43. Kapitel: „Ach und das gilt für alle nur nicht für Sam Raven oder wie..."

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43. Kapitel: „Ach und das gilt für alle nur nicht für Sam Raven oder wie…“

Um vier Uhr nachmittags, machte Sam sich gemeinsam mit der Mannschaft auf, um zu dem ersten Playoffs Spiel zu fahren und die Stimmung war merklich gesunken. Man spürte die Anspannung in dem Bus, spürte, wie sich jeder Einzelne auf das konzentrierte, was ihnen bevorstand. Jedem einzelnen war wohl klar, dass, sollten sie dieses Spiel verlieren, es kein weiteres mehr geben würde und dies stellte die Spieler natürlich vor eine große Herausforderung denn sehr viele Menschen warteten darauf, dass sie mit einem Sieg in der Tasche zurückkehrten.

Auch Sam war angespannt, denn sie wünschte dieser Mannschaft nichts sehnlicher als den Sieg dieses Turniers. Es bedeutete so vielen etwas, diesen Erfolg in ihrem Leben verbuchen zu können! Allen voran Kyle, dem nichts wichtiger war, als das Fußballspielen und der Sieg in diesem Spiel. Sam kannte ihn mittlerweile gut genug um dies zu wissen. Wenn irgendwann andere Dinge versagt hatten, so hatte Fußball Kyle immer wieder geholfen aufzustehen und weiter zu machen. Nicht nur Fußball als Sport. Nein auch die Spieler, die Mannschaft, der Coach. Jeder Einzelne hatte seinen Teil dazu beigetragen. Sie erkannte die Freundschaft, die zwischen den Jungs bestand. Sie waren oftmals gar nicht mehr wie Freunde, sondern vielmehr wie Brüder füreinander, was sie zum nächsten Punkt führte.

Dennis. Was war nur geschehen, dass Kyle und Dennis sich so sehr voneinander entfernt hatten? Was hatte Dennis nur für ein Problem mit ihr?

Sie wusste, nicht von Kyle, da dieser meistens einen großen Bogen um dieses Thema machte, sondern vom Team, dass Dennis und Kyle noch vor zwei Monaten unzertrennlich gewesen waren. Sam war nicht dumm und konnte rechnen. Sie kannte Kyle jetzt seit knapp zwei Monaten und genau zu dem Zeitpunkt, als sie auf der Bildfläche erschienen war, hatten Dennis und Kyle sich voneinander entfernt. Brüder, die jetzt mehr Fremde waren. Es tat Sam innerlich weh zu wissen, dass sie dafür verantwortlich war doch kannte sie Dennis einfach nicht genug, um mit ihm darüber zu sprechen! Vielleicht musste sie es dann wirklich einfach bei Kyle versuchen, auch wenn sie Angst hatte, dass er sich sofort zurück zog, sobald sie das Thema ansprach. Denn noch eine Sache hatte sie bei Kyle mittlerweile kennengelernt. Wenn er das Gefühl hatte, dass ihm jemand zu  Nahe trat, dann entfernte er sich von einem. Er verschloss sich um nicht als offenes Buch für die anderen zu gelten. Er hatte ganz einfach Angst davor, jemanden zu sehr in sein Leben zu lassen.

Doch wie hätte Sam darüber urteilen sollen, schließlich ging es ihr nicht anders! Sie hatte sich ganze fünf Jahre lang verschlossen. Wegen dem was ihr mit Logan geschehen war, wegen der Ablehnung die sie kurz darauf erfahren hatte, wegen dem Tod ihrer Eltern nicht mal ein ganzes Jahr später. Wegen der Entfernung, die sich zwischen ihr und ihren Brüdern aufgebaut hatte. Genau diesen Augenblick suchte sie sich aus, um in einem Punkt die Erleuchtung zu erlangen: Ihre Brüder machten ihr Vorwürfe. Vorwürfe wegen ihren Dummheiten und wegen dem Tod ihrer Eltern. Sie war nicht blöd. Natürlich taten sie es, schließlich waren ihre Eltern auf dem Weg gewesen um sie abzuholen, als der Unfall geschehen war. Oder vielleicht bestand das viel größere Problem darin, dass sie sich selber die Schuld gab?

„Sam, hey, du bist ja vollkommen in Gedanken versunken!“, hörte sie Kyles Stimme, die sich so vertraut anhörte.

Sie blickte auf und sah ihn an, dann lächelte sie ohne bestimmten Grund.

„Ach was, gar nicht!!“, sagte sie und hob ihr Bein an, um es unter das andere zu legen und so eine bequemere Sitzposition einzunehmen.

„Ach erzähl doch keinen Stuss! Ich kenn die Sorgenfalten auf deiner Stirn, wenn du dir wieder über irgendwas einen Kopf machst!!“, sagte Kyle und lächelte ebenfalls.

Sag niemals nie, Schätzchen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt