|20| Zauberstab runter, Ron

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[Ein wunderschönes Lied mit Ohrwurmgarantie und schönem Text]

Ron stürmte auf Tom zu.
Den Zauberstab erhoben und der Blick finster.

"Du hättest uns fast unseren Sieg gekostet, Riddle", stieß Ron zornig hervor. Tom hatte die Arme vor der Brust verschränkt und zückte den Zauberstab schließlich auch.

Aber er tat es mit einer solchen Energie, dass er so rüber kam, wie wenn es für ihn gerade reine Zeitverschwendung war. "Habe ich nicht", meinte Tom kühl.

"Ach, und was sollte das dann mit Harry und dem Klatscher?", hakte der Rotschopf neugierig nach.

Tom spannte den Kiefer an. Für eine Sekunde glaubte ich, dass er einfach weggehen würde. Tat er aber nicht. "Ich habe Kopfschmerzen und habe nicht richtig gesehen", zischte Tom.

Tom hatte sich jedoch verraten. Er sagte nicht, er hatte Kopfschmerzen, sondern er habe Kopfschmerzen. Ergo hatte er noch immer Kopfschmerzen.

Nicht, dass es mich groß kümmerte. Was hatte ich schon groß mit Tom zu tun? Abgesehen davon, dass er mein Nachhilfelehrer war, mein Partner in Zaubertränke war und wir uns ständig über den Weg liefen, hatte ich nicht viel mit ihm zu tun.

"Ha, ha. Das war doch Absicht, Riddle! Gib es zu!", höhnte Ron und fuchtelte mit dem Zauberstab herum. Ich fragte mich, ob er sich wirklich mit Tom duellieren wollte, denn wir wussten, glaube ich beide, wer als Gewinner hervorgehen würde. Und das würde nicht Ron sein.

"Das war es nicht. Nicht absichtlich", sagte er ruhig und begann im Halbkreis um Ron herumzugehen, was ungute Erinnerungen an das Zaubereiministerium weckte.

Er hatte dieselbe gruselige Art um einen herumzugehen und dabei wie beifällig seinen Zauberstab in die Hand zu nehmen, wie sein Alter Ego . Er hatte auch dieselbe ruhige Art bei Konflikten zu reden, wie mir jetzt auffiel.

Naja, bis auf das unelegante-zur-Seite-schwanken. Irgendetwas stimmte doch nicht mit ihm. Abgesehen von dem ganzen Weltherrschaftskram. 

"Ich werde...", begann er, doch verdrehte die Augen und sackte mit einem Mal zu Boden. Ron starrte überrascht von seinem Zauberstabende zu Tom. "War ich das?", fragte er überrascht in die Runde. Die Einzige, die Anstalten machte, zu ihm zu gehen und ihm zu helfen, war ich. Ich kniete mich neben ihn und versuchte seinen Körper in die stabile Seitenlage zu bringen, wie es mir mein Dad gezeigt hatte. Es war nicht einfach, lasst mich das sagen. Tom war groß und so ein kleiner Zwerg wie ich, musste sich doppelt anstrengen, ihn ordentlich hinzulegen.

"Was tust du da, Louisa?", fauchte Ginny. Klar, ich konnte es ja verstehen, dass sie ihn nicht ausstehen konnte, immerhin hatte er versucht ihre Lebensenergie anzuzapfen und so aus dem Tagebuch auszubrechen. Aber ich konnte ihn doch nicht einfach so hier liegen lassen! "Ich helfe ihm, wonach sieht es denn aus?", entgegnete ich gereizt. Erst jetzt fiel mir auf, dass außer Tom und mir nur noch Hermine, Harry, Ron und Ginny im Gemeinschaftsraum waren. Der Rest musste beim Abendessen sein.

"Nach allem, was er dir angetan hat?", wollte die Rothaarige entgeistert von mir wissen. Meine Hand ging zu meinem linken Arm und ich rieb mir über die erhabene Stelle. "Der hier hat das aber nicht gemacht", meinte ich und reckte das Kinn in Toms Richtung. Ron lachte bitter auf. "Louisa, du hilfst einem Jungen, der bestimmt schon viel angestellt hat. Genug, dass er sein sechzehnjähriges Selbst in einem Tagebuch platziert hat. Was hat er wohl noch alles angestellt? Hm?" Ron fuchtelte jetzt mit dem Zauberstab vor meiner Nase herum.

ᴘᴏʀᴛᴇ-ᴍᴏʀᴛ [ᴛᴏᴍ ʀɪᴅᴅʟᴇ]Where stories live. Discover now