Kapitel 15

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"Ich kann es kaum erwarten wieder am Hof zu sein. Die Rate in unserem Zimmer war fast so groß wie eine Katze." entsetzte sich Kenna über die Umstände ihrer Unterkunft von letzter Nacht. Wie schon auch in den letzten Stunden, seitdem sie unterwegs waren.

 Der Weg durch den Wald war eng, weswegen sie nicht nebeneinander reiten konnten. Lola ritt vorne hinweg, Kenna in der Mitte und Greer bildete das Schlusslicht. "Als ob dir die Aufmerksamkeit, die dir die Männer geschenkt haben nicht gefallen hat?" Fragte die Blonde amüsiert, als sie sich an die Begebenheiten erinnerte.

Lola musste auf diese Bemerkung Grinsen und warf einen Blick über ihre Schulter, sodass sie ihre Freundinnen ansehen konnte. "Ich glaube mit denen hättest du dir lieber ein Zimmer geteilt, als mit dieser Rate?" Musmatete sie und wurde mit einem vielsagenden Blick beantwortet.

 "Wusste ich es doch." Murmelte sie zu sich selbst und richtete ihren Blick wieder nach vorne und sah ein Haus in nicht all zu weiter Entfernung. Das musste das Haus von Lord Pagez sein. "Wir haben unser Ziel bald erreicht!." Gab sie ihnen zu verstehen und trieb ihr Pferd an. Kenna und Greer folgten ihrem Beispiel.

Sie sahen ein paar Bedienstete, auch wenn nicht viele, die ihren Aufgaben nachkamen. Ein Mann kam und nahm ihnen ihre Pferde ab, damit sie getränkt werden konnten. "Entschuldigung, ist dies das Land von Lord Pagez?" Fragte Greer, als sie von ihrem Pferd abstieg. Der Mann drehte sich nichteinmal um, währenddessen ein Junge von seiner Arbeit aufblickte und nickte. "Ja M'lady." nuschelte er leise und die drei lächelten ihn freundlich an.

"Kannst du uns sagen, wo wir ihn finden?" Stellte Kenna sich dümmlich und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. Der Junge trat von einem Fuß auf den anderen, als wüsste er nicht, was er sagen sollte. Seine Augen sahen zwischen den drei Hofdamen hin und her, bevor sie unsicher zu einem anderen Bediensteten schielten, der sie gar nicht beachtete.

Er lehnte sich leicht nach vorne und sprach die nächsten Worte sehr leise aus, wie als wären sie ein Geheimnis, das niemand wissen durfte. "Nach dem überraschenden Tod seiner Tochter Anastasia, ist er zum den Hof gereist. Er hat sein ganzes Personal zurückgelassen und nur seine neuerste Mätresse mitgenommen." 

Lola und Kenna warfen sich einen besorgten, wie ebenso überraschten Blick zu, während Greer den Jungen mit großen Augen musterte. "Lady Anastasia ist tot?" Fragte sie mit erstickender Stimme und der Junge nickte erneut nur zu Bestätigung. "Sie ist auf dem anliegenden Friedhof begraben." Fuhr er weiter vor und setzte sich langsam in Bewegung. Die drei Ladys folgten ihm und er führte sie zu einem Grabstein. 'Anastasia Pagez'

Keine von den dreien wusste recht, was sie sagen sollte. Sie starrten einfach nur auf die Buchstaben, die hintereinander aufgereiht wurden und dem Namen einer angeblichen Lady am Hof ergaben. Aber wenn das die echte Lady Anastasia war, wer war dann das Mädchen auf dem Hof?

"Wie heißt die Mätresse mit der er unterwegs ist?" Fragte Lola an den Jungen gewandt. Sein Blick ruhte immer noch auf den Grabstein, bevor er seinen Kopf hob und die Hofdame ansah. "Ihr Name ist Anne, ihren ganzen Namen weiß ich leider nicht. Es tut mir Leid, dass sie Lord Pagez nicht hier vorfinden konnten."

Lola lächelte ihn dankbar an und sie sah zum Himmel auf, wenn sie jetzt losritten, könnten sie, wenn sie schnell sind, in höchstens drei Tagen wieder im Schloss sein. "Danke. Du hast dich gut um uns gekümmert." Sie reichte ihm ein bisