Kapitel 6 - Inseltour mit Felix

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Reader POV

Ich erwachte am nächsten Morgen in meiner Hängematte. Die Atmosphäre des Vorabends spürte ich noch greifbar, den Klang von Pans Flöte und die Tatsache, dass alle hier traurige Vergangenheiten hatten. Ich fühlte mich nicht mehr wie eine Außenseiterin und nicht mehr ganz so alleine. Ich fühlte mich deutlich erleichterter. Vor wenigen Tagen war ich hier angekommen, verloren und verwirrt und jetzt begann sich die fremde Insel langsam zu wandeln zu einem Zuhause. Ich war skeptisch gewesen gegenüber den Jungs, die sich als durchaus sympathisch entpuppt hatten und vor allem hatten wir Gemeinsamkeiten, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Ich hatte erst nicht gewusst was ich von ihnen halten sollte, von ihnen und ihrem mysteriösen Anführer Peter Pan, aber ich spürte wie meine Angst und Verunsicherung dahingehend etwas verflog. Ich begann wahrlich ein Wohlgefühl zu entwickeln. Als ich mir dessen bewusst wurde, lächelte ich aus dem Fenster und betrachtete kurz die Sonnenstrahlen, die es schafften durch die Baumkronen zu dringen.

„Hey!" hörte ich plötzlich, weswegen ich mit dem Kopf herumfuhr und dann Felix erblickte „Hast du Lust mich zu begleiten?"

„Wohin?" fragte ich nach.

„Ein paar Früchte und Beeren pflücken." antwortete er und jetzt erblickte ich auch den Korb in seinen Händen, der aus Palmenblättern geflochten war.

„Klar!" gab ich sofort zurück und schwang mich direkt aus meiner Hängematte.

Ich wollte nicht länger untätig herumsitzen und grübeln. Seit ich hier angekommen war, hatte ich damit verbracht. Ich hatte nur nachgedacht, mich distanziert und zurückgezogen, doch damit wollte ich nun Schluss machen. Ich wollte nun mehr ein Teil der Gruppe sein und mich mehr beteiligen und integrieren. So hatten die letzten Tage mir ohnehin rein gar nichts gebracht. Ich hatte all die Tage mit Nachdenken vergeudet und war dennoch zu absolut keinem Ergebnis gekommen.

Ich folgte Felix also, der mir auch einen Korb in die Hand drückte und dann mich durch die Weiten des Dschungels führte. Ich vertraute Felix, dass er genau wusste was er tat, so hatte ich in den wenigen Tagen ohnehin direkt den Eindruck erhalten, dass alle Jungs hier genau wussten was sie taten, da sie schon eine ganze Weile hier auf der Insel lebten.

Als wir uns schon etwas vom Camp entfernt hatten, entschied ich ein Gespräch mit Felix zu beginnen, der ohnehin immer recht ruhig wirkte.

„Peter brachte euch also alle auf die Insel, weil ihr einsam und verlassen wart..." begann ich vorsichtig, so wusste ich doch von mir selbst, dass es schwer fiel darüber zu reden oder so etwas zuzugeben, zumindest fiel mir es stets unheimlich schwer mit irgendwem darüber zu reden oder so etwas zuzugeben.

Im Grunde hatte ich all die Jahre damit verbracht mit niemanden darüber zu reden, die taffe zu spielen und so zu tun als würde alles an mir abprallen. Niemand hatte wahrscheinlich auch nur annähernd gewusst oder verstand wie ich mich wirklich gefühlt hat, wie verzweifelt ich war und wie hart ich getroffen wurde von all den Schicksalsschlägen. Niemand hatte eine Ahnung davon gehabt. Ich hatte auch nie einen Grund gesehen mich jemandem zu öffnen, da ich zum einen sicher war, dass mich eh niemand verstanden hätte und zum anderen es ohnehin nichts gebracht hätte. Es hätte mein Leben nicht verändert oder mir plötzlich mehr Glück beschert, wenn ich darüber geredet hätte. Also hat ich es in mich hineingefressen und einfach verschwiegen und die unnahbare gespielt. Nicht mal mein Vater hatte es verstanden, andernfalls hätten wir nicht immer so gestritten. Er hatte mich nie wirklich verstanden und wie ich fühlte, wie sehr alles an meinen Nerven gezerrt hatte und wir sehr es mich alles innerlich zerbrochen hatte....und meine Mutter war nicht mehr dagewesen um mich vielleicht zu verstehen.

„...wieso hast du dich einsam und verlassen gefühlt?" wagte ich letztendlich zu fragen und bereute es fast in dem Moment, denn es erschien mir nun doch unhöflich.

Lost: Verloren an die Dunkelheit - [Dark Peter Pan X Dark Reader]Where stories live. Discover now