Achtzehn

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*Flashback*
Bae saß auf dem Boden und sah auf als er mich kommen hörte. "Was wollte er von dir?", schoss es sofort aus ihm heraus. "Er hat mir nur was gezeigt, nichts weiter", antwortete ich knapp. Warum hatte Bae mich angelogen und mir erzählt das Pan all die Kinder entführt hätte? Vermutlich erkannte er an meinem Gesichtsaudruck das etwas nicht stimmte und kam zu mir. Sanft legte er eine Hand auf meine Schulter und sah mir tief in die Augen. "Lass ihn nicht mit deinem Kopf spielen Skye. Du kannst ihm nicht vertrauen, egal was er dir erzählt." Ich hielt es nicht aus den Augenkontakt weiter aufrecht zu erhalten und senkte meinen Kopf. "Aber Pan hilft all diesen Kindern. Mich hat er ja auch nicht entführt, ich bin freiwillig mit diesem Ding mitgekommen", murmelte ich. Bae schnaubte amüsiert. "Und du denkst wenn du dich dagegen entschieden hättest, wäre der Schatten einfach wieder gegangen? Hätte sich gedacht 'ja okay dann nicht' und wäre einfach wieder zurück geflogen? Er hat dich manipuliert, dir Hoffnung gegeben damit du dich für ihn entscheidest. Pan vergiftet deinen Verstand um dich auf seine Seite zu ziehen." Ich biss mir fest auf die Unterlippe. Wem sollte ich was glauben? Sanft legte Bae zwei Finger unter mein Kinn, sodass ich meinen Kopf hob und ihn angucken musste. Er lächelte sanft. "Versuch mit mir einen Weg von dieser Insel zu finden. Wir zusammen können es schaffen Pan auszutricksen und zu fliehen." "Bae.. ich...", wollte ich das? Wollte ich von hier fliehen? Viel zu überfordert ließ ich das Schwert auf den Boden fallen und löste mich von Baelfire. "Ich muss nachdenken", presste ich hervor, drehte mich um und rannte in den Dschungel. Sein, "Skye warte!",  Vernahm ich nur noch in weiter Ferne.

*Flashback Ende*

Mit dröhnendem Kopf schlug ich am nächsten Morgen meine Augen auf. Naja, morgen war relativ. Wenn es immer nach war, war es schwer die Tageszeiten irgendwie auseinander zu halten, aber ich nannte es morgen da ich gerade aufgestanden war, egal ob es nun 11 oder 4 Uhr war. Ich schwang die Beine auf den Boden und trank meine Wasserflasche bis auf den letzten Tropfen aus. Meine Brust schmerzte. Auch Pan wurde immer schwächer. Er konnte meinen Schmerz nicht mehr lindern. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis ich so kraftlos werden würde, dass ich es alleine nicht mehr aus meinen Bett schaffte. Um mir selber zu beweisen das dieser Zeitpunkt noch nicht gekommen war, nahm ich mir vor am Berg meine Wasserflasche auffüllen zu gehen. Es hätte auch eine nähere Quelle in die andere Richtung gegeben, aber da Pan sich eh heute um Henry kümmerte, hatte ich genug Zeit um den schwierigeren Weg durch den Dschungel zu nehmen. Das Wasser von da schmeckte eh um einiges besser. Schnell nahm ich meinen Dolch, fuhr mir noch einmal durch die Haare und begab mich dann auf den Weg. Alles um mich herum war in tiefe Dunkelheit gehüllt. Hin und wieder hörte man eine Grille zirpen oder und nur ganz selten ein rascheln im Gebüsch, als würde selbst die Tierwelt mit Neverland zugrunde gehen. Doch nachdem ich die Hälfte der Strecke geschafft hatte, hörte ich ein lautes Rascheln, als würde etwas durch den Dschungel eilen. Ich verharrte. Es handelte sich nich um ein Tier, das konnte man hören, aber für einen verlorenen Jungen waren die Schritte doch viel zu laut und tapsig. Gemischte Gefühle schwangen mir entgegen und zückte meinen Dolch. Genervt verdrehte ich die Augen. Eigentlich wollte ich nur einen entspannten Tag haben und jetzt musste ich mich mit Henrys Mutter oder sonst wem auseinander setzen. Ich bog um eine Kurve und trat auf eine kleine Lichtung, im gleichen Moment indem ein erwachsener Mann dasselbe tat. Als er mich sah, erstarrte er sofort und sah mich mit ungläubigen Augen an. Ich legte nur meinen Kopf schief. Das war der erste Erwachsene, welchen ich nach Hook und den Indianern gesehen hatte. Doch irgendetwas kam mir an ihm bekannt vor, als hätte ich ihn schoneinmal gesehen. Ohne zu zögern trat ich näher zu ihm, Angst verspürte ich keine. Ich wusste das mich ein tollpatischiger Erwachsener nicht erledigen konnte. Er öffnete seinen Mund, bekam aber erst nach einigen Versuchen einen Ton heraus. "S-skye...?", sofort verengte ich meine Augen zu Schlitzen und hob bedrohlich meinen Dolch. "Woher kennst du meinen Namen?" Mein Gegenüber zeigte jedoch kein Anzeichen von Angst, eher... Besorgniss? "Was ist nur mit dir passiert? Was hat Pan dir angetan?" In diesem Moment wurde es mir klar und meine Beine wurden weich, wodurch ich einige Schritte nach hinten stolperte. Meine Hand fing an zu zittern und ließ den Dolch fallen und Tränen stiegen in meine Augen. So stark hatte ich nicht mehr gefühlt seitdem er mich verlassen hatte. "B-baelfire", als wäre sein Name der Grund dafür, zog sich alles in meiner Brust zusammen und mir blieb die Luft vor Schmerz weg. Ich brach zusammen auf meine Knie und krallte mich in den kalten Erdboden. Besorgt kam er einen Schritt näher, jetzt hatte er Angst. Aber nicht vor mir, sondern um mich. "Skye was passiert mit dir?" Ich hob die Hand, um ihm zu bedeuten nicht einen Schritt näher zu kommen und biss die Zähne zusammen vor lauter Schmerz.  Es fühlte sich an als würde mein Herz ganz langsam in zwei zerissen werden. Ich spürte das Blut in meinen Adern pulsieren, doch es fühlte sich an wie Schmirgelpapier und es wurde mit jedem Herzschlag schlimmer. Als Bae noch einen Schritt näher kam, nahm ich all meine noch vorhandene Kraft zusammen und stieß ihn mit einer Welle von Energie nach hinten gegen einen Baum, an welchem er sich den Kopf stieß und bewusstlos liegen blieb. Dies raubte mir alles was ich hatte und auch ich verlor das Bewusstsein. Ich spürte nur noch wie mein Kopf auf die Erde knallte bevor alles schwarz wurde.

Sie eroberte NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt