3. Kapitel

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Nach Physik hatten wir Deutsch bei Frau Bauer. Mit ihr kam ich eigentlich recht gut aus. Das Einzige, was man sich bei ihr nicht erlauben durfte, war Hess zu beleidigen (die Frau stand echt auf diesen Typen), oder zu spät kommen. Leider passierte mir grad dies. Wegen Jay und meinem allzeit gehassten Physiklehrer.

Ich hatte das wirklich satt. Aber glücklicherweise waren wir beide, also Jay und ich, nicht die Einzigen, die zu spät kamen.

Fast die gesamten Mädchen der Schule hatten nämlich vor dem Klassenzimmer auf uns gewartet- eingeschlossen meine kleine Schwester. Also mussten wir uns bis zu unserem Raum regelrecht durchkämpfen.

Während Jay selig lächelte, Autogramme verteilte und einfach nur nervte, hatte ich Mühe, zu meiner Besten Freundin durchzukommen.

„Caity, stimmt es, dass du Nachhilfe die dem Jayden Brox bekommst?“

Megan hyperventilierte regelrecht. Mit großen Augen blickte sie zu mir auf.

„Siehst du hier noch irgendwo einen anderen Jayden Brox? Und ja, ich bekomme Nachhilfe von ihm. Aber nicht, weil ich von ihm irgendetwas will, sondern eher, weil er die einzige Person zu sein scheint, die in der Lage ist, mir den Physikstoff zu vermitteln“ erklärte ich ihr leicht genervt.

Irgendein Mädchen hinter uns hatte meiner Ausführung leider gelauscht gab die Neuigkeit an ihre Nachbarin weiter. Ein lautes Raunen ging durch die Menge und nach und nach drehten sich alle nach mir um und starrten mich interessiert, größtenteils allerdings neidisch an.

Ich spürte, wie ich langsam rot anlief. Wenn ich eines nicht abkonnte, dann, dass mich Leute anstarrten oder über mich redeten. Da ich bisher aber noch nie in eine solche Lage gekommen war, bin ich gar nicht vorbereitet gewesen.
Da gibt man sich einmal Mühe, so unsichtbar, wie möglich zu sein und dann so etwas…

Wahrscheinlich dachten die alle, ich sei auch nur solch ein verrückter Groupie, was natürlich völlig abwegig ist, denn ich bin, obwohl er zugegebenermaßen nicht schlecht aussieht, nicht so hormongesteuert, wie alle anderen.

Schnell verdünnisierte ich mich ins Zimmer und setzte mich auf einen freien Platz von vielen.
Na klar, obwohl ich zu spät war, waren noch fast alle Stühle unbelegt. Megan ließ sich neben mir auf einen Stuhl nieder.

„Wenn du bei Jayden Nachhilfe hast, kann ich dich doch hinbringen. Bitte, ich würde fast alles dafür tun.“ flüsterte sie mir zu.
Ach so, das war also ihr Ziel gewesen, deswegen stand sie also nicht draußen rum und kreischte wie die anderen. Dennoch hatte ich von ihr mehr erwartet, als auch zu dieser Sorte von Mädchen zu gehören.
Apropos draußen: Gerade kam Jay herein. Ich hörte das Quietschen der Mädchen und Schreie, die ihn aufforderten, sich zu den jeweiligen Schreienden zu setzen oder die einfach nur völlig irrational austickten.

Ich kam mir vor, wie gefangen in einem Zoo voller kreischender Affenweibchen, die um eine Riesenbanane kämpfen. Er war doch auch einfach nur ein Mensch.

 Wahrscheinlich hatte er ein Ego eines Elefanten und den IQ einer Fliege. Obwohl, wenn man dieses Argument weiter ausbaute, stellte man fest, dass er doch ziemlich intelligent zu sein schien. Schade… Dabei hat sich das gerade so gut angehört.
Auf jeden Fall kam er gerade, ohne jeglichen Kommentar zu dem ganzen Trubel, der um ihn gemacht wurde, auf Megans und meinen Tisch zu.

 „Kann ich mich setzen, Caitlin und Freundin von Caitlin?“
Meine beste Freundin strahlte. Ich guckte sie warnend an, aber das schien sie gar nicht wahrzunehmen.
„Ich bin Megan, natürlich darfst du dich setzen“

„Megan, das ist aber ein schöner Name. Erinnert mich an Megan Fox. War in den ersten Transformers-Filmen noch richtig heiß, hat sich dann aber leider glaub ich operieren lassen und sieht jetzt ein wenig aufgedunsen aus. Traurig um solch eine schöne Frau. Wie gut, dass wir ja jetzt eine neue wunderschöne Megan haben.“

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⏰ Last updated: Nov 06, 2014 ⏰

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Mean ManWhere stories live. Discover now