4. Strafarbeit bei Snape

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Miss Crouse, sind sie sich darüber im Klaren warum sie hier sind?" fragte McGonagall das Mädchen. "Ja" erwiederte sie mit Nachdruck. "weil Snape heulend zu Mami gerannt ist" mumelte sie kaum hörbar. Leider schien McGonagall sie gehört zu haben den sie räusperte sich hörbar. "Miss Crouse..." sagte sie, und sah Alice dabei tadelnd an. "Tut mir Leid" murmelte die Gryffindor wenig überzeugt. "Snape hat mir berichtet was vorgefallen ist, allerdings möchte ich nochmal ihre Sicht der Dinge hören." begann McGonagall. "Erzählen sie es mir wie sie es empfunden haben. Was ist passiert?"
Alice holte tief Luft. "Professor das war so, ich kam von Geschichte der Zauberei, als ich ein Schluchzen hörte. Da ich mich nichtnur aufgrund meines Amtes als Vertrauensschülerin für die kleinen verandwortlich fühle, bin ich dem Geräusch nachgegangen. Ich habe also Marc gefunden. Der von gestern... Wo auch diese Sache mit Snape war... und... naja also..." sie verhaspelte sich. Irgendwie nahm sie die ganze Sache wohl doch ein wenig mit. Unruhig lief sie hin und her, und überlegte kurz wie sie weiter erzählen sollte. McGonagall seufzte. "Olay, regen Sie sich nicht auf. Setzten Sie sich, und nehmen sie einen Keks." Fragend sah das Mädchen ihre Lehrerin an. Diese deutete auf einen Stuhl, und sie ließ sich darauf nieder und griff nach einem Keks. "Danke" nuschelte sie und begann: "Also, gestern war Marc hingefallen, und ich brachte ihn in den Krankenflügel, seine Schwester Allison war auch dabei, weil..." und so erzählte sie McGonagall die ganze Geschichte. Schweigend hörte die Lehrerin für Verwandlung zu, ohne ihre Schülerin ein einziges Mal zu unterbrechen. Als sie schließlich fertig war seufzte sie erleichtert und biss von dem Keks ab, den sie bis dahin unberührt in der Hand gehalten hatte. Schon in Alice erstem Schuljahr hatte sie feststellen dürfen, dass die Kekse wirklich lecker waren. Sie liebte diesen würzig, leicht scharfen Geschmack von Ingwer mit etwas Zitrone, und ein wenig Vanille bildtete sie sich auch ein. Allerdings waren alle ihre Freunde dagegen gewesen, sie meinten da wäre nichtmal ein Hauch Vanille drin. Aber sie mochte diese Halluzination von Vanille. Bei Gelegenheit würde sie McGonagall mal nach dem Rezept fragen müssen.
"Hm..." machte McGonagall nachdenklich. "Ich verstehe durchaus Ihre Sicht der Dinge, und Ihre Beweggründe. Einen Beschützerinstinkt zu entwickeln ist in Ihrem Alter ganz normal, nur die Ausprägung ist außergewöhnlich stark... Ich verstehe was Sie dazu gebracht hat Marc zu helfen." Für einen Moment meinte Alice so etwas wie trauer in ihrem Blick aufblitzen zu sehen, doch nie hätte sie sich getraut zu fragen. "Ich finde ihr Handeln bewundernswert Miss Crouse, und hätte vermutlich auch so gehandelt, und doch sollen sie dafür eine Strafe erhalten. Sie dürfen so nicht mit Lehrern reden..." sie seufzte. "Holen Sie sich ihre Strafarbeit nach dem Abendessen bei Professor Snape ab. Sie dürfen gehen." Alice erhob sich. "Danke Professor." flüsterte sie, und wandte sie zum gehen. "Wofür?" fragte McGonagall ehrlich verblüfft. "Fürs Zuhören." erwiederte Alice schlicht. Sie durchquerte den Raum, doch wurde noch ein letztes Mal von McGonagall verhindert. "Nehmen sie es nicht persönlich Miss Crouse, Professor Snape war schon immer so." Sie lächelte das Mädchen an. "Nein das glaube ich nicht..." Und so hielt die Rothaarige auch Professor McGonagall ihren Vortrag zu ihrer Theorie von Snapes Vergangenheit. Sie könnte schwören Tränen in den Augen ihrer Lehrerin zu sehen. "Außerdem nehme ich es nicht persönlich. Ich war heute nur enttäuscht. Ich werde so bestimmt nicht nochmal mit ihm reden. Ich denke ich kann mich jetzt beherrschen." Ein letztes mal lächelte sie ihrer Lehrerin zu, dann verschwand sie pfeifend runter zum See.
Schon von weitem konnte sie sehen, dass ihre Freunde bereits unter ihrem gewohnten Baum saßen.
Das war ihr Platz, schon seit der ersten Klasse. Hier machten sie bei gutem Wetter Hausaufgaben, lernten, spielten Schach oder andere Spiele.
Viele Schüler waren draußen unterwegs, um das gute Wetter und die Sonne zu genießen.
Lächelnd ließ die Rothaarige sich zwischen Katie und Fred nieder, die beide in ihre Zaubertrank Aufsätzte zu Mittwoch vertieft waren.
"Wie wars?" fragte Angi, die von einem Buch aufsah als die Gryffindor sich setzte.
"Gut eigentlich... Sie wollte sich einfach mal meine Sicht der Dinge anhören und hat mir mitgeteilt, dass ich meine Strafarbeit von Snape erhalten würde. Da geh ich nachher hin. Mal sehen!" Sie zuckte die Schultern.
Auch Kate hob jetzt den Blick von ihren Aufgaben und starrte Alice ungläubig an. "Du bekommst deine Strafe von Snape?" fragte sie etwas laut. "Alice du wirst dabei draufgehen!"
Alice schnaubte belustigt, und verdrehte die Augen. "Bestimmt nicht." beruhigte sie ihre Freunde, die sie alle skeptisch ansahen. "Ich sehe es einfach Mal als etwas extra Arbeit! Ich werde nicht davon sterben, und lerne etwas neues dazu.
Hört sich für mich fair an!"
Kate schüttelte den Kopf.
"Ja klar, ich wette er lässt dich fünf Stunden Akten entstauben, was selbst für Filch zu wertlos ist.
Was lernst du da? Wie du später deinen Haushalt zu säubern hast?"
Alice lachte. "Interessant nicht?" fragte sie scherzhaft, und knuffte ihre Freundin in die Seite.
Daraufhin holte sie ihre Hausaufhaben heraus, und begann den Aufsatz zu schreiben. Auch die anderen wurden wieder ruhig, und arbeiteten Still an ihren Sachen weiter.

Hogwarts' EngelWhere stories live. Discover now