My past is always behind me #hawaii5O #fanfiction

Angewohnheiten

Kimas Sicht:
Noch sind Danny und Steve  nicht vom Tatort zurückgekehrt. Da wir sonst auch noch keine weiteren Informationen von der Kriminaltechnik oder durch die Jungs erlangt haben, beschäftige ich mich mit der Akte, die ich von Schusselcop bekommen hatte. Um mich besser konzentrieren zu können, setze ich mir meine Kopfhörer auf und hänge mich kopfüber an die Klimmzugstange in meinem Büro. Kono starrt mich an als ob ich einen an der Waffel hätte und Chin, nun ja, er ist mein Verhalten mittlerweile gewöhnt. Also, mein Vater kommt nach zehn Jahren wieder nach Oahu zurück, lässt mich von einem Profikiller verprügeln und lädt mich danach zum Tee ein. Durch die zusätzlichen Daten von Lucynda bekomme ich halbwegs einen Einblick in sein Leben nach dem Tod meiner Mutter. Dominik Hellys ist der Boss des Rosé Kartells. Unbewusst streiche ich mir über das Handgelenk mit dem Tattoo. Um nicht verdächtigt zu werden, hatte er damals angegeben, er sei nur ein kleiner Fisch und würde für seinen Schutz den ehemaligen Boss verraten. Gesagt, getan! Das FBI hatte mehrere Jahre Agenten Undercover in dem Kartell, welche ihr Leben riskiert und manchmal auch verloren haben, während mein Vater irgendwo in Sicherheit seine Freiheit genoss. Nachdem das FBI Don Levato endlich verhaften konnte, taucht Dominik unter und kommt hier her auf die Insel, um den Platz des Drogenbarons zu übernehmen. Und was will der nun von mir? Ich überlege weiterhin, doch irgendwann überkommt mich die Müdigkeit der letzten paar schlaflosen Nächte und ich schlafe kopfüber ein.

Dannys Sicht:
„ Okay, Steve. Du bist offiziell nicht mehr der Verrückteste im Team", sage ich dem Seal neben mir. Gemeinsam starren wir auf den jungen Officer, welche kopfüber an einer Stange in ihrem Büro hängt und seelenruhig schläft. Ich drehe mich zu Chin um und frage: „ Wie lange hängt Kima da schon so rum?" „ Keine Ahnung. Vielleicht ne viertel Stunde." Kam den keiner auf die Idee, die junge Frau aufzuwecken. Mittlerweile ist ihr Kopf rot wie eine Tomate, was garantiert nicht gesund ist. Ich gehe zu ihr, nehme ihr vorsichtig die Kopfhörer ab und rufe dann aber mit lauter, tiefer Stimme: „ Officer Kima Tah Chen! Melden Sie sich zum Dienst!" Die Ansage wirkt besser als erwartet. Kima erschrickt so sehr, dass sie von der Stange fällt und mit einem lauten Knall auf dem Boden ihres Büros landet. Doch schneller als ich reagieren könnte, ist sie wieder auf den Beinen und ich liege im Gegenzug auf dem Rücken. Die Kleine muss noch andere Kampfsportarten gemacht haben, denn das war achtmal so effektiv wie das Zeug, was sie einem in der Polizeischule beibringen „ Sorry! Sorry! Sorry! Ich...", entschuldigt sich Kima stürmisch und hilft mir hoch. Chin, Kono und Steve stehen lachend hinter mir, es ist ja nichts anderes zu erwarten. „ Zumindest hat sie dir nicht ihre Waffe ins Gesicht gehalten", verdutzt schaue ich den Hawaiianer an.

Steve sammelt nochmals jede Information, die wir bis jetzt haben: „ Also, unser Opfer heißt Mana Zapolu, ist der Onkel von Junior, der angeschossene Quarterback und gleichzeitig ein Mitglied der Samoa-Gang. Der Schütze gehört zu den Triaden. Allem Anschein nach bahnt sich hier ein Bandenkrieg an." Ich verkneife mir einen Kommentar, um den Ernst der Sache zu wahren und schaue durch die Runde. Kimas Kopf hat mittlerweile wieder eine normale Farbe angenommen, was mich beruhigt. Schließlich sah es vorhin echt ungesund aus. Die hübsche Hawaiianerin hört dem Commander aufmerksam zu, nur ihr Cousin scheint mit den Gedanken woanders zu sein. Wahrscheinlich beschuldigt er sich, dass ihm der eine Typ entwischt ist. Am Anfang hatte ich echt Bedenken gehabt, ob Chin Ho Kelly wirklich für diesen Job geeignet ist, doch mittlerweile ist mir bewusst, dass der Hawaiianer der ehrlichste und anständigste Polizist der Insel ist. „ Wir haben von dem Jungen eine Adresse bekommen, wo die Triaden im Gebiet der Samoa-Gang Geschäfte machen, International Market Place. Dort fahren Danno und ich hin. Ihr wartet hier auf die Ergebnisse der Kriminaltechnik", sind die weiteren Anordnungen des Seal. Wie er es liebt, die Kontrolle über alles und jeden zu haben! Genervt fauche ich Steve an: „ Nenn mich nicht Danno!" Während ich damit beschäftigt bin den Glotz-Wettbewerb gegen den Commander zu gewinnen, kichern die Frauen hinter mir. Ich gebe auf und laufe mit der Du-NERVST-Miene an Steve vorbei. Siegessicher lächelt er. Wieso nochmal habe ich mich auf den ganzen Mist eingelassen?

