Würde mir irgendjemand so eine Geschichte erzählen, würde ich sie nicht glauben. Da es aber meine Geschichte war, konnte ich gar nicht anders.

Seufzend drehte ich mich auf die Seite und wollte gerade das Licht ausmachen, als mich das Klingeln der Haustür aufhielt.

Verwundert sah ich auf meinen Wecker: 22:13 Uhr. Wer sollte um diese Uhrzeit bei uns klingeln?

Meine Eltern waren auf dem Geburtstag eines Bekannten und hatten eigentlich einen Schlüssel.

Sie konnten es also nicht sein.

Langsam schlurfte ich zur Tür und zögerte ehe ich sie einen Spalt breit aufmachte.

„Ashton?“

Verblüfft starrte ich auf den Jungen vor mir.

„Hey.“ er fuhr sich mit einer Hand durch die verwuschelten Haare: „Kann ich reinkommen?“

Ich war viel zu perplex als dass ich ihm die Tür vor der Nase hätte zuschlagen können, also öffnete ich sie einfach ganz und schloss sie wieder hinter ihm.

Ashton streifte sich die Jacke von seinen breiten Schultern, hängte sie an einen der Kleiderhaken und sah mich dann an.

Mir war noch nie aufgefallen wie groß er eigentlich war. Doch jetzt, als ich so vor ihm stand und meinen Kopf leicht in den Nacken legen musste um ihm ins Gesicht sehen zu können, wurde mir dies erst richtig bewusst.

Ungeniert musterte ich Ashton von oben bis unten. Er trug eine verwaschene Jeans, Sneakers und einen schwarzen Hoodie. Die Ärmel hatte er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt.

Seine Wangen waren von der Kälte leicht gerötet und an seinem Kinn konnte man den Schatten eines Bartes ausmachen. Seine grünen Augen funkelten mich an.

Zittrig atmete ich aus. Er sah unglaublich gut aus wie er so vor mir stand.

„Was tust du hier?“ fragte ich schließlich und wartete gespannt auf das was er zu sagen hatte.

Ich konnte deutlich sehen wie er schluckte: „Ich wollte mich noch richtig von dir verabschieden bevor ich morgen abhaue.“

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Wir hatten uns doch vorhin im Hotel schon voneinander verabschiedet?

Ashton sah sich um: „Sind deine Eltern zuhause?“

Ich schüttelte den Kopf: „Nein, die sind bei Freunden.“

Er nickte nur, sah mich dann kurz an ehe sein Blick nach unten wanderte und ein Schmunzeln sich auf seine Lippen schlich: „Schickes Outfit übrigens.“

Ich sah an mir herunter und spürte die Hitze in meine Wangen kriechen. Wie peinlich, ich hatte doch tatsächlich meinen Pyjama mit den Bärchen auf der Hose an, den mir meine Tante letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte.

Groupie für eine Nacht (Ashton Irwin)Where stories live. Discover now