|25| Nachhilfe Vol. 2

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Tom hielt sich daran, was er zu mir gesagt hatte. Just am nächsten Tag wartete er auf mich in der Bibliothek. Doch seine Reaktion auf Monicas Satz tat noch immer weh.

Ich hatte mich nachts hin und her gewälzt. Was war nur los mit mir? Was machte Tom mit mir? Tom von dem ich bisher geglaubt hatte, dass er von so kollektivem Mobbing nichts hielt. Tom hatte geschmunzelt.

"Was tust du? Was stehst du da so herum?", erklang die kalte Stimme des jungen Mannes, der mich bis in meine Träume verfolgte. Er drückte sich an mir vorbei und steuerte auf den Tisch zu.

Mit einem leisen Knall ließ Tom einen ganzen Stapel Bücher auf den Tisch fallen. Ich fuhr zusammen. Musste er das so laut machen? Bedeutete das, dass er wieder schlecht gelaunt war?

Langsam schlurfte ich näher. Toms Haar war durcheinander, so als wäre er zu oft mit den Händen durchgefahren. Seine Krawatte war locker gebunden und sein Hemd nicht mehr in die Hose gesteckt. Tom sah so gar nicht schick aus, wie sonst.

Ich ließ mich neben ihn auf den Stuhl sinken und setzte ein fröhliches Lächeln auf. "Tom", sagte ich. Tom machte weiter und schlug eine Seite im Buch auf. "Tom", wiederholte ich mich.
Er hob den Kopf und funkelte mich wütend an.

"Clark, würdest du mich jetzt bitte mich vorbereiten lassen", zischte er nach einer halben Ewigkeit des Schweigens.

Ich schloss den Mund wieder und biss mir auf die Unterlippe

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Ich schloss den Mund wieder und biss mir auf die Unterlippe. Was stimmte nur mit ihm nicht, dass er mich immer so anmaulen musste?

Ich hatte doch nur einfach seinen Namen gesagt, mehr nicht...

Dass er aber auch alles immer als feindselig aufnehmen musste! Ich fragte mich, woher das kommen musste. "So, wann war der erste Aufstand der Kobolde?", fragte er mich mit kühler Stimme.

Ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Ich weiß es nicht", gab ich kleinlaut zu und legte meine Stirn an die kühle Tischplatte. Nein, selbst der kurze Kältereiz machte mich nicht von einem unfähigen Mädchen zu einem Genie.

Tom stöhnte entervt auf und massierte, als ich den Kopf drehte, seine Schläfen. "Clark, du bist furchtbar" Ich zuckte bei seinen Worten zusammen. Ein klitzekleines Bisschen stach es in meiner Brust.

Ich berührte ihn an seinem Oberteil und er zuckte zusammen. Er rutschte auf seinem Stuhl ein paar Zentimeter weg von mir. "Fass' mich nicht an. Und wenn, dann nur, wenn ich es dir erlaube", fauchte er leise.

In seinen Augen jedoch hatte ich für einen Moment, eine klitzekleine Sekunde ein Gefühl aufblitzen sehen, von dem ich nicht geglaubt hatte, dass er dazu fähig war.

Tom Riddle hatte Angst.

Und es sah so aus, als hätte er die Angst vor mir. So, wie er weggezuckt war und der Ausdruck in seinen Augen, ließ es mich nichts anderes vermuten.

ᴘᴏʀᴛᴇ-ᴍᴏʀᴛ [ᴛᴏᴍ ʀɪᴅᴅʟᴇ]Where stories live. Discover now