22 Vertrauen

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Bellas Kopf schoss nach oben. Ihre Ohren lagen flach an. Ein Schauer lief mir den Rücken hinunter. Das Weiße vom Auge kam zum Vorschein. Ein heftiger Tritt gegen die Wand lies mich zurückspringen. Das Holz knackste unter der heftigen Wucht des Fußes. Wieder tritt Bella gegen die Tür. Geschockt riss ich meine Augen auf. Stocksteif stand ich da. Was mache ich noch hier? Ich konnte mich nicht vom Fleck bewegen. Mein Blick glitt zu Kilian. Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln. Sei Blick war genau so geschockt wie meins. Was soll ich nur machen? Endlich  konnte ich mich von der Starre lösen. Meine Beine trugen mich zu Kilian. Wortlos nahm ich seine Hand. Ich zog ihn um die Ecke. Mir war nur eines im Kopf: Ich muss die Situation retten! Ich schlang meine Arme um seinen Körper. Er zeigte keine Reaktion. War mir gerade auch echt egal. "Hey! Wir schaffen das schon irgendwie", versuchte ich ihn zu ermutigen und sah ihn an. Er musste echt geschockt sein, denn ich bekam nur ein emotionsloses Nicken. Kurz blickte ich noch in seine wunderschönen Augen. Sie Glänzen von den Tränen. Kurz schimmerte in ihnen Hoffnung. Langsam lies ich meine Arme sinken. Langsam wand ich mich von ihm ab. 

Wieder versuchte ich mich Bella anzunähern. Diesmal zückte ich sofort ein Leckerli. Sie war viel ruhiger als vorhin. Liegt es daran, dass ich  alleine bin? Was  hat passieren müsse, dass Bella so auf Kilian reagiert? Ihr Po war wie immer zur Tür gerichtet. Sofort legte sie die Ohren an. Sie bemerkte jedoch schnell, dass ich alleine bin. Spitz waren ihre Ohren auf mich gerichtet. Leise sprach ich sie an. Neugierig wagte sie einen Blick zu mir. Sie kämpfte noch gegen den den drang nach das lecker Leckerli zu verschlingen. Ich gab ihr Zeit. Es war ganz still in der Stallgasse. Ab und zu schnaubte ein Pferd oder zwitscherten eine Schwalbe. Das wunderschöne rostbraune Fell war stumpf und Stroh war in der Mähne und im Schweif. Endlich wagte Bella De Amore den Schritt zur Seite und schnappte sich das Leckerli von meiner. Ruhig stand sie da. Sie war zwar nicht komplett entspannt, ich spürte aber, dass ich ihr Vertrauen bekommen hatte. Vorsichtig strich ich ihr über die weichen Nüstern. "Du brauchst keine Angst haben", flüsterte ich dem Pferde zu. Ich ging ein paar Schritte zurück und sah sieh noch einmal an. Sie war ein so wunderschön. 

Ich verließ den Stall und blickte mich um. Kilian lehnte lässig am Weidezaun und sah in sei Handy. Ich musste grinsen. Irgendwie ist er ja schon süß. Genau so lässig schlenderte ich zu ihm hin und blickte ihn an. Vom Schock am Anfang war gar nichts mehr zu sehen. Ganz im Gegenteil. Er hatte sogar ein schwaches Lächeln aufgesetzt. "Morgen werde ich sie aus den Stall hohlen und sie putzen", erwähnte ich so nebenbei. Sofort war sein Lächeln verschwunden."Du wirst was? Nein! Auf gar keine Fall! Das wirst du nicht!", versuchte er es mir auszureden. Dunkle Schatten bildeten sich in seinem Gesicht. Er spannte sein Kiefer an.

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