02.03.2020 (bisschen kitschig)

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Ich sitze gerade bei der Arbeit im Computerraum. Die Kinder spielen irgendwelche Spiele und ich habe Aufsicht.

Seit einiger Zeit geht es mir wieder schlecht. Ich habe Träume, die mir nicht geheuer sind, die mich immer wieder an bereits vergangene Ereignisse erinnern und mich auch sonst nicht unbedingt aufheitern. Vor ein paar Tagen, als die Phase wieder anfing, träumte ich von meinem Exfreund.

Wir waren wieder zusammen, er hat mich wieder behandelt wie Scheiße und zu allem Überfluss war ich wieder in meiner alten Schule, mit den selben Leuten, die mir Tag für Tag gesagt hatten, dass die Welt besser ohne mich wäre, dass ich mich umbringen soll und ich nichts Wert bin.
Neben also diesen Menschen stand ich mit meinem Exfreund, der mich immer wieder getadelt hat, mir vorgeschrieben hat, was ich sagen darf und was nicht. Wir sind irgendwann aus der Klasse raus und er hat mich dann das Treppengeländer runter geschubst.

Und dann bin ich gefallen. Ich bin die ganze Zeit gefallen, im Nichts. Alles um mich herum war schwarz. Aufgewacht bin ich, als mein jetziger Freund mich aufgefangen hat.

Ich habe bereits nach Bedeutungen gegoogelt und mir natürlich selber auch einen Kopf gemacht. Ich glaube einfach, dass ich immer noch panische Angst habe, wieder so zu fallen, wie als M mich verlassen hatte. Ich bin in Drogen versunken, musste zur Therapie, habe mich und meinen Job vernachlässigt und selber dafür gesorgt, dass ich keine Ausbilung bekommen habe.

N fängt mich immer wieder auf, wenn es mir nicht gut geht. Er ist immer da und selbst wenn er es mal nicht ist, ist es anders. Es ist einfach alles anders als mit M und das ist genau das, was ich brauche. Ich brauche jemanden, der mich so liebt, wie ich bin. Jemanden, der akzeptiert, dass ich nicht immer bereit bin über meine Probleme zu reden. Jemanden, der cool damit ist, dass ich ihn in Phasen wie diesen, einfach mal anschreie und mich zwei Minuten später dafür entschuldige.

Ich glaube, dass mir noch nie ein Mensch so gut getan hat, wie er.

Es ist ihm egal, dass ich mal aussehe, wie der Trend und mal wie ein obdachloser Punk. Es ist ihm egal und das ist genau das, was ich gebraucht habe. Jemand, der nicht darauf achtet, welche Farben meine Socken haben - ob sie wieder unterschiedlich sind oder nicht. Ich bin mehr als dankbar, dass ich einen solchen Menschen in meinem Leben haben kann.

Er hilft mir mit der ganzen rechtlichen Scheiße, die gerade wieder abgeht. Und das nicht durch neunmalkluge Ratschläge sondern durch seine "Anwesenheit". Sofern man das so nennen kann, wenn er am anderen Ende der Welt lebt.

Ich glaube ich bin wirklich verliebt.

Und dass ich dann so bin, wie ich gerade bin, tut mir leid für ihn. Es tut mir leid für jeden Menschen in meinem Umfeld. Ich will nämlich einfach nicht mehr da sein. Ich will nicht unbedingt sterben - das wäre zu doll. Ich will einfach nur noch weg. Weg von meiner Familie, weg von meinen Freunden und einfach nicht mehr existieren.

Das ist unfair, da es Leute gibt, die mir wirklich gut tun und ich diese Mühe nicht umsonst sein lassen will. Aber dennoch. Ich glaube im Moment, dass die Welt mich nicht vermissen würde und das frisst mich auf. Ich rede kaum darüber, weil ich Angst vor Reaktionen habe. Gestern habe ich mich getraut etwas zu erzählen, als Antowrt kam nur "ja same" und "bei mir ist das schlimmer".

Mir ist in dem Moment egal, ob es bei dir schlimmer ist oder war, wenn ich zu dir komme und dich um Hilfe bitte, dann will ich kein Battle, wem es schlechter geht. Das ist sowieso sinnlos.

Mein kleiner H hat gerade gelesen, dass es mir nicht gut geht und hat gesagt, ich soll jetzt gegen ihn TempleRun spielen, sieht also aus, als hätte ich wieder was zu tun.

Irregular DiaryWhere stories live. Discover now