1 Einleitung

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Muskeln arbeiteten unter mir wie Maschinen. Jede einzelne Bewegung erzeugte bei mir enormes Bauchkribbeln das mir die Luft abschnürte. Mein Herz raste wie wild in meiner Brust. Der Wind wehte mir durch meine Haare und lies meine Schweiß der mir im Nacken klebte trocknen. Kurz schloss ich meine Augen, um diesen Moment genießen zu können. Mit großen Galloppsprüngen näherten wir uns dem knapp 1,50 Meter hohen Hindernis. Immer größer, immer bedrohlicher kamen die rot, weißen Balken auf uns zu. Meine Konzentration war nur im hier und jetzt. Ich spürte die enorme Verbindung zwischen Vinni und mir. Immer schneller wurden seine Bewegungen. Nur noch wenige Meter bis zu unserem Ziel. Es war so weit. Eine kleine Hilfe genügte und wir flogen durch die Lüfte. Das unendlich schöne Gefühl von Freiheit durchströmte meinen Körper und lies mein Herz explodieren. Mit knallroten Wangen und einem breiten Grinsen landeten wir wieder sicher auf dem Boden. Ein tiefes schnauben entfuhr meinem kräftigen Schimmel. 

" Sehr gut Lina! Wir lassen's für heute. Sehen wir uns übermorgen Nachmittag zur Dressurstunde?",erkundigte sich meine Reitlehrerin Emma und sah mir zu wie ich den nassgeschwitzten Vinni langen Zügele gebe und ihn einige Runden im Schritt gehen lies.

"Klar, ich wollte sowieso noch mit dir die Seitwärts Gänge üben", entgegnete ich ihr immer noch schwer atmend.

Emma nickte mir zu und verlies die Reithalle. Ausgiebig lobte ich Vinni, was er mit einem zufriedenem Schnauben bedankte und er sich noch tiefer streckte. Von oben sah es so aus, als ob er seine Nase im Sand vergraben würde. Auf einmal wurde das Tor wieder geöffnet. Gebannt blieben wir stehen und starrten zu Tor. Vinni's Ohren aufrecht nach oben gespitzt. Auch ich beobachtete wer die Halle betrat. Plötzlich hob sich sein Bauch. Ein  freudiges Wiehern durchbrach die aufgekommen Stille. Von draußen bekam wir eine nur zu bekannte Antwort. Ein kurzes Grinsen konnte ich mir wirklich nicht verkneifen und lies ihn wieder weiter gehen. Nun endlich tauchte die tief schwarze Stute von Mia auf. Ein wirklich wunderschönes Pferd.

"He Mia, auch wieder ein wenig reiten?", fragte ich meine beste Freundin wobei ich sie etwas neckisch ansehe. 

"Klar doch! Der faule Gaul hier bewegt sich ja auch nicht alleine. Außerdem wollte ich sowieso etwas springen und da heute schon Sprünge aufgebaut sind, wollte ich die Gelegen gleich nützen", erklärte sie mir und schaltet den Radio an der Wand ein. Sofort ertönte die Musik von Ed Sheeran.

"Na dann wünsch ich euch mal viel spaß!", meinte ich zu Mia und verlies den Hufschlag um ihr den Weg frei zu machen. 

Nach ein paar runden Schritt fiel sie in einen leichten, flüssigen Trab. Von wegen fauler Gaul. Esprite war in einer perfekten form. Wie ein Tänzerin setzte sie eine Fuß vor den anderen. Den Hals in eine leichte Biegung und die Hinterhand tritt flüssig unter. 

Schön langsam trocknete Vinni's Fell, also beschloss ich ihn ab zu satteln und ihn auf die Weide zu Stellen, wo er noch einen schönen Nachmittag verbringen konnte.





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