Chins Sicht:
Hoffentlich kann ich noch mit ihm reden, bevor die Ergebnisse da sind. Mein Cousin Sidt, ehemaliger Cop war heute morgen zwar bei der Schießerei gewesen, doch ich hatte ihn einfach nicht festnehmen können. Auch wenn mich meine Familie verabscheut, ich kann es nicht tun. Ich bin auf dem Weg in ein Hotel, welches er nach Angaben seiner Frau besuchen würde. Alleine. Irgendwie habe ich es geschafft, Kima zu überzeugen, da zu bleiben. Ich mag die Kleine wirklich sehr, sie ist schon wie eine Tochter für mich, doch die junge Frau hat jetzt selbst genügend Stress mit ihren eigenen Problemen, dass ich sie aus der Sache heraus halte. Nachdem ich geparkt habe, gehe ich in das Hotel und warte. Irgendwann, meine Nerven liegen mittlerweile ziemlich blank, erscheint mein werter Cousin in Begleitung ein paar Frauen und einem „Arbeitskollegen". Er sieht mich und sagt den anderen sie sollten schon mal hoch gehen. Währenddessen bin ich raus auf die Terrasse gegangen, wohin mir Sidt folgt. „ Was willst du hier, Cin?", begrüßt mich mein Cousin und ich drehe mich zu ihm um. Es ist verständlich, warum Kima sofort gewusst hatte, dass ich lüge. Sidt ist etwas breiter, nett gesagt und sieht aus wie Mitte fünfzig. Die meisten seiner Haare sind von seinem Kopf verschwunden, doch das feindselige Funkeln in seinen Augen lässt ihn trotzdem gefährlich wirken. „ Du warst heute bei dem Football Spiel. Bei der Schießerei!", sage ich ihm. Er starrt mich immer noch wütend an. „ Es gibt Aufnahmen von dem Spiel. Eine Zeugin hat dich sogar fotografiert. Nicht mehr lange, dann liegen die Ergebnisse vor. Du musst mit meinen Leuten reden. Wir helfen dir aus der Sache raus", schlage ich vor. Nur mit Mühe ignoriere ich seinen feindseligen Blick. „ Meinst du etwa die Drogendealer, die du ausgenommen hast? Oder etwa die Leute des Vaters deines Schüttlings, diese Kima Tah Chen?", wirft er mir an den Kopf. Das reicht! Ich nehme meine Handschellen aus der Tasche und drehe Sidt auf den Rücken: „ Ich wollte das anders angehen. Ich verhafte dich wegen Verdachts der Mitgliedschaft in der Samoa-Gang!" „ Was machst du da! Du kannst mich nicht verhaften!", protestiert mein Cousin laut. Ich informiere ihn über die neusten Umstände: „ Ich arbeite wieder als Cop. Das heißt ich darf das! Ich hatte dir angeboten einfach so mit meinem Team zu reden, doch du hast den Vorschlag abgelehnt." Es wäre mir wirklich lieber gewesen, hätte Sidt sich dazu entschieden, freiwillig mitzukommen. Aber das ist vielleicht die einzige Möglichkeit, das alles wieder gerade zu biegen.

Konos Sicht:
Das gibts doch nicht! Die Bilder von der Kamera, welche Kimas alten Freundin Lucynda gehört, kamen gerade per E-Mail von der Kriminaltechnik. Auf ihnen war der Flüchtige eindeutig zu identifizieren. Auch kann man sehen, das Chin ihn erkannt hatte. Es ist unser Cousin Sidt! Chin hatte ihn absichtlich entkommen lassen! Wieso? Keiner aus unserer Familie hätte das für ihn getan. Ich entschließe mich dazu, schnell Chin anzurufen, bevor der Commander mit dem Detective wieder hier ist. Doch genau als ich mein Handy in der Hand habe, platzt mein Cousin mit Sidt rein. Auch Steve und Danny kommen dazu, sichtlich verwundert. Mit wutentbrannten Augen schaut mich Sidt an mich und fragt: „ Du arbeitest etwa auch mit diesem Abschaum hier zusammen?" Verwirrt schauen Steve und Danny abwechselnd Chin, Sidt und dann mich an. „Ihr kennt ihn?", fragt der Commander. „ Er ist unser Cousin", lautet die Antwort. Schweigend zieht Chin Sidt hoch und bringt ihn zu den Verhörräumen. Ich kriege von dem Commander die Anordnung, Sidt zu überprüfen. Das kann ja heiter werden....