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Um Acht Uhr stand Amy tatsächlich in Henrys Zimmer und weckte uns. Sie sagte „Guten Morgen" und nur eine halbe Sekunde später „Ich habe Hunger". Henry und ich wurden tatsächlich geweckt, wir sind nämlich wirklich nochmal eingeschlafen, aber jetzt lächelten wir, trotz dem Wachträumen und dem Argument, dass ich eigentlich noch ein bisschen müde war. Amy guckte mich allerdings an als wäre es nichts besonderes, dass ich morgens in dem Bett ihres Bruder lag, sie kannte mich ja, aber trotzdem. Mich hätte es glaube ich verwirrt, auch egal. Henry dachte wahrscheinlich grade das gleich, dann er lächelte mich an und küsste mich, worauf Amy kicherte - wie immer wenn wir uns in ihrer Anwesenheit küssen-.

Jetzt war ich zu Hause, denn um zwölf hatte Henry mich mit Amy nach Hause gebracht. Milo war zum Nachbars Jungen Fußball spielen gegangen, weil Henry ihn nicht alleine lassen wollten, Milo aber nicht mit wollte. Grayson, der uns die Tür aufmachte guckte nicht schlecht und ich musst kurz nachdenken ob Grayson Amy überhaupt kennt. Amy lachte und sagte nur „Hallo." Grayson brachte ein „Auch schon Zuhause" heraus, dass galt zwar eigentlich mir, aber Henry guckte Grayson sauer an und sagte „Es ist meine Schuld" Grayson erwiderte „Vor mir müsst ihr euch doch nicht rechtfertigen, noch nicht mal Ann hat dich gesucht oder sich gar Sorgen gemacht." (Was auch sonst immer hin war es meine Mum) „Mich hätte es auch gewundert wenn meine Mutter mich gesucht hätte. Sie sagt doch immer, dass ich in meiner Art manchmal zurück geblieben wäre und ..." sagte ich und sprach damit genau das aus, was ich grade dachte. Aber als Henry mich fragend anguckte, verstummte ich und lächelte in die Runde. Als ich sagte „Ich muss dann mal, ich wette mit euch, Mia hat mich gesucht." Amy ließ Henrys Hand los und umarmte mich, Henry gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange und Grayson ging einen Schritt zur Seite und ließ mich an sich vorbei. Ich drehte mich noch mal nach Henry um und dann ging ich nach oben. Grayson fragte Henry noch irgendwas was ich schon nicht mehr ganz verstanden hatte. Was ich noch hörte war, dass er Amy begrüßte.

Als ich an Mias Zimmertür klopfte kam erst nur ein „Herein", aber als sie mich sah, sprang sie auf und umarmte mich. Als sie mich nach ein paar Sekunden los ließ, sagte sie „Ich habe mir Sorgen gemacht. Warst du etwa die ganze Nacht bei Henry?" Mia guckte mich erwartungsvoll an und ich gab kleinlaut hervor „Ja." Ich sah wie Mia die Augen verdrehte und ich setzte schnell hinzu „Beim Nächsten mal sage ich dir auch Bescheid." Mia guckte mich leicht schnippisch an und ich musste lachen, weil ich Mias Blick spürte. Der Blick erinnerte mich an Emily' Blicke, nachdem Grayson mit ihr Schluss gemacht hatte. Dann sagte sie aber "Bloß nicht, Mum wirkte irgendwie so stolz auf dich." Wir mussten beide anfangen zu lachen. Keine Mutter der Welt würde sich darüber freuen, wenn ihre Tochter die ganze Nacht weg bleibt, aber unsere Mum ist da irgendwie anders.

