Der Preis, der zu bezahlen ist

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Meine Hand zitterte, als ich sie in meine Tasche steckte, um meinen Zauberstab zu greifen. Ich spürte, wie mir die heißen Tränen nur so über die Wangen liefen. Meine Finger schlossen sich um den dünnen Stab, obwohl ich bezweifelte, ihn herausziehen zu können, ohne, dass die Gestalt mit der Kapuze, die da vor uns stand es bemerken würde. Fast panisch blickte ich zu Professor Dumbledore, dieser allerdings sah nur stirnrunzelnd und starr zu dem Angreifer und, ich mag mich täuschen, aber ich glaube in seinen Augen sammelten sich ebenfalls einige Tränen. Auch Professor McGonagle schien nicht in der Lage zu sein, die Schüler vor diesem Zauberspruch zu schützen und hielt sich stattdessen ein Taschentuch an die Nase.

"Er hat übrigens nach dir gefragt, Albus", sagte das Mädchen unter der Kutte mit kalter Stimme "du bist ein Verräter und das weißt du. Ich werde nicht so aufgeben, wie du es getan hast, ich stehe dazu und ich werde mich dafür einsetzen, das größere Wohl über die Welt zu bringen und wenn das meinen Tod bedeutet."

Meine Finger schlossen sich fester um das Holz meines Zauberstabes. Fast von selbst zog meine rechte Hand den dünnen Stab aus meiner Tasche. In Gedanken danke ich dem Schicksal dafür, dass Panda einen Lerntick hatte und sich gerade oben im Schlafsaal befand, wo sie in Sicherheit war. Ich verstecteckte den Zauberstab so gut es ging unter meinem Umhang. mein Plan an sich war eventuell gar nicht so schlecht. Das größte Problem war, dass ich gerade mal den Kitzelfluch und den Entwaffnungszauber gelernt hatte und damit konnte man sich ja eindeutig nicht gegen jemanden behaupten, der Dumbledore dazu brachte zu weinen.

"Leg den Staub weg, Leelo!", sagte das Mädchen und schien unter der Kapuze in meine Richtung zu schauen. Meine Organe und Körperteile frohren ein, als sie den Zauberstab auf mich richtete. Ich wusste nicht, ob es gut war, dass sie mich als Leelo aus "das fünfte Element" bezeichnet hatte. Vielleicht bedeutete das, dass sie mich als Bedrohung ansah oder so, aber ob das gut oder schlecht war wusste ich damit immer noch nicht, denn war es nicht eigentlich schlauer eine bedrohung so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen? "Komm her und gib mir deinen Zauberstab, Emily Erdbeer" Von weiter hinte konnte ich ein emörtes Schnauben hören und ich vermutete, dass Emily die Witze mit ihrem Namen nicht gerade witzig fand.

Cedric packte mich am linken Arm und schaute mich fast panisch an, als ich den ersten Schritt nach vorne machte, denn ich wollte nicht wirklich wissen, was passieren würde, wenn ich dies nicht tun würde. Diese hexe da vorne war mächtig, daran zweifelte niemand und soweit ich ihre Größe und Bewegungen, sowie auch ihre noch relativ hohe Stimme beobachtet hatte, war sie höchst wahrscheinlich sogar jünger als ich oder vielleicht auch gleich alt, aber das waren nur Vermutungen. Ich riss mich aus Cedrics Griff los und schaute nochmal kurz zu ihm. Seine Augen schauten mich besorgt an und in diesem Moment beneidete ich alle Personen, die einen Bruder wie ihn hatten. 

Meine Füße bewegten sich langsam, Schritt für Schritt nach vorne, mein restlicher Körper war noch immer wie vereist und mein Gang unnatürlich steif. Trotzdem verging der Weg viel zu schnell und viel zu schnell stand ich vor "Miss Kapuze" Ich konnte von hier aus ihre roten Lippen sehen, die sich zu einem siegessicheren Lächeln verzogen hatten.

Ich drehte mich, leicht panisch zu Fred und George um, die aber wie Salzsäulen dastanden und geschockt zu mir herüber starrten. Dann war ich auf mich allein gestellt. Auch okay.
Die Kapuzengestalt streckte ihre Hand aus und ich konnte ihre blasse Haut sehen, ungesund die Farbe, als würde sie nicht oft Sonnenlicht sehen.

"Gib ihn her, kleine Meerjungfrau", sagte sie und lachte. Langsam konnte ich mit ansehen, wie meine Hand wie von selbst weiter auf sie zu hielt, bis sich der Stab nur noch einpaar Zentimeter über ihrer Hand befand. Ich zögerte. Ich hatte wirklich die Chance, das hier zu beenden und ich hab ihr einfach meinen Zauberstab? Das war nicht wirklich richtig. Ihre blassen Finger schlossen sich um den Stab, aber meine Hand ließ ihn nicht los.

"Lass los", sagte sie wütend und versuchte mit den Stab aus der Hand zu reißen, aber ich hatte schon immer einen relativ festen Griff gehabt. "Lass los, oder trage die Konsequenzen" Sie sprach das Wort Konsequenzen langsam und bedrohlich aus und ich konnte dir aufsteigende Panik unter den Schülern beinahe spüren. Ich drehte mich zu Dumbledore um, doch dieser war verschwunden. Einfach verschwunden. Vielleicht hatte sie etwas damit zu tun, vielleicht war er auch einfach gegangen, weil er einen grandiosen Plan hatte, denn musste er das nicht eigentlich haben, so als mächtigsten Zauberer aller Zeiten? In der Zeit, in der ich mir darüber Gedanken gemacht hatte, hatte ich den Stab nicht losgelassen. Es war ein Gegenstand an den ich mich panisch klammerte meine einzige Hoffnung und eigentlich merkte ich es auch gar nicht, dass ich den Stab nicht losließ.

"Du hast schöne Augen", holte sie mich in die Gegenwart zurück. "Kommen mir sehr bekannt vor, die Augen." Ich begriff einen Augenblick zu spät, dass sie mich nur ablenken wollte, aber konnte den Zauberstab gerade noch am letzen Ende greifen.

"Du willst es ja nicht anders", sagte sie und bleckte die Zähne. Sie zog ihren Zauberstab aus der Tasche und richtete ihn auf die Menge. Ihre Blicke streiften über die panischen Schüler, bis sie ihr Opfer ausgewählt hatte. Sie grinste mich an und hob den Zauberstab in die richtige Richtung. Sie schaute mich nocheinmal fragend an, aber ich konnte gar nicht schnell genug verstehen, was sie vorhatte, denn ich hätte es nicht für möglich gehalten.

Der Spruch würde für immer unausgesprochen sein, denn unverzeiliches wollte sie nicht laut aussprechen. Die Funken ihres Zauberstabes rasten auf die Menge zu, die Schüler duckten sich, sodass nur noch zwei der Schüler standen. Siebtklässler ein Mädchen, das um sich trat und ein Junge, der panisch versuchte sie auf den Boden zu ziehen, um ihnen beiden das weitere Leben zu ermöglichen.

Der Spruch traf Charlie glatt zwischen die Schulterblätter. Er hatte es nicht geschafft Kalypso auf den Boden zu ziehen und hatte sich im letzen Moment umgedreht und sie von sich weg geschubst. Ich konnte Schreie aus der Menge hören. Fred, George, Percy, Henry, Emily, Tonks und noch so viele andere, mit denen er befreundet gewesen war. Schreie des Entsetzens über den Tod eines Menschen wie Charlie es war.  Wahrscheinlich schrie auch ich, ich weiß es nichtmehr.  Ich war Schuld. Ich war Schuld am Tod von Charlie Weasley. Der weiße Schleier, der sich über Kalypsos blauen Augen gelegt hatte, würde in genau diesem Moment weggeweht und ihr Blick würde wieder klar. Sie sah sich verwirrt um, als hätte sie keine Ahnung, wo sie sich hier befand, bis sie die Schreie hörte, die alle Charlies Namen schrien. Sie schaute sich panisch nach ihrem Freund um, bis ihr Blick auf den Boden fiel, wo Charlie mit dem Rücken nach oben lag. Sie schlug sich die Hand vor den Mund, bevor sie entsetzt aufschrie. Der Schrie war markerschütternd. Trauer, Schmerz und alles was Kalypso fühlte in diesem Moment der Verzweiflung. Sie schmiss sich neben ihm auf den Boden und drehte dann seinen Körper auf den Rücken. Seine Augen waren weit aufgerissen und die roten Strähnen fielen ihm in das mit Sommersprossen übersähten Gesicht. Kalypso strich sie ihm liebevoll aus dem Gesicht, während die Tränen ihr über die Wangen liefen, wie Wasserfälle. Nachdem sie damit fertig war, ließ sie ihren Kopf auf Charlies Brust fallen und begann bitterlich zu schluchzen.

Erst in diesem Moment fiel mir die Gelegenheit auf. Charlies Tod musste gerächt werden. Von mir, von der Person, die an seinem Tod Schuld hatte. Das Mädchen mit der Kapuze lachte siegessicher auf. Ihr Griff um meinen Zauberstab wurde lockerer. Sie hob erneut ihren Zauberstab und richtete ihn in die Menge, diesmal in die ungefähre Richtung, in der Tonks stand.

So schnell ich konnte, zog ich meinen Zauberstab aus ihrer Hand und hörte mich selbst rufen: "Expelliarmus!"
Und dann einfach so, befand sich der Zauberstab meiner Feindin in meiner linken Hand. Ich konnte es nicht fassen, ich hatte es geschafft, sie zu besiegen.

Aber zu welchem Preis?

Ich habe das Kapitel am Computer geschrieben, deshalb sind jetzt diese Absätze zwischen dem Text vorhanden^^

Ja, das war jetzt der erste Teil des Finales von Lucy's erstem Jahr, joa, ich weiß ist jetzt nicht soooo spektakulär....

Und auch nicht sooo gut und logisch und ich kann denke ich dramatische Stellen nicht so gut schreiben, so sorry...

Die verlorene Weasley ~Harry Potter ff~Where stories live. Discover now