Kapitel 31

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Es war wie in einem Schauermärchen. Der Regen peitschte agressiv gegen die Fensterscheiben, der Donner und ich schrien um die Wette. Ab und zu wurde das Auto durch einen Blitz in weiß getränkt und das ganze Auto war durch den Mond blutrot getränkt.

Im Auto lag ich auf der Rückbank und schrie und presste. Ich war komplett in meinem eigenen Film. Ab und zu bekam ich mit wie ein gestresster Luke abwechselnd pressen und vergiss nicht zu Atmen sagte. Das war leichter gesagt als getan, sollte der mal ein Baby aus seinem Geschlechtsteil rausdrücken.

Der Schmerz schien immer stärker und stärker zu werden. Die Sicht vor meinen Augen fing an zu flackern, wodurch ich noch mehr Panik bekam und weiter weinte und schrie. Wann hörten diese Höllenqualen endlich auf? Wie hielten bloß andere Mütter diesen unerträglichen Schmerz aus?

Ich nahm neben mir ein "Gleich hast du es geschafft war", war mir aber nicht wirklich sicher ob es Luke oder einfach nur Wunschdenken war. Plötzlich schlug wieder ein Blitz ein und das Auto wurde hell. In genau diesem Moment zog sich mein gesamtes inneres zusammen und ein Schrei, welches durch Mark und Bein ging, verließ meinen Mund.

Und plötzlich, ganz plötzlich ließ der Schmerz, genauso wie der Regen nach. Der Blutmond war vorrüber und ich habe es überlebt. Der Mond schien weißer den je zu sein, so prachtvoll, wunderschön und unschuldig.

Nun blickte ich zu Kimberley, welche mein kleines Mädchen in den armen hielt. Erschöpft lächelte ich sie an und als sie mir mein kleines Mädchen gab, wurde mein Körper von Glückshormonen durchschüttet. "Rose", flüsterte ich leise. "Was?", fragte Luke verwirrt. "Mein kleines Mädchen heißt Rose McGregor". Ich war so erschöpft, so dass ich gar nicht merkte, dass mir die Augen zufielen. 

Ich wurde von einem Babygeschrei wach und im nächsten Moment öffnete ich die Augen. Ich lag in einem weißen Zimmer und in diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich wohl im Krankenhaus lag. Um mich herum waren mehrere Augenpaare, die mich erwartungsvoll ansahen. Der Arzt, Luke, Kimberley (Jack war bestimmt bei Brian), Lissy und John...

Warte John? Er lächelte mich entschuldigend an. "Sie sind wach Miss Marin. Ihrem Baby geht es gut und auch sie sind in einem stabilen Zustand. Morgen können Sie entlassen werden, aber über die Nacht wollen wir Sie beide lieber noch hier behalten". Ich nickte nur abwesend und der Arzt verließ den Raum.

Nun drehte ich mich noch mal zu John: "Es tut mir so leid Linn. Ich hätte nicht auf Jenny und Mary hören sollen. Ich liebe dich doch und du bist und bleibst auch für immer meine Schwester. Als ich zu dir gehen wollte um mich zu entschuldigen, warst du weg. Ich dachte schon ich würde dich nie wieder sehen!". Tränen rollten seine Wangen herunter, "Bitte vergib mir Linn. Es war der schlimmste Fehler meines Lebens dich einfach gehen zu lassen. Du gehörst doch zur Familie".

Auch ich fing an zu weinen: "Natürlich vergebe ich dir, ich liebe dich doch auch". Erleichtert, dass wir uns endlich wieder hatten, fielen wir uns in die Arme. Plötzlich machte Rose alle wieder auf sich aufmerksam und wir fingen unisono an zu lachen."Komm Rose, ich zeige dir Papa".

 Rose schrie wie am Stück, auch als wir  bei Brian angekommen waren. Es machte mich fertig zu sehen, wie er da so blass, schlapp aber vor allem leblos in diesem weißen Bett mit dem weißen Kittel lag und an unzähligen Schläuche gebunden war.

Neben seinem Bett war Chantalles Bett. Jedes mal aufs neue versetzte es mir einen Stich genau ins Herz, da ich nicht dagegen ankam diese schrecklichen Erinnerungen zu vergessen. Auch wenn sie beide überlebten, gab es keine Zukunft für uns beide, da er mit Chantalle verbunden war und nichts stärker ist als das Band zwischen einem Wolf und seiner Mate.

In der Ecke neben Brians Bett saß Jack, auch er sah mit seinen tiefen Ringen unter den Augen nicht ganz gesund aus. "Nahh wie geht es dir und der kleinen Rose?" "ich bin noch ein bisschen erschöpft von allem. Die kleine Rose weint die ganze Zeit und ich weiß einfach nicht wieso". Erschöpft ließ ich mich auf den freien Stuhl neben Jack plumpsen. Ich war Müde und fühlte mich ausgelaugt. Nebenbei versuchte ich vergeblich Rose zu beruhigen, welche immernoch am am Spieß schrie.

"Guck mal Rose, da ist Papa", versuchte ich es noch einmal. Als ich gerade nach Brians Hand greifen wollte passierte das, wovor ich seit drei Wochen am meisten Angst hatte. Kammerflimmern...

Rose schien noch lauter zu schreien als vorher, so als würde sie verstehen können was gerade passiert. Ärzte rannten ins Zimmer und versuchten Brian und Chantalle wiederzubeleben. Ich schloss die Augen, da ich nicht zugucken konnte. ich war einfach zu Feige.

"Zeitpunkt des Todes ist 17:43 Uhr"


My Mate *Beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt