7. Kapitel

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Der Regen trommelte auf den Boden und machte ein dumpfes Geräusch. Unruhig wälzte ich mich auf dem Bett hin und her und konnte nicht mehr schlafen. Draußen war es noch dunkel und ich hatte Hicks vor knapp drei Stunden weggehen sehen. Nun war es schon eine Woche her, das wir herausgefunden hatten, was die Drachen haben. Und noch immer wurde noch nichts getan. Ich sah Hicks jeden Tag von meinem Fenster aus in der Früh zur Versammlung gehen und am Abend wieder völlig aufgelöst und erschöpft heim kommen. Er selbst litt sehr darunter, denn er liebte seinen Drachen wie sich selbst. Auch ich konnte nicht glauben dass ich Sturmpfeil vielleicht in Kürze...verlieren würde. In der Nacht schlief ich in meinem Bett, doch tagsüber war ich immer bei ihr. Ich genoss jeden Moment, den ich mit ihr verbringen konnte, denn im nächsten war es vielleicht schon zu spät. Verzweifelt fing ich an zu heulen und drückte mein Kissen verzweifelt an mich. Meine Welt war innerhalb einer Woche zusammengebrochen. Wie hatte ich nur so glücklich sein können? Warum habe ich nicht bemerkt, das mit Sturmpfeil etwas nicht stimmt? Warum war ich so selten bei ihr? Warum? Warum? Warum? Warum mache ich solche verherenden Fehler im Leben? Fehler, die mir meine beste Freundin wegnehmen. Sturmpfeil. Ich konnte es nicht fassen, so mäusehirnig zu sein! Tiefe Trauer sprudelte in meinem Herzen und die Tränen waren das Zeichen, das das Maß, das an Trauer in einem Herzen sein konnte, bereits übergegangen war. Wie lange würde ich es noch aushalten, so zu leiden? Konnte ein einzelner Mensch es überhaupt überleben, mit so viel Kummer im Herzen? Mit gebrochenem Willen und Herz. So ein Mensch hatte sich selbst aufgegeben. So ein Mensch war ich. Mein Unterbewusstsein schien mich zu steuern, denn ich setzte mich auf und ging zu der Gitarre. Sanft schlug ich die Saiten an. Es tat gut, einfach alles zu vergessen und einfach zu spielen. Zu genießen. Aus dieser schrecklich grauen Welt zu enfliehen. In die Welt der Musik zu flüchten und einfach alles um sich herum zu vergessen. Es tat so unendlich gut. Ich schloss die Augen und spielte ein selbst erfundenes Lied. Sad End♥ Trauriges Ende. Stille Tränen flossen über meine Augen und ich litt tief in mir drinnen. Ich zerbrach förmlich an dem Schmerz, den mir der Tod Sturmpfeil's zufügen würde. Mein Herz lebte noch, aber nur dank einer Person:Hicks♥ So oft ich auch traurig war, so oft ich mich auch aufgegeben hatte, in den letzten Tagen war er ständig bei mir und hat mein zerbrochenes Herz immer wieder zusammengeflickt. Durch ihn würde ich weiter machen und die Hoffnung nicht aufgeben. Er würde für immer bei mir sein...für immer♥

Da hörte ich ein Klopfen an der Tür. Ich unterbrach mein Spiel und blickte auf. Ein brauner Haarschopf und leuchtend grüne Augen schoben sich durch die Tür herein. Ich stand auf und flog ihm in die Arme. In Hicks'. Er strich mir über die Haare und ich fühlte seinen warmen Atem im Genick. Durch unsere Körpernähe konnte ich unsere tiefe Liebe spüren. Die Trauer war mit ihm nicht so schlimm, die Freude mit ihm war besser. Er machte die schwere Zeit erträglich und den Sonnenschein am Himmel zu fliegenden Herzen. Er machte meine Liebe zu ihm, zu einer undruchtrennbaren Verbindung, die für immer bestehen würde. Das musste tiefe innige Liebe sein. Er brachte mein Herz zum Klopfen, meine Augen zum Leuchten, meine Stimme zum Singen. Aber vor allem machte er mich eins: Glücklich♥. Sanft zog er mich zum Bett und wir setzten uns nebeneinander darauf. Als ich in seine Augen sank, erschrak ich. In den letzten Tagen, hatten sie immer noch geleuchtet, egal wie erschöpft er war. Ich wusste, er war tief entschlossen seinen und unsere Drachen zu retten. Hoffnung hatte immer wieder darin geleuchtet. Sie leuchtete auch jetzt noch darin. Doch nun war auch ein neuer Schimmer hinzu gekommen: Trauer. Verzweifelt blickte ich ihn an. War es zu spät? Würden sie alle sterben. Langsam begann er zu sprechen:"Wir haben im Buch der Drachen ein Gegenmittel gefunden." Ich fiel ihm um den Hals. Freude durchflutete mich. Hicks stimmte hallte nochmal in meinem Kopf wieder, doch irgendetwas kam mir daran komisch vor. Sie klang traurig. Erschrocken löste ich mich nochmal von ihm und bat ihn mit einem Blick weiter zu reden. "Doch es ist auf einer sehr weit entfernten Insel.  Mein Vater, Grobian und ein paar andere Männer werden dahin aufbrechen." Tief in meinem Inneren wusste ich was jetzt kam, doch ich wollte es nicht wahrhaben. "Und ich...ich werde sie begleiten.", sprach er den Satz aus, der mein Herz zum Brechen brachte. Ich konnte förmlich die Splitter in meinem Körper spüren...Nein....♥

Dreams✔Where stories live. Discover now