörtlich eingebläut hatte, trug seine Früchte und ich erkannte, dass Peter das ebenso erkannt und stolz darauf ist, denn das las ich aus seinem Grinsen heraus, welches zwischen den Schwerthieben hervorblitze.

„Peter!" rief der Junge dann erschrocken, als er sah, wie Peter mit einem Mal stürzte.

Blut spritzte und befleckte den weißen Sand. Ich hatte Peter am rechten Oberarm erwischt...es schmerzte mir in der eigenen Seele, aber es gehörte alles zum Plan. Es war Peters Anweisung gewesen, dass es genau so geschehen soll.

Peter stürzte nach hinten und schaffte es noch, das Schwert quer vor seine Brust zu heben, um einen weiteren Schlag von mir abzuwehren, während ich nun bedrohlich über Peter gebeugt war.

Alex schluckte schwer.
„Lauf!" rief Peter ihm eingehend zu.

„Aber...!" protestierte Alex, wurde von Peter allerdings unterbrochen „Ich sagte lauf! Ich komm schon klar."