Kapitel 20 - Kein Platz für Zweifel!

616 20 2
                                    

Reader POV

Peter seufzte entnervt auf und seine angespannten, dunklen Gesichtszüge lockerten sich wieder etwas.

„Endlich wieder Ruhe... wo waren wie stehen geblieben?" fragte Peter und machte dann einen Schritt auf mich zu. Ich sah immer noch dorthin wo Killian und Nod verschwunden waren und meine Wut klang ab und machte wieder Platz für Gedanken und Zweifel. Unweigerlich hallten Killians Worte dumpf in meinem inneren, dabei hatte ich gedacht, dass sie endgültig hinfort gespült worden waren, aber ich musste leider der Wahrheit ins Auge sehen. Ich spürte noch immer Unsicherheit...es war noch nicht alles aus dem Weg geräumt.

„Ahja...genau..." hörte ich Peter nur nebenbei und realisierte seine Worte kaum.

Peter griff nach meiner Hüfte und zog mich zu sich, sofort neigte er leicht den Kopf und wollte mich in einen Kuss ziehen, als ich völlig aus Reflex einfach eine Hand auf seiner Brust ablegte und ihn so stoppte. Peter zog die Augenbrauen fragend und unverständlich zusammen.

Mein Blick huschte ein letztes Mal an die Stelle wo Killian verschwunden war. Seine Worte hallten nun wieder deutlich in meinem Kopf, auch wenn ich mich selbst dafür schallen könnte und eigentlich nicht wollte, dass er Zweifel streute. Die Wut hatte die Gedanken kurz beiseitegeschoben, aber nicht verbrennt wie ich gehofft oder angenommen hatte. Ich wollte es nicht, aber ich konnte es auch nicht verhindern. Das Thema war noch nicht durch...

Als hatte ich darüber nicht schon selbst nachgedacht und als wusste ich nicht, das Peter die andren Jungs belog. Aber er tat das doch nur um die heile Familie zu wahren und ich war selbst damit einverstanden und verstand seine Vorgehensweise. Auch war ich mir selbst doch einig, dass ich Peter vertraute, immerhin hat er mich gerettet, mir alles beigebracht, mich eingeweiht und mir alles offenbart. Er hatte mir offen und ehrlich die Hand hingehalten und mir die dunkle Seite offenbart und mir die Entscheidung freiwillig überlassen. All das Training für mich. Peter hatte keinen der andren trainiert, mich aber schon und dann diese exklusiven Berührungen und diese Zuneigung... All das hatte mir so viel Vertrauen in ihm gegeben, dass ich nie einen Zweifel an ihm gehegt hatte. Felix vertraute ihm schließlich auch obwohl er in alles eingeweiht ist und hegte kein Misstrauen oder Sorge. Über all das war ich mir einig und im Klaren gewesen, daher verstand ich nicht, warum Killians Worte mich nun zum Wanken brachten, wo ich doch selbst schon mit dem Thema längst abgeschlossen hatte.

Peter belog die andren Jungs, aber nicht mich oder Felix und die andren belog er nur aus einem guten Zweck heraus. Manchmal musste man eben düsterere Dinge tun, um das zu bewahren was einem wichtig ist, dass hatte ich erkannt und das hatte Peter mir beigebracht.

Der Zweck heiligt eben manchmal die Mittel und manchmal verlangt es eben düstere Methoden, um sein Paradis zu wahren. Ich hatte mich lange genug vom Schicksal und Leben herumschubsen lassen, nun bestimmte ich und tat alles dafür.

Es bedeutete also nicht automatisch, dass Peter somit alles und jeden hinterging oder nicht auch fühlen konnte oder Dinge haben konnte, die ihm wichtig sind. Ich hatte vor Tagen darüber nachgedacht und hatte dieses Thema für abgeschlossen angesehen. Nie mehr Sorgen oder Zweifel, kein Gewissen mehr, dass hatte ich mir geschworen und all die Last meiner Vergangenheit abgeworfen. Peter und Neverland hatten mir ein Leben ohne all diese Lasten offenbart und ich hatte mir geschworen genau danach zu leben und nun kam Killian daher und streute mit ein paar wenigen Worten Zweifel, obwohl ich mit diesem Thema von mir selbst aus eigentlich bereits abgeschlossen hatte. Wieso also benötigte es Killian, um die Zweifel in mir zu wecken, wenn ich bereits selbst darüber nachgedacht hatte und keinerlei Zweifel verspürt hatte? Wieso schafften es also seine Worte? Ich verstand es nicht und auch wenn ich eigentlich nicht zulassen wollte, dass seine Worte einen Effekt bei mir erzielten, so konnte ich es dennoch in dem Moment nicht verhindern. Ich war eigentlich wütend... wütend auf Killian und auf mich selbst... aber das winzige bisschen Zweifel, was sich wie eine Zecke an meinem Herz festsaugte, überwiegte momentan die Wut. Ich musste diesen Zweifel erst wieder loswerden, ehe er sich ganz festigte und immer mehr wuchs wie ein Geschwür. Killian hatte Zweifel in die Klarheit gestreut und mich ein wenig zum Wanken gebracht, obwohl ich es nicht wollte und obwohl ich geschworen hatte nie mehr ins Wanken zu geraten und nie mehr irgendeine Last an mich heranzulassen. Nur noch Freiheit, Sorglosigkeit, Unbeschwertheit, Macht... da war kein Platz für Zweifel, Sorgen, Hilflosigkeit all jene grausigen Gefühle, die ich von meiner Vergangenheit kannte, mich Jahre gepeinigt hatte und die Peter mir endlich genommen hatte. Und nun bedarf es lediglich Captain Hook, um Bedenken auszulösen. Aber Peter hatte mir einmal geholfen meine Unsicherheit zu lösen, ich baute also innerlich darauf, dass er es erneut tat. Ich brauchte lediglich absolute Klarheit.

Lost: Verloren an die Dunkelheit - [Dark Peter Pan X Dark Reader]Where stories live. Discover now