Broken

Kapitel 33 - Kaitlin

Natürlich liessen mich die Hates der Fans nicht kalt. Aber Niall wollte nicht, dass diese mich zerstören, deshalb setzte ich jetzt eine gleichgültige Maske auf und tat so, als ob mich das nicht interressieren würde. Jedoch wusste ich, dass ich später oder wenn ich wieder in Mullingar bin, zusammen brechen würde. Ich lächelte und widmete mich Niall, der gerade 3 Dvd's in die Höhe hielt. Meine Laune besserte ich etwas als ich mein Lieblingsdrama sah. 'The Lucky One!', sagte ich, aber dann fiel mir etwas ein und ich seufzte. Bonnie und ich hatten den immer gemeinsam geschaut und zusammen in Taschentücher geschnieft. Ich spürte einen dicken Kloss in meinem Hals, als ich mich an die gemeinsame Zeit mit ihr erinnerte. 

Ich rieb mir meine Tränen weg, als ich an meinen Freund, nein Ex dachte. Es klingelte an der Tür und ich wandelte mit Decke und geröteten Augen zur Tür um meiner besten Freundin diese zu öffnen. Ich hatte die Tür kaum geöffnet, schon viel Bonnie mir um den Hals. Ihr süsser Duft drang mir in meine Nase und ich fühlte mich etwas besser. Ichung und wischte Tränen aus meinem Gesicht. 'Komm jetzt. Ich hab Schokolade und Eis dabei und natürlich The Lucky One.', sagte sie und lächelte mir aufmunternd zu. Ich versuchte auch zu Lächeln, aber ich glaube es glich eher einer Grimasse. Sie zog mich hinter sich her ins Wohnzimmer und ich setzte mich aufs Sofa, während sie den Film einlegte. Danach kuschelten wir uns unter meine Decke und mampften Schokolade. Ich wusste, sie würde immer für mich da sein und ich für sie. Ich spürte es. Diese Freundschaft war für immer. 

Wie man sich in Menschen täuschen kann.. Wirklich unglaublich.. Dabei dachte ich, ich würde sie gut genug kennen.. Meine Gedanken wurden durch das Klingeln von Niall's Handy unterbrochen. Genervt hob er ab. 'Was ist Liam?.... Ruft doch jemand anders an..... Nein... Bruder-Schwester-Abend.... Ich würde es nur noch schlimmer machen... Sorry.' Dann endete das Gespräch schon. 'Was ist los?', wollte ich wissen. 'Directioners haben sie eingeschlossen, also sie sind im Restaurant und kommen vor lauter Fans nicht heraus. Da sie mit dem Taxi gefahren sind, ist natürlich kein Chauffeur da und sie können unseren nicht erreichen.', sagte Niall während er die Augen verdrehte. 'Und was hat das mit dir zu tun?' 'Liam hat gefragt, ob ich sie abhole. Als ob ich es nicht schlimmer machen würde.', murmelte er genervt. 'Ich fahre.', sagte ich. 'Was?', fragte er verwirrt. 'Na ich hol sie ab.', wiederholte ich meine Worte. 'Nein auf keinen Fall! Du kennst die Strassen Londons nicht? Hast du überhaupt einen Führerschein?' 'Klar, hab ich schon mit 16 gemacht. Und wozu gibt es heutzutage Navi's?', antwortete ich meinem Bruder. Niall nickte langsam, dann stand er auf und reichte mir seine Autosschlüssel. 'Pass gut auf mein Baby auf.', sagte er und lachte nervös. War er jetzt wirklich um sein Auto besorgt? Ich schüttelte darüber nur den Kopf. 'Niall. Dein Ernst jetzt?' Er nickte und er versuchte mir den Weg zum Restaurant noch schnell zu erklären. Wir beide machten uns auf den Weg zum Auto und als das Garagentor aufging, verstand ich ihn irgendwie. Wie hatte ich vergessen können, dass er wie alle anderen Promis ein teueres Auto besass? Es klopfte auf das Dach und murmelte etwas vor sich hin. Wiedereinmal schüttelte ich den Kopf. Er hatte sie doch nicht mehr alle. Ich stieg ein, gab die Adresse ein und startete den Motor. Niall, der gerade über einen Schalter das Tiefgaragentor öffnete, winkte mir (oder dem Auto) zu. Ich wollte ihn noch etwas panikieren lassen, also winkte ich mit einer Hand zurück. Ich sah noch im Rückspiegel, wie er sich die Haare raufte und lachte.

***

Nach einigen Telefonaten mit Liam oder Louis und nachdem ich mich einige Male, trotz des Navis, verfahren hatte, erreichte ich mein Ziel. Wie Louis mir befohlen hatte, fuhr ich zum Hinterausgang, jedoch standen auch dort eine Menge Fans. Als sie mich kommen sahen, stürzten sie wie verrückt auf mein Auto und ich hupte ununterbrochen. Sie konnten durch die abgedunkelten Fenster nicht erkennen, dass nicht Niall, sondern ich am Steuer sass. Nach 10 Minuten, war ich die paar Meter zur Hinterausgangstür gefahren. Ich parkte davor und tutete 5 Mal kurz hintereinander. Das war unser Codewort. Sofort stürmten Louis, Eleanor, Liam und Sophia heraus und ich stieg aus, um ihnen die Tür zu öffnen. Louis setzte sich auf die Hinterbank mit Eleanor und Liam. Sophia liess sich neben mir auf dem Beifahrersitz nieder. Ich sperrte alle Türen ab, für den Fall, dass einige Fans auf die Idee kamen, die Tür zu öffnen. Es war erstaunlich wie laut diese Mädchen schreien konnten. Nur langsam kamen wir voran und als wir endlich auf der Hauptstrasse waren, seufzten wir alle erleichtert auf. 'Und Niall lässt dich mit seinem Auto fahren?', fragte Liam nach einer Weile. 'Mich lässt er nie fahren. Er behauptet, ich würde nicht fahren können.' Ich grinste und er schüttelte den Kopf. 'Du kannst ja auch nicht fahren.', sagte Louis. 'Mir wird immer schlecht, wenn du hinter dem Steuer sitzt. Weisst du noch wie Zayn sich mal wegen dir übergeben musste, da du zu scharfe Kurven gefahren bist?' Liam schlug Louis auf den Hinterkopf und drehte ihm beleidigt den Rücken. 'Meine wundervolle Freundin sagt ja gar nichts dazu.', murmelte er und Sophia verdrehte die Augen. 'Liam, Louis hat Recht. Nichts für ungut.', sagte Sophia und drehte sich zu Liam nach hinten. 'Pff. Du kannst dir heute einen anderen Schlafplatz suchen. Du kommst nicht in mein Bett.', murrte dieser und Sophia lachte nur, dann drehte sie sich wieder nach vorne. 

Zurück im Hotel, hatten wir uns entschlossen, alle gemeinsam einen Film anzusehen. Wir setzten uns alle ins Wohnzimmer und machten es uns mit Popcorn und Chips auf dem Sofa bequem. Es war der zweitletzte Abend, wo ich bei meinem Bruder sein konnte.. Und wo wir die gleiche Zeitzone hatten.. Ich wollte nicht wissen, wie das jetzt werden würde, wenn er durch Südamerika tourte und ich in Irland meine Schule abschloss. Was wäre, wenn die Alpträume schlimmer werden? Oder was..- Nein Kaitlin. Posotiv denken. Es wird alles gut werden., redete ich mir ein. Ich beobachtete Niall, wie er gerade über etwas im Film lachte.. Jetzt sah er glücklich aus.. Ganz anders, als wärend den Bandproben oder den gemeinsamen Essen, oder wie in Irland.. Da ist es mir nicht sofort aufgefallen, aber er hatte immer diese Sorgenfalte auf der Stirn und diese Müdigkeit konnte man in seinen Augen erkennen. Jetzt nicht mehr. Jetzt im Augenblick, schien er komplett glücklich.. So möchte ich auch einmal wieder aussehen. 

So.. sorgenfrei...