7. Kapitel: „Niemand versucht hier, ihr das Leben schwer zu machen..."

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„Sie hat sie um den Finger gewickelt, stimmts Coach?“ fragte er den Trainer ganz direkt. Als er sah, wie dieser ein wenig rot anlief, wusste Kyle, dass er Recht hatte.

„Nein hat sie nicht. Ich diskutiere jetzt auch gar nicht mehr mit euch. Raus auf den Platz mit euch, in fünf Minuten geht’s los.“ Und schon drehte sich der Trainer weg von den Spielern und verließ den Umkleideraum.

„Die Kleine hats drauf…“ sagte Danny neben Kyle und sah dem Trainer hinterher.

„Stimmt, vor der müssen wir uns in acht nehmen!“ erwiderte er nachdenklich.

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Sam saß bereits auf der Bank, auf der normalerweise die Auswechselspieler saßen (soviel hatte sie bereits gelernt über das Spiel, man sah also, es war so gut wie gar nichts) und wartete auf die Spieler. Wie erwartet tauchten die Spieler mit einer dunklen Miene im Gesicht auf. Sam hatte sich erst im Nachhinein Gedanken über ihre Vorgehensweise gemacht und hatte sich gefragt ob es der richtige Weg war, den Coach vorzuschicken. Den Gesichtern nach zu urteilen, die gerade auf sie zukamen, nicht denn sie erntete finstere Blicke, doch keiner von ihnen sagte etwas zu ihr, was sie noch mehr verunsicherte, obwohl es die letzten Tage doch eigentlich niemals anders gewesen war. Die Jungs weigerten sich bisher standhaft mit ihr zu sprechen, wie also sollte sie bitte lernen um was es beim Fußball ging und wie sollte sie es schaffen Portraits über diese Spieler zu schreiben? Der Coach teilte die Spieler in zwei Mannschaften auf und so spielten zehn gegen zehn Spieler. Sams Wissen reichte glücklicherweise noch so weit und so wusste sie, dass es eigentlich elf Spieler pro Mannschaft sein müssten.

Sam hatte vor einigen Tagen mit Anthony gesprochen, der bereits von Mr. H erfahren hatte, dass in seiner Zeitung in Kürze ein bis zwei Fußballspielerportraits wöchentlich erscheinen würden. Wie Sam erwartet hatte war er begeistert von der Idee, da diese Portraits die Auflage der Zeitung erhöhen konnten. Sport war schon immer der Lieblingsteil der Leserschaft gewesen und so arbeiteten in dieser Abteilung auch die meisten Redakteure. Doch Sam hatte jetzt den Vogel abgeschossen mit ihrem, eigentlich ja der von Mr. H. doch wer sah da schon so genau hin, Plan. Das würde ihm endlich den Ruhm einbringen den er verdient hatte. Er hatte es zwar nicht genauso ausgedrückt, doch im Endeffekt war das der Sinn seiner zehn Minuten andauernden Tirade gewesen. Sam verdrehte die Augen, als sie an Anthony dachte. Bisher war er ihr immer sehr vernünftig vorgekommen, doch irgendwie begann er in der letzten Zeit ein klein wenig Größenwahn und Unzurechnungsfähigkeit an den Tag zu legen. Jetzt jedenfalls wartete er fieberhaft auf die ersten Portraits, doch Sam hatte ihm klar gemacht, dass sie erst in zwei Wochen damit anfangen würde. Sie würde die Spieler insgesamt zwölf Wochen begleiten, zehn Spieler waren es. Das hieß, dass es wenn sie immer zwei Spieler vorstellte, genau richtig ausging wenn sie da die ersten vorstellte. Bis dahin hatten die Spieler noch Zeit sich an den Gedanken zu gewöhnen. Für kurze Zeit fragte sich Sam, ob sie es überhaupt tun würden, denn dessen war sie sich noch nicht ganz so sicher, doch sie ließ es jetzt erst einmal auf sie zukommen.

Sie richtete ihren Blick wieder auf die Spieler auf dem Feld und musste zugeben, dass allesamt verdammt gut aussahen in ihren Trainingssachen. Zum Glück war sie noch nie ein Mensch gewesen, der nur auf Äußerlichkeiten achtete.

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Das ganze Training über dachte Kyle darüber nach, wie er Sam eins reinwürgen konnte für ihre Aktion mit dem Trainer. Sie hatte die Waffen einer Frau eingesetzt um sich einen Vorteil zu verschaffen. Er hatte zwar keinen blassen Schimmer, welche Waffen genau Sam haben könnte, doch es musste so sein, denn der sonst so strenge Trainer, wurde in ihrer Gegenwart butterweich. Danny, der in seiner Mannschaft spielte, passte den Ball in diesem Moment zu Maver, welcher eine Flanke über das Spielfeld schickte und Kyle den Ball so vorlegte, dass er gleich darauf los stürmen konnte. Es ärgerte ihn, dass er mit den Gedanken immer wieder bei der neuen Reporterin anlangte, doch er konnte einfach nicht verhindern, dass es geschah.

Sag niemals nie, Schätzchen!Where stories live. Discover now