"Okay, was ist passiert?", wollte er direkt wissen, da ich nicht sehr oft sowas bei ihm sagte.

"Wo soll ich denn anfangen?", war ich verzweifelt.

Nachdem Gespräch mit ihm hatte ich mich in den Garten gesetzt und wollte einfach nur alleine sein. Daniel fand die Situation mit Liam sehr verwirrend und konnte zuerst nicht verstehen, was da so genau zwischen uns lief, aber als ich ihm gestand, dass ich irgendwie Gefühle für ihn hatte, war das Rätsel in seinem Kopf gelöst. Er fand es dumm von mir das ich mich von ihm fern hielt, aber als er erfuhr, dass ich krank war, verstand er es einigermaßen. Mir Recht gab er aber trotzdem nicht, denn er sagte, dass wenn Liam mich wirklich liebte er auch meine Krankheit akzeptieren würde und selbst dann bei mir bleiben würde. Natürlich ist er zuerst ausgerastet und wollte wie gedacht zu mir hierher, aber ich konnte ihn noch davon abhalten. Trotzdem hatte er mir versichert, dass er in den nächsten Ferien sofort nach New York kommen würde.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als ich jemanden schreien hörte und aus diesem Grund stand ich auf. Verwirrt verengte ich die Augen und ging etwas weiter vor, wo ich nun Liam an seiner Einfahrt erblickte, der gerade jemanden wütend anbrüllte. Zuerst dachte ich das es sein Vater wieder war, aber anscheinend war es jemand anderes, doch von der Ferne konnte ich ihn nicht so genau einschätzen. So wie ich verstand, war Levin nicht Zuhause, denn Liam konnte man in der ganzen Nachbarschaft hören und da meine Familie schon gewohnt war, interessierte es sie nicht so sehr.

Ich hatte Angst, das er wieder etwas falsches machen würde, weshalb ich mich zu die beiden näherte. Eigentlich wusste ich noch nicht einmal, was ich so genau machen sollte, aber jetzt zurückgehen konnte ich auch nicht mehr, denn ich stellte mich direkt neben Liam, der sofort verstummte. Für einen Moment ignorierte ich ihn komplett, denn der fremde Junge vor mir, war mir gar nicht so sehr unbekannt.

Diese blaugrauen Augen kannte ich.

Flashback

Als ich auch fertig angezogen war, hatte ich nur noch meiner Oma bescheid gegeben und verschwand nach draußen, da ich frische Luft brauchte und den Kopf frei kriegen wollte. Ich war in der Nähe von der Schule und ging gedankenverloren meinen Weg, doch da ich ständig woanders war, lief ich direkt in eine Person rein. Sofort schreckte ich auf und ging einen Schritt zurück.

"Es tut mir leid", entschuldigte ich mich direkt, da der Junge einen Kaffeebecher in der Hand hatte und der ganze Kaffee jetzt auf seinem Oberteil verteilt war.

"Kein...Problem", murmelte er nur und blickte mir in die Augen.

Blaugraue Augen.

Er starrte mich für einige Sekunden stumm an als ob er verstehen wollte, wer ich war und dasselbe tat ich nun bei ihm, jedoch kam er mir kein bisschen bekannt vor. Aus diesem Grund lächelte ich ihn nur freundlich an und ging weiter, aber weit kam ich nicht, denn der Junge stellte sich vor mich, weswegen ich ihn leicht verwirrt ansah.

"Kann es sein das wir uns kennen?", fragte er und ich schüttelte nur den Kopf.

"Ich glaube nicht", lachte ich unsicher.

"Komisch, denn du kommst mir sehr bekannt vor ", sprach er.

"Vielleicht verwechselst du mich mit jemanden", sagte ich, worauf er nachdenklich nickte.

"Kann sein", meinte er.

"Gehst du auch in die Schule, die hier in der Nähe ist?", wollte ich wissen.

"Nein, ich gehe auf eine andere", antwortete er und dabei starrte er mich ununterbrochen an.

"Ich gehe dann mal weiter", unterbrach ich die Stille als er nichts mehr sagte.

"Ja, natürlich", lächelte er, was ich nur erwiderte und schließlich ging.

Flashback zu Ende

"Ich kenne dich", murmelte ich und der Junge begann zu lächeln.

"Wie du kennst ihn?", mischte sich Liam ein und ich blickte zu ihm hoch, dessen Augen nichts außer Wut und pure Verwirrung ausstrahlten.

"Meinen Namen aber noch nicht. Ich bin Ace", stellte er sich vor und streckte seine Hand aus, doch bevor ich danach greifen konnte, zog mich Liam auf die Seite und stellte sich beschützerisch vor mich.

"Fass sie auch nur einmal an und ich breche dir jeden einzelnen Finger", drohte er ihm, weshalb ich erschrocken die Augen aufriss.

"Es ist s..", wollte Ace sagen.

"Sei still!", unterbrach ihn Liam wie durchgedreht, dabei begann er schon vor Wut zu zittern.

"Sie weiß nichts oder?", flüsterte er, sodass ich es nicht hören sollte, aber ich hatte alles mitgekriegt.

"Geh!", schrie Liam aufgebracht und reagierte gar nicht auf Ace's Andeutung.

"Okay, beruhig dich. Wir sehen uns bestimmt noch", lächelte er mich am Ende an und verschwand.

Was wusste ich nicht?

Die AugenWhere stories live. Discover now