Sieben

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Ich hörte wie Henry den Atem anhielt. Am liebsten hätte ich ihm hier in der Dunkelheit sein Herz heraus gerissen. Dann hätte all das nette Getuhe ein Ende und wir könnten ohne Probleme einfach weiterleben. Vorallem hätte ich dann endlich keine Schmerzen mehr. Wir arbeiteten uns Schritt für Schritt durch die Dunkelheit. Ich kannte den Weg schon auswendig und musste mir ein Lachen verkneifen als ich hörte wie Henry gegen die Wand lief. "Hier lang. Dahinten müssen wir hin. Zum Licht." "Wo bringst du mich hin? Verschleppst du mich?", lachte er. So schlecht war die Idee nicht, doch unterbrach der Anblick vor mir meine Gedanken. Vor und eröffnete sich eine weite Lichtung, die durch eim paar Löcher im Berg beleuchtet wurde. An der 5 Meter hochen Decke schwebten leuchte Kugeln die an Sterne erinnerten. Der Boden bestand aus silbernem Gras und ein riesiger Wasserfall fliehl durch ein Loch in der Decke in einen kleinen See. Wunderschöne Bäume mit Blüten aus Gold und Silber standen am Rand. Henrys Augen weiteten sich und in mir machte sich ein warmes Gefühl breit. Ich liebte diesen Ort. "Es ist... unglaublich", hauchte Henry. "W-was ist das was da oben schwebt? ", er zeigte auf die leuchte Kugeln. "Dann sind Sterne", antwortete ich und setzte mich auf eine Hängematte die zwischen zwei Bäumen hing. "Sterne?", fragte er ungläubig. Ich nickte. "Ich habe sie eingefangen und hier het gebracht. In Neverland ist alles möglich vergiss das nicht." Henry lief hin und her auf der Lichtung und blieb vor dem Teich stehen. "Das ist die Quelle Neverlands", erklärte ich. "Man könnte das Wasser als flüssige Magie beschreiben. Von hier aus verteilt sich die Magie auf Neverland. Selbst du kannst hier zaubern. Versuchs mal." Ich stand auf und ging zu ihm hin. "Schließe due Augen und denkt an irgend eine Sache." Sofort befolgte Henry all meine Befehle und schloss die Augen. Auf seiner ausgestreckten Handfläche erschien ein Dolch. Da musste ich schmunzeln. Genau wie ich dachte er als erstes ans verteidigen. "Der Teich ist ja fast ausgetrocknet", bemerkte Henry nachdem er seinen Dolch bestaunt hatte. Sofort fing mein Herz an zu Schmerzen. Es fühlte sich an als würde es sich zusammen ziehen bis es so klein war wie eine Erbse. Vor lauter Schmerz gaben meine Knie unter mir nach und ich fiehl auf den feuchten Boden. "Was ist los? ", fragte Henry panisch und kniete sich neben mich. Er legte seine Hand auf meinen Rücken und ein warmes, kribbelndes Gefühl breitete sich in mir aus. Der Schmerz ließ nach und ich holte tief Luft. "Wie hast du das gemacht? " fragte ich ungläubig und starrte auf seine Handfläche. "Wie hab ich was gemacht?" "Du hast irgendwie den Schmerz enden lassen." "Ehm... ich weiß nicht. Ich hab nichts gemacht." Verwirrt stand ich auf und rieb den Schmutz von meiner Hose. "K-komm wir sollten wieder ins Lager gehen", stotterte ich und führte ihn in Richtung Ausgang.

"Wieso bist du eben auf die Knie gefallen? Wieso hattest du Schmerzen? ", fragte Henry nachdem wir wieder an der frischen Luft waren. "Neverland stirbt. Die Magie schwindet. Deswegen war der See auch so ausgetrocknet. Ich bin mit Neverland verbunden und so, fühle ich die Schmerzen die auch Neverland spürt während es immer mehr stirbt." "Gibt es denn keine Möglichkeit dich irgendwie von deinen Schmerzen zu befreien?", fragte Henry besorgt. "Es gibt nur eine einzige Möglichkeit. Du rettest Neverland. "

Sie eroberte NeverlandWhere stories live. Discover now