"Allein der Gedanke, das dich alle Jungs in diesem Kleid sehen werden, macht mich nämlich jetzt schon verrückt", flüsterte er und als sein warmer Atem meinen Hals streifte, bekam ich eine Gänsehaut.

Anscheinend bemerkte er es, denn er begann zu grinsen und hinterließ einen leichten Kuss an meinem Hals. Anschließend blickte er mir in die Augen, die viel dunkler geworden waren und ich musste schlucken. Er strich mir eine nervige Haarsträhne aus dem Gesicht, dabei wanderte seine Hand langsam meinen Körper runter bis sie an meiner Taille stoppte und er mich somit näher an sich zog. Meine Hand legte sich an seine Brust und mir wurde plötzlich unheimlich warm, obwohl es verdammt kalt war.

"Es wäre besser, wenn wir sofort fahren, sonst kann ich mich wirklich nicht mehr beherrschen", gestand er, worauf sich meine Augen weiteten.

Amüsiert über meine Reaktion führte er mich zum Auto und stieg danach selbst ein. Von Hope kam kein einziges Wort und ich traute mich auch gar nicht nach zu schauen, denn mir war schon bewusst, dass sie höchstwahrscheinlich am grinsen war.

Auf den Abend freute ich mich, aber das Traurige war, dass Daniel doch nicht kommen konnte. Seine Mutter ließ ihn nicht gehen, aber ich verstand ihn schon, weswegen ich nicht wütend auf ihn war. Über diese Nachricht hatte sich am meisten Liam gefreut, obwohl er mir vorgespielt hatte, dass es sehr schade wäre. Der Gedanke brachte mich zum Lächeln und ich schüttelte leicht den Kopf. Meine Augen wanderten dabei zu ihm und ich konnte noch immer nicht glauben, dass wir wirklich zusammen waren. Als ob er meinen Blick spüren würde, sah er zu mir rüber und lächelte mich so warm an, was mein Herz schneller schlagen ließ.

Bei der Fahrt erfuhren Hope und ich das die Party nicht in einem Haus, sondern in einem Schiff stattfinden würde. Nach einigen Minuten blieb Liam auch endlich stehen, weswegen wir ausstiegen und ich mich sofort bei ihm einhakte. Zu dritt näherten wir uns zur Einladung und die laute Musik war schon von weitem nicht zu überhören. Am Eingang des Weges stand ein Mann, der für die Gästeliste verantwortlich war. Als Liam seinen Namen nannte, ließ dieser uns vorbei.

Im inneren des Schiffes sah es unglaublich aus und es war wirklich groß. Es waren sehr viele Menschen hier, die ich aber nicht kannte. Nur einige kamen mir von der Schule bekannt vor. Da es drinnen warm war, zog ich mir meinen Mantel aus, was mir Liam gleich tat. Zusammen liefen wir auf Jayden zu, der auf einer Sitzecke mit Hunter saß. Als sie uns bemerkten, strahlte uns Jayden überglücklich an, doch als seine Augen woanders hängen blieben, weiteten sich diese überrascht. Verwirrt folgte ich seinem Blick und konnte es wirklich nicht glauben. Hope. Er starrte sie an. Anscheinend war ich nicht die Einzige, die das bemerkt hatte, denn auch die Jungs blickten zwischen die beiden hin und her.

"Wann ist das bitte passiert?", fragte ich leise an Liam gerichtet.

"Ich habe keine Ahnung", antwortete er und konnte es selbst nicht glauben.

"Du hast da etwas Sabber dran", amüsierte sich Hope, worauf Jayden sich sofort sammelte und die Augen verdrehte.

"Sehr witzig, Farbschnecke", sagte dieser und als Hope ihre Jacke aus zog, sah ich wie er nervös wurde und sich neben Hunter setzte.

"Hope", richtete ich mich nun an meine beste Freundin und warf ihr einen vielsagenden Blick zu, den sie grinsend mit einem Schulter zucken erwiderte.

"Was ist los mit mir?", murmelte Jayden ungläubig über sich selbst, was mich zum Grinsen brachte.

Lächelnd blickte ich in die Menge und schaute mir die Menschen genauer an, dabei suchte ich auch nach Jack und Kyle. Sie waren nirgendwo zu sehen, aber dafür bemerkte ich etwas anderes. Viele Blicke waren auf mich gerichtet und anscheinend fiel das Liam auch auf. Plötzlich legte er nämlich seinen Arm um meine Schulter und zog mich somit näher an sich. Er war überhaupt nicht eifersüchtig. Das entlockte mir ein Schmunzeln, aber damit würde ich ihn später nerven.

"Kannst du Mal aufhören mich anzustarren?", beschwerte sich Hope und blickte dabei Jayden an, der sich ertappt fühlte.

"Bilde dir doch nicht Dinge ein, die du gerne haben würdest", zwinkerte er ihr zu, worauf sie zum Grinsen begann und sich zu ihm vor lehnte, was Jayden somit überraschte.

Ihr Gesicht war so nah an seinem das ich wirklich dachte, dass sie sich küssen würden. Anscheinend stellte es sich auch Jayden so vor, denn er kam ihr gefährlich näher. Hope dagegen griff nur zu ihrer Tasche und lehnte sich siegessicher zurück. Jayden blieb für einen Moment in derselben Position und schloss seine Augen. Amüsiert schüttelte ich den Kopf darüber, was Hope mit einem Grinsen erwiderte. Als er wieder die Augen öffnete, lehnte er sich in den Sitz zurück und schaute zu ihr rüber.

"Das war echt scheiße", gestand er, worauf ihr Grinsen breiter wurde.

"Eher waren deine Gedanken scheiße, als das was ich gemacht habe", lächelte sie ihn zuckersüß an.

Diesmal fielen die Jungs in Gelächter aus und ich ignorierte es einfach, denn ich wollte wirklich nicht Jayden seine Gedanken so genau wissen. Als ich einen kurzen Blick zu ihm rüber warf, sah dieser ganz schön beleidigt aus, weswegen er auch nichts mehr darauf erwiderte.

Die beiden waren ein hoffnungsloser Fall und am meisten lag dies an Hope, denn sie war sehr schwer. Ich liebte die Verrückte so wie sie war und ich würde niemals wollen, dass sie sich änderte, aber manchmal konnte sie wirklich anstrengend sein. Sie liebte es unglaublich sehr eine Diskussion zu starten, dabei schaffte sie es immer, dass sie am Ende Recht hatte. Deshalb versuchte ich mich nicht einmal gegen sie zu wehren, denn sowas war bei ihr unmöglich. Wenn es aber negative Dinge gab, dann gab es auch sehr viele positive Dinge. Hope war ein wunderschönes Mädchen und das selbst mit ihrer verrückten Art, die sie deutlich ausstrahlte. Ihre bunten Haare ließen sie sympathischer wirken und das machte sie auch zu Hope. Dieses Mädchen war einfach perfekt vor meinen Augen und ich liebte sie wie eine zweite Schwester.

"Aria", riss mich Hope aus meinen Gedanken, weswegen ich zu ihr rüber sah.

"Gehen wir tanzen?", fragte sie und ich schüttelte sofort den Kopf.

"Komm schon", flehte sie mich an, aber ich bewegte mich nicht von der Stelle, worauf sie nach meinen Händen griff und mich mit Schwung hoch zog.

"Hope", beschwerte ich mich und sah Liam gequält an, was er mit einem Grinsen erwiderte.

"Klappe und tanz", forderte sie mich auf.

Auf der Tanzfläche stand ich erst hilflos da, doch als Hope mich grinsend an stupste, begann ich mich langsam zur Musik zu bewegen. Das Lied wurde immer schneller, sodass ich die Augen schloss und mich für einen Moment frei fühlte. Ich merkte wie Hope erneut nach meinen Händen griff, worauf wir beide zum Text mitsangen. Deutlich spürte ich den Blick von Liam auf mir, jedoch ignorierte ich es komplett und gab meine ganze Aufmerksamkeit zur Musik.

Die AugenWhere stories live. Discover now