✨chapter ten✨

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escape

Langsam streichst du wieder einmal über den ungeöffneten Brief. Er liegt jetzt schon seit einer Woche auf deinem Schreibtisch.

Tief atmest du ein. Wieso du ihn nicht öffnen kannst, weißt du selbst nicht. Etwas hält dich davon ab, vielleicht, weil du dich schämst.

"Ist das nicht schon der dritte Brief in dieser Woche?" fragt Seokjin dich, welcher hinter dir steht und sanft deine Arme auf und ab streift.

"Vierte." schluckst du betroffen, wagst es nicht dich umzudrehen. Mit Jin bist du bereits drei Jahre zusammen, bald würdet ihr beide euer Studium endlich beenden.

In dieser Zeit, hast du Namjoon fast schon komplett vergessen. Er ist es, der ständig versucht den Kontakt noch zu halten.

Aber du hast jetzt einen Freund. Und er möchte nicht, dass noch ein anderer in deinem Leben ist. Vorallem, nachdem du ihm gebeichtet hast, was zwischen Namjoon und dir geschehen war.

Seokjin legt seinen Kopf langsam auf deine Schulter und verziert diese mit leichten Küssen. Du spürst seinen Atmen an deiner Halsbeuge, während er deine Haare sanft zur Seite schiebt, um auch deinen Hals mit lieblichen Küssen zu versehen.

Stille Tränen sammeln sich in deinen Augen. Du liebst diesen Mann, du liebst Jin. Aber gleichzeitig geht dir Namjoon nicht aus dem Kopf. Die Erinnerungen jagen dich, wollen nicht von dir ablassen.

Egal wie sehr du versuchst alles von dir abzuschütteln oder vor anderen runter zu spielen, am Ende bist du diejenige, welche es mehr trifft, als sie zugeben will. Du bist diejenige, welche zwei Männer gleichzeitig liebt, obwohl du dir bei dem einen nicht ganz sicher bist, ob du nicht nur die Erinnerung mit ihm liebst.

"Vergiss ihn, y/n. Das ist jetzt dein neues Leben." raunt Seokjin in dein Ohr, schnell wischt du dir die Tränen aus dem Gesicht, setzt ein Lächeln auf und drehst dich zu ihm.

" raunt Seokjin in dein Ohr, schnell wischt du dir die Tränen aus dem Gesicht, setzt ein Lächeln auf und drehst dich zu ihm

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"Außer, du kannst ihn nicht vergessen." Jins Griff um deine Unterarme lockert sich schlagartig, er mustert dich eindringlich um aus deiner Mimik schlau zu werden.

Sofort schießen dir wieder Tränen in die Augen, du möchtest ihn nicht verletzten. Die letzten Jahre hast du ihn nicht nur kennen, sondern auch lieben gelernt. Nie könntest du auch nur daran denken gerade ihm weh zu tun.

"Jin ich-" versuchst du zu erklären, möchtest alles gut machen und ihn endlich wieder lächeln sehen. Seit er mit dir zusammen ist, tut er dies nämlich seltener.

Ihr streitet euch immer, um ein und das selbe Thema; deine Beziehung zu Namjoon.

Doch heute, genau jetzt in diesem Moment, trifft du eine Entscheidung. Eine Entscheidung, welche den gesamten weiteren Verlauf für immer verändern würde.

"Jin." fängst du , deutlich ruhiger, an. Du hebst deinen Blick vom Boden und starrst jetzt direkt in seinen wässrigen Augen.

Du musst schlucken. Er hat schon viel zu oft wegen dir geweint.

"Behalte mich hier. Ich möchte nicht mehr nach Korea, ich will bei dir bleiben." sprichst du endlich das scheinbar unmögliche aus.

Sofort reißt Jin glücklich seine Augen auf, grinst sogar wieder. "y/n, meinst du das ernst? Was ist mit deinem Vater?" frägt Er dich, worauf du nur die Augen verdrehen kannst.

"Er möchte nichts mehr von mir wissen. Meine Tante hat mir erzählt, dass er eingewiesen wurde." erklärst du ihm deine Familiäre Situation bereits zum zweiten Mal.

"und auch wenn" setzt du an, "Er bedeutet mir schon lange nichts mehr. Niemand bedeutet mir etwas, aus meinem früheren Leben. Kein Namjoon oder wer auch immer. Nur du. Du bist der Mann, den ich liebe." schluchzt du leicht auf, rührst Jin damit sogar ein wenig.

"Okay, y/n. Wir bauen uns zusammen ein Leben auf. In Amerika."

Du denkst, du hast das Problem gelöst, indem du dein altes Leben hinter dir lässt und ein neues am anderen Ende der Welt anfängst. Dabei merkst du nicht, wie du dich eigentlich auf eine Flucht begibst. Die Flucht vor dir selbst, die Flucht vor dem Schicksal. Doch, egal wie schnell du auch rennen magst, es wird dich einholen. Undzwar genau dann, wenn du es am wenigsten erwartest.

C O S M O G Y R A LWhere stories live. Discover now