21. Kapitel

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Ich schrie auf. Sein Körper lag da. Reglos. Geschlagen. Wütend stürzte ich vorwärts. Meine Beine gruben sich ich die weiche Erde und stießen sich kraftvoll wieder vom Boden ab. Ich hielt meine Axt über dem Kopf erhoben und stürzte auf den Grizzly zu. Dieser erhob sich auf die Vorderbeine und brüllte aus voller Kehle. Bedrohlich schwang er seine Tatzen durch die Luft. Als ob ich vor denen Angst hätte. Er hat Hicks verletzt. Er. Hat. Hicks. Verletzt. Er ist sowas von am Arsch.

Ich stieß einen Kampfschrei aus und stürzte mich auf ihn. Meine Axt war direkt auf sein Herz gerichtet. Ich stieß nach vorne, jedoch streifte ich ihn nur. Er wich zur Seite und schlug mit seiner Pranke nach mir. Ich rollte mich darunter hinweg und ging erneut zum Angriff über. Ich schwang die Axt und versuchte ihn am Kopf zu treffen. Er jedoch duckte sich weg und ging dann auf allen vieren auf mich los. Ich versuchte auszuweichen, er sprang mich jedoch an und warf mich zu Boden. Sein stinkendes Maul war direkt über mir und er brüllte mir mitten ins Gesicht. Wiederlich. Roch nach verwestem Fleisch mit etwas Pfefferminze...
Ich stieß ihm meine Füße in den Bauch und schubste ihn somit von mir runter. Ich stand auf schnappte mir meine Axt und ginf direkt wieder auf ihn los. Er stellte sich wieder auf die Hinterbeine und während er noch damit beschäftigt war das Gleichgewicht zu finden schlug ich ihm meine Axt in den Bauch. Wütend brüllte er auf und verpasste mir einen Hieb mit seiner Kralle mitten ins Gesicht. Ich schrie ebenso wütend auf. Tränen der Wut und des Schmerzens kullerten über meine Wangen. Der Grizzly nutzte meine Unachtsamkeit aus und warf mich erneut zu Boden. Er hatte sich halb auf meine Beine gesetzt und hielt meine Arme mit seinen Pfoten fest. Nun saß ich in der Falle. Es war aus. Wie in Zeitlupe hob er die Tatze. Wenn man gegen die Sonne blickte wirkte sie fast schwarz. Um sie herum strömte das Licht vorbei, doch die Tatze warf einen schwarzen Schatten dahin, wo mein Herz war. Der Bär brüllte triumphierend auf. Ich schluckte. Dachte daran zurück wie ich Hicks zu ersten Mal geküsst hatte. Wie ich das erste Mal auf Sturmpfeil geflogen war. Wie er mich gefragt hatte, ob ich mit ihm zusammen sein wollte. Und wie ich "Ja" gesagt hatte. Die schönsten Momente meines Lebens. Ein Leben, welches jetzt eindeutig bald vorbei war.

Doch dann geschah etwas komplett anderes. Die Tatze des Bären wurde schlaff und seine Augen verdrehten sich nach oben, sodass man das weiße in ihnen sah. Dann sah ich auch den Grund dafür. Ein Schwert wurde durch die Stelle gestochen wo er sein Herz hatte. Der gesamte Körper des Bären erschlaffte und er kippte zur Seite. Gab den Blick auf eine andere Sache frei. Hicks. Er lächelte mich liebevoll an und hielt mir die Hand hin. Ich lächle zurück und nehme seine Hand. Er zieht mich auf die Füße und wir stehen uns gegenüber. Er mustert mich zärtlich. "Astrid." Er flüsterte meinen Namen. Es hörte sich an wie ein Windhauch. Gott, wie ich es liebte wenn er meinen Namen sagt. Ich blicke in diese wunderschönen grünen Augen. Ich habe sie so sehr vermisst. Kurz habe ich Angst, dass das alles nur ein Traum ist. Dass er gleich wieder weg ist und ich aufwache. Dass er tot ist. Vorsichtig strecke ich die Hand aus und berührer seine Wange. Ich konnte die Wärme seines Körpers fühlen. Ganz weich. Zärtlich strich ich darüber. "Du lebst." Er nickte nur. Dann senkte er seinen Kopf und blickte direkt in meine Augen. Seine Nase berührte meine und wir verharrten kurz so. Dann hielt ich es jedoch nicht mehr aus. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und vereinigte unsere Lippen. Zärtlich erwiderte er meinen Kuss und legte seine Arme an meine Taille um mich noch näher an sich zu ziehen. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und spielte mit ihnen. Wie sehr hatte ich das vermisst. Abermals liefen Tränen meine Wangen hinunter. Jedoch diesmal vor Freude. Wegen Luftmangels lösten wir uns schließlich voneinander. Zärtlich küsste er mir jede einzelne Träne weg und lehnte dann seine Stirn an meine. Ich lächelte ihn an. "Ich hab dich vermisst." Er grinste. "Hab ich bemerkt." Empört blickte ich ihn an. "Hey!" Ich wollte ihn von mir weg schieben. Er jedoch schlang die Arme noch fester um mich. "Ich werd dich nie wieder gehen lassen, Süße." Ich muss zugeben, das besänftigte mich. Ich schlang meine Arme wieder um seinen Hals und versank abermals in seinen Augen. "Ich liebe dich, Sweetheart." Seine Stimmen jagte mir einen Schauer über den Rücken. Liebevoll blickte ich ihn an. "Ich liebe dich auch, Idiot." Und dann küsste er mich nochmals. Ich schwöre, ich lasse diesen Jungen nie mehr gehen.♡

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