Elf

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Mit klopfendem Herzen ging ich auf den Dämon zu. Wird er mich jetzt bestrafen weil ich einen seiner Jungen verletzt hatte? Meine Kehle war staub trocken. Doch als der Jubel verstummte und sich jeder wieder seinem Leben zuwendete, lächelte mich Pan an. Genau konnte ich es nicht deuten, doch konnte ich im Mundwinkel Bosheit erkennen. "Ich bin stolz auf dich", sagte er, "du hast das erste Spiel gewonnen." Verdammt welches Spiel?

*Flashback Ende*

Als ich wieder zu mir kam war Pan verschwunden. Super wieder keine Zeit um mit ihm zu reden. Mein Herz schmerzte. Und das alles nur weil diese scheiß Insel so schwach war. Nein, nich die Insel war schwach, Pan war schwach. Nur übertrug er es auf sie. Magie war die einzige Hoffnung. Gute Magie, oder wie sie manche auch nennen helle Magie. Für mich reiner Schwachsinn. Es kommt drauf an von welchem Standpunkt man es betrachtet. Jede Art von Magie kann gut und Böse zugleich sein. Müde streckte ich mich und bewegte mich langsam Richtung draußen. Wie lange war ich eigentlich weg gewesen? Gekonnt sprang ich die Leiter herunter und ging Richtung Lager. Diesmal werde ich Pan zur Rede stellen. Verdammt der kann mir doch nicht diesen Jungen auf den Hals hetzen ohne meine Fragen zu beantworten. Mit einer Hand schob ich die Blätter beiseite, die mir im Weg hingen und schaute auf das dahinter liegende Lager. Es herrschte wilder Trubel. Alle Jungs liefen hektisch hin und her und schrien sich dabei irgendwelche Sachen zu. Ich war zu verwirrt um mich zu bewegen. Wurde mir hier jetzt gar nichts mehr erzählt oder was? Sauer lief ich auf Felix zu, der grade mit zwei anderen Jungs Traumschatten auf Pfeilspitzen schmierte. "Felix wo ist Pan? Und was ist hier los?!" Felix war leicht erschrocken von meinem schroffen Ton, doch ließ sich davon nichts anmerken. Die beiden anderen Jungs nahmen die Pfeile und zogen sich schnell zurück. "Pan hat befohlen dass wir uns auf einen Kampf vorbereiten sollen. Hat er dir etwa nichts gesagt Schätzchen?", fragte er belustigt. Die Wut in mir kochte, wie Wasser in einem Topf, welcher über dem Feuer stand. "Felix ich schwöre dir, entweder du sagst mir jetzt was los ist, oder ich kastriere dich hier an Ort und Stelle." "Da hat wohl jemand seine Tage. Ach Mädchen, ich werde euch nie verstehen." Ohne zu zögern holte ich mit einem Bein aus und trat dem blonden zwischen die Beine. Er gab einen hohen Piepston von sich und krümmte sich vor Schmerz. Sein Atem ging flach und ich schaute ihn belustigt an. Hinter mir hörte ich über die ganze Lichtung Gelächter, welches vergeblich versucht wurde zurück zu halten. Ich warf meine Haare nach hinten und verließ das Lager Richtung Pan. Ich hatte eine leise Ahnung wo er sein konnte. Meine schnellen Schritte verwandelten sich in joggen, welches sich in sprinten entwickelte. Erst jetzt viel mir auf dass Henry gar nicht im Lager war. Ich verlangsamte meine Schritte als ich Stimmen durch das dichte Gestrüpp hörte. Es waren Pan und Henry. "Ich werde nicht mit dir sprechen Pan", rief Henry grade genervt. "Meine Familie wird mich holen. Da kannst du dir sicher sein." Ich hörte wie Pan belustigt ausatmete. "Wenn ich jedesmal einen Dollar bekommen würde, wenn ich dass höre, wäre ich Multimillionär. Aber ich mag deinen Glauben." "Meine Familie ist anders als die von deinen Jungs. Wir finden uns immer wieder!", erwiderte Henry und stürmte davon. Genau in mich rein. Grade noch so hiel ich eine schnippische Bemerkung zurück und setze mein gefaktes liebevolles Lächeln auf. "Oh Henry Entschuldigung. Ich hab dich gar nicht kommen hören." Er schaute verlegen zu Boden und Pan erschien hinter ihm. Mit zwei Fingern tippte er auf Henrys Kopf, so dass er sich nicht mehr bewegte. Ich kannte den Zauber. Henry war jetzt wie in eine Art Starre. Für ihn blieb die Zeit förmlich stehen und er konnte nichts sehen oder hören. So konnten Pan und ich uns ungestört unterhalten und wenn wir fertig waren, stellten wir uns wieder so hin wie jetzt und taten so als wäre nie was passiert. "So Pan du bist mir ne Menge Erklärungen schuldig", sagte ich und quetschte mich am eingefrorenen Henry vorbei. "Womit soll ich denn anfangen?" "Erstmal auf was für einen Kampf sich due die Jungs im Lager vorbereiten?" Pan grinste schämisch. "Emma hat versucht zu schummeln. Sie hat die Regeln meines Spieles gebrochen und jetzt wird sie bestraft. Sie hat ernsthaft gedacht sie könnte mich austricksen", lachte er und ich schmunzelte. So viele haben bis jetzt versucht Pan zu besiegen und sind kläglich gescheitert. "Welches Spiel spielst du?" "Ich möchte Emmas alte Gefühle wiederkommen. Die aus ihrer einsamem Zeit als Waisenkind." Langsam verstand ich. "Du willst ihr zeigen dass sie ein ungeliebtes verlorenes Mädchen ist. Du willst sie brechen." Er zog eine Augenbraue hoch. "Du hast es erfasst."

Sie eroberte NeverlandWhere stories live. Discover now