18 Blicke

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Noch immer blickte ich starr gerade aus. Plötzlich ging die Türe wieder auf. Mia stand entgeistert vor mir. "Was ist den mit dir los?", fragte sie mich als sie fast in mich hinein rannte. Verwirrt blinzelte ich sie an. "Ahhm, ich, ahhhm", stotterte ich, bekam aber kein Wort heraus. Wieder öffnete ich meine Mund, um ihr es zu erzählen. Ich wollte ihr alles erzählen. Jetzt und hier, aber ich konnte es nicht. Es war, als ob mir jemand meine Stimme weggenommen hätte. "Heyyy!", hörte ich plötzlich Laura neben uns. Wir blickte zu ihr. "Ist irgend etwas?", fragte sie uns und sah zwischen uns hin und her. "Ahm, nein alles okay. Ich habe mit Lina nur über die Hausübung gesprochen", ergriff Gott sei Dank Mia das Wort und rettete mich eindeutig vor einer sehr peinlichen Situation. "Achso", antwortet sie und lächelte uns an. Wortlos ging Laura an uns vorbei und setzte sich auf ihren Platz. Mit großen Augen blickte ich ihr nach. Ich war mit dieser Situation viel zu sehr überfordert. Ich wusste gar nicht was ich machen sollte. Sollte ich einfach Stehen bleiben oder mich auch hinsetzten? Auf einmal nahm mich Mia und zog mich rücksichtslos mit auf unseren Platz. Verdaddelt stolperte ich hinter ihr her. Ich hatte echt mühe, dass ich nicht über meine eigenen Füße stolpere. Was war nur mit mir los? Die ersten Schüler trudelten in das Klassenzimmer ein. Somit auch die Lautstärke, die sich immer steigerte. Ehrlich gesagt finde ich das lernen oder die Hausübungen gar nicht das Schlimmste ist an Schule, es ist der unerträgliche Lärm überall. Nicht mal Klo hat man seine Ruhe. In jedem Raum das Selbe. Noch 2 Minuten bis zum Stundenbeginn. Noch 2 Minuten Hölle. Die Meisten sind schon in der Klasse. Nur noch vereinzelt fehlen noch Schüler. Stumm saß ich auf meinen Platz. Meinen Kopf hing schlapp nach unten. Ich möchte einfach nur, dass diese Qualen auf hören. Ich halte das nicht mehr aus! Dieses schreien, lachen oder trampeln. Mein Körper wehrt sich davor sitzen zu bleiben. Am Liebsten würde ich auf springen, davon laufen und nie wieder kommen. Mein Körper spannte sich an. Meine Hände waren zu Fäusten geballt, sodass sich meine Nägel in mein Fleisch borten. Plötzlich ging die Türe auf. Alles wurde Still. Es war wie ein Segen. Sofort lockerte sich jeder Muskel in meinem Körper, erleichtert Atmete ich tief durch. Endlich sah ich auf. Meine Augen trafen Himmel blaue Augen. Mein Herz blieb stehen. In mir zog sich alles zusammen. Im Türrahmen stand Kilian. Starr blickte er mich an. Alle Blicke waren auf uns gerichtet, aber keiner wusste genau was hier vor sich ging. Ich wandte mich ab und sah nach unten. Verlegen biss ich auf meine Unterlippe. Unabsichtlich krümmte ich mich zusammen, als hätte ich in eine saure Zitrone gebissen. Noch immer sah mich Kilian an. Mir war diese Situation mehr als nur unangenehm. Meine Wangen fingen zu glühen an. Mir wurde abwechselnd heiß kalt. Ich hoffte ich würde das nur träumen. Fest kniff ich meine Augen zusammen. Mit meiner aller letzten Mut sah ich hoch. Endlich wandte er von mir ab und ging auf seinen Platz. Leises Tuscheln konnte ich vernehmen, jedoch konnte ich noch immer stechende Blicke auf meinem Rücken spüren.

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