Kapitel 7 - Kaitlin

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Niall Horan von One Direction ist mein Bruder?

Wenn meine ex-beste Freundin DAS wüsste..

Ängstlich sah ich aus dem Fenster, um zu sehen, ob diese verrückten Menschen uns noch folgten.

Ich wollte immer noch nicht verstehen, wieso sie mich alle so herzlich empfangen hatten..

Sonst mieden die Leute mich, denn wer wollte schon mit jemandem wie mir befreundet sein?

Niall, mit dem ich auf der Rückbank des Autos saß, beobachtete mich.

Mein altes Ich hätte schon längst einen Spruch abgelassen, wie 'Wenn du ein Foto willst, dann einfach fragen' aber mein neues Ich, also mein gebrochenes Ich, wurde verunsichert.

Ängstlich hob ich meine Hand und fuhr mir mit zittrigen Fingern durch die Haare.

Wo war nur mein Selbstbewusstsein hin?

Immer wieder schielte ich zu Niall rüber, der mich noch immer betrachtete, als wäre ich ein Ausstellungsstück.

Ich sah in den Rückspiegel und konnte Maura sehen, wie sie mich ebenfalls beobachtete.

'Niall Schatz, lass das arme Mädchen doch in Ruhe.. Du machst sie ganz nervös.', sagte sie mit einer sanften Stimme.

'Kaitlin, lass dich nicht von ihm verunsichern.. Er kann es nicht glauben, dass er doch eine Schwester hat. Du musst wissen, er hat sich eine schon die ganze Zeit gewünscht..', lächelte sie.

Aus irgendeinem Grund musste ich grinsen, als ich sah, dass Niall beschämt den Kopf abwand und rot wurde.

Es war das erste Mal seit Monaten, dass ich einfach so grinste.

Als Niall sah, dass ich grinste, lächelte er leicht und Maura beobachtete uns amüsiert.

Nur Greg schien abwesend, da er die ganze Fahrt über am Handy war.

***

'Was möchtest du gerne essen?', fragte Maura mich abends.

Ich zuckte nur mit den Schultern und sie fragte:

'Wäre Spaghetti Bolognese okay?'

Ich nickte.

Spaghetti Bolognese liebte ich.

Ich glaubte, mein Psychologe hatte ihr das erzählt.

Ich wollte mich auf mein Zimmer verziehen, um sie in Ruhe kochen zu lassen.

Aber sie machte mir einen Strich durch die Rechnung.

'Kaitlin? Wenn du willst, kanns du mir dabei helfen.. Dann könnten wir uns besser kennen lernen', sagte sie.

Ich fand es unhöflich, nein zu sagen und ich wollte sie auch kennen lernen, wissen wie meine leibliche Mutter so ist.

Sie holte die Zutaten für die Soße aus der Vorratskammer und fing an Hackfleisch klein zu hacken.

'Kanns du die Tomatensoße schon in den Topf schütten?', fragte sie.

Ich nickte und tat das was sie mir sagte.

Wir redeten nicht viel, was eher an mir lag, als an ihr und nach einer Stunde kamen Greg und seine Frau Denise mit Theo und Niall in die Küche.

Ich ging zu Denise und streckte wie ein kleines Kind die Arme nach Theo aus. Sofort überreichte sie ihn mir.

Ich weiß nicht wieso, aber den Kleinen hatte ich sofort ins Herz geschlossen.

Theo lachte sein süßes Lachen und das brachte mich auch zum Lachen.

All meine Sorgen und Schmerzen pustete Theo weg.

Ich hatte den Kleinen mit den wunderschönen Augen sofort ins Herz geschlossen.

Die anderen Vier beobachteten uns beide lächelnd.

Ich setzte Theo auf den Kindersitz und ließ mich neben ihm auf dem Stuhl nieder.

Niall lächelte mich an.

In seinen Augen blitzte Überraschung auf, denn ich glaubte er hatte nicht damit gerechnet, dass ein Mädchen wie ich wegen einem kleinen Jungen lachte.

Er setzte sich neben mich und gab mir einen Teller voll Spaghetti. Danach reichte er mir die Soße und wir alle fingen an zu essen.

'Sag mal Kaitlin.. Wie ist es so in Amerika zu leben?', fragte mich Niall plötzlich.

Ich wollte jetzt nicht reden.. aber es war unhöflich nicht zu antworten, deshalb murmelte ich nur leise

'Gut'.

Er nickte und ich fragte mich wieso er das fragte. Immerhin war er oft in Amerika.. Er konnte es sich ja denken.

'Was machst du gerne in deiner Freizeit?', wollte dann auch Greg von mir wissen.

Unsicher hob ich den Kopf..

Wie gesagt, mein Selbstbewusstsein ist mit meiner Familie gestorben..

'Schwimmen.', murmelte ich.

Ich schwamm gerne.

In der Klinik gab es ein Schwimmbad und ich war fast jeden Tag dort.

Unter Wasser war es so ruhig und man konnte wunderbar abschalten.

Alles um sich herum vergessen.

Wenn man sich sinken ließ, so schien es, als würde man schweben.

Man fühlte sich frei.

Es war ein herrliches Gefühl.

Ich hoffte, dass es hier in der Nähe ein Schwimmbad gab.

Nach einer Weile legte ich mein Besteck ab.

Ich war satt.. Nicht so wirklich satt, aber ich hatte keine Lust mehr zu essen.. Und das nach einem halben Teller Spaghetti.

'Kaitlin.. Bist du schon fertig? Du musst zu Kräften kommen.. Du hast noch fast nichts gegessen..', fragte Maura überrascht.

Ich schüttelte den Kopf.

'Ich hab keinen Hunger mehr..', murmelte ich.

'Achso..', sagte Maura.

'Nicht dass es mir nicht geschmeckt hat.. Ich.. Ich kann einfach nicht soviel essen..', sagte ich etwas lauter als sonst.

Überrascht, dass ich so laut redete schossen alle Köpfe hoch, sodass ich mich wieder unwohl fühlte.

'Ja.. Ist nicht schlimm Liebes.', antwortete Maura lächelnd.

Sofort wurde mir warm.

Ich konnte einfach nicht verstehen, wie sie mir soviel Liebe zeigen konnte.. Ich war ja eine Fremde..

Aber auch Schmerz durchfuhr meinen Körper.

Meine Mutter hatte mich früher auch manchmal so genannt.

Nachdem alle fertig war, verabschiedete ich mich von allen schläfrig, wünschte jedem eine gute Nacht und gab Theo -zur Überraschung aller- einen Kuss auf die Stirn.

Der Kleine hatte es mir angetan.

Mit seinem süßen Lächeln und Lachen.

Ich machte mich bettfertig und legte mich ins Bett.

Sofort fielen meine Augen zu und ich fiel in einen tiefen Schlaf.

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