Beim Abendessen guckte Florence mich neugierig an, als ob sie wissen wollte warum ich nicht nach Hause gekommen war, Mum interessierte es zu meinem Glück nicht, warum ich gestern bei Henry übernachtet habe. Nach dem fragenden Blick von Florence, platzte sie gleich vor neugierig, aber ich würde ihr nicht den Gefallen tun und irgendetwas sagen,erst recht nicht am Tisch wo mir die ganze Familie zuhört (Ernest war nämlich in manchen Themen -wie nicht abgesprochenen Übernachtungen- nicht unbedingt wie Mum). Als Florence endlich merkte, dass sie nichts mehr aus mir raus bekommen würde, sagte sie „Dad, hast du nun mal einen Antwort auf meine Frage, wegen der Party?" Ernest guckte verwirrt und fragte „Von was redest du?" Florence guckte nun ein bisschen sauer und sagte „Die Party, die ich veranstalten wollte für die Abschluss Klasse, so als kleiner privater Abschluss. Bevor manch im Ausland studieren und man sich wahrscheinlich ewig nicht sieht." Ernest guckte nicht weniger verwirrt als vor der Erläuterung von Florence und da er nichts sagte, schaltete sich Mum ein und sagte „Das ist doch eine wundervolle Ide, man versammelt sich nochmal bevor man sich fürs erste trennen muss und sich auf sein Leben vorbereitet. Ganz auf seine Art." Florence nickte Mum zu als wäre sie die Heldin des Tages und nach den Worten von Mum, nickte auch Ernest und sagte schnell „Du sprichst mir von der Seele." Florence strahlte und sagte zu Grayson „Das wir super, denkst du nicht auch, Grayson." Grayson hatte, wie so oft nicht alles gehört und nachdem er nur brummte und Florence ihn fragend, aber immer noch mit ein bisschen Freude im Gesicht anguckte, sagte er „Ja, dass wird super." Eigentlich hätte ich jetzt mit einem kleinen Nervenzusammenbruch von Florence Seite gerechnet, aber es geschah tatsächlich nicht. Sie setzte nur noch dazu und das überraschte mich am aller meißten „Liv möchtest du mir bei der Organisation helfen?" Ich war so überrumpelt von dieser Frage, vor allem weil ich nie mit so einer Frage gerechnet hätte. Florence waren ihre Partys heilig und sie mussten perfekt sein und dann fragte sie mich ob ich ihr helfe wollen würde. Da sie mich immer noch anguckte sagte ich schnell „Ja, warum denn nicht." Jetzt guckte Florence endlich komplett fröhlich und fing wieder an zu essen als wäre nicht passiert.

Als ich nach dem Frühstück am nächsten Morgen zu Florence ins Zimmer gang und sie fragte „Warum möchtest du meine Hilfe bei der Organisation für die Party. Du bist doch immer so eigen was deine Partys angeht." Florence lächelte mich an und sagte „Ich möchte doch nur..." sie zögerte und setzt dann hinzu „... ich wollt doch nur freundlich sein", sagte sie leicht schnippisch. Als ich ihren Unterton merkte sagte ich „Ich meinte, dass doch nicht böse, ich helfe dir wirklich gerne." Danach lächelte sie wieder ein bisschen. Als ich ihr lächeln merkte, lächelte ich auch zurück und dann fragte ich noch „Für wann hast du die Party denn geplant?" Nach dieser Frage guckte sie mich dann doch an und sagte „Ich dachte an den nächsten Monat also im August, sonst sind schon nicht mehr alle aus der Abschluss-Klasse da." „Wenn möchtest du denn eigentlich alles einladen?", fragte ich Florence. Sie guckte mich an und sagte „Natürlich die Abschluss-Klasse und vielleicht noch ein paar Freunde aus den Unterstufe." Ich sah sie an und sagt „Du meinst doch nicht zufällig deine zwei Stiefschwestern, die du in der letzten Zeit lieb gewonnen hast." Florence guckte mich ein bisschen verlegen an und sagte „Vielleicht" Kurz war es so still das wir beide anfangen mussten zu lachen, ich war gerührt. „Ich schreibe in den nächsten Tagen eine Gästeliste und dann können wir sie zusammen überarbeiten. Ist das okay für dich.", sagte sie zu mir. Ich brachte noch ein „Klingt super, du kannst mir ja dann Bescheid sagen. Ich muss jetzt aber nochmal los." sagte ich, bevor ich ihr Zimmer verlassen wollte.
Florence lächelte und dann hackte sie doch nochmal nach „Warum warst du gestern Abend nicht Zuhause." Ich lachte und sagte „Das würdest du wohl gerne wissen." Florence brachte ein kleines „Ja" heraus, aber ich wusste das sie es wirklich nicht wissen wollte, da sie ja selber keinen Freund hatte und manchmal hatte ich das Gefühl sie war sogar ein bisschen eifersüchtig auf mich und Henry. Das war mir egal, ich hatte Florence trotzdem sehr lieb gewonnen.

Silber - Das Vierte Buch der Träume Where stories live. Discover now