|Kapitel 1|- Von wahren Freunden, Tränen und Versprechen

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Liv's Sicht:

Gefühlte Stunden stehen wir einfach nur so da.
Ich ganz eng an ihn geschmiegt.
Und er mit seinen Armen um meinen Körper.
Ich hab ihn wieder.
Ich hab Clint zurück.

"Ich hatte solche Angst", nuschle ich in seine Schulter, "ich dachte ich würde dich nie wieder sehen."

"Ich habe mir auch Sorgen gemacht. Alle waren fort, ich hätte nie gedacht, dass ich einen von euch nochmal zu Gesicht bekomme."

Ich drücke ihn noch einmal kurz fest an mich bevor ich ihn loslasse.
Es wäre egoistisch von mir ihn für mich zu beanspruchen, schließlich sind auch einige seiner anderen Freunde wieder hier.

Zuerst zieht Pfanne den braunhaarigen Jungen an sich, dann Newt und zuletzt Thomas.
Clint sieht fragend zu mir und ich weiß, was in seinem Kopf vorgeht.
Er will wissen warum nur wir hier sind.
Was passiert ist und wie wir schließlich hier her kamen.

Mit meinen Lippen forme ich das Wort "später" und er nickt.

Dann sieht er sich hektisch um und als er das Mädchen mit den dunklen langen Haaren erblickt, geht er schnell auf sie zu.
"Harriet, Gott sei Dank", meint er und schließt sie in seine Arme.

Ich meine einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen zu erkennen und wende mich ab, um die anderen zu begrüßen, die sich vor uns versammelt haben.

"Das", meint Vince, "sind die Überlebenden aus Gruppe A."

Einige klatschen doch als sie zu ihrem Anführer aufblicken, der auf der Ladefläche eines Trucks steht, werden sie schnell still.
"ANGST hat unser Lager gefunden... So viele Menschen sind gestorben, da wir verraten wurden. Mary ist gestorben..."
Er macht kurz eine Pause. Keiner sagt ein Wort, manche hängen still ihren Gedanken nach, anderen laufen stumme Tränen über die Wangen.
"Es war nicht leicht. Ich wollte aufgeben, wollte euch zum sicheren Hafen bringen und das war's dann. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Viele sind gestorben, ja. Aber nicht nur das, ANGST hat zahlreiche Kids entführt. Wir werden sie nicht ihrem Schicksal überlassen sondern holen sie da raus!"

Die Menge beginnt zustimmend durcheinander zu rufen. Damit ist die Sache also beschlossen.
Wir werden sie retten.
Aris, Sonya, Jeremy.
All die anderen.
Und Minho.

***

"Hey", Newt lässt sich neben mich auf den Boden fallen.
Ich sitze am Ufer eines Meeres, dessen gegenüberliegendes Ufer so weit entfernt zu sein scheint, dass ich es nicht erkennen kann.

Meine Beine habe ich eng an meinen Körper gezogen, mein Kopf liegt auf meinen Knien.
Mein bester Freund setzt sich genauso hin wie ich, ganz dicht neben mir, sodass ich meinen Kopf jetzt auf seiner Schule platzieren kann.

"Ach Newt... Können wir diesem ganzen Scheiß nicht einfach entfliehen?
Ich werd noch verrückt... Wieso hört das nie auf? Wieso können wir nicht einfach normal leben?"

Er seufzt.
"Das wünsche ich mir auch Liv, mehr als alles andere..."

Eine Weile schweigen wir, dann greife ich nach seiner zitternden Hand.
"Wie geht's dir?"

"Naja den Umständen entsprechend würde ich sagen... Und dir?"

"Newt ich möchte das bitte ausführlicher, du bist mein bester Freund. Du kannst mir nichts vormachen. Ist es immer noch nur das Zittern oder ist noch etwas hinzugekommen?"

"Hauptsache das Zittern. Aber oft höre ich komische Stimmen im Kopf und das macht mir Angst...
Und jetzt zu dir, hast du inzwischen Anzeichen bekommen oder ist nach wie vor alles ruhig?"

Weil ich dich finde || Maze Runner -Minho FF ||Onde histórias criam vida. Descubra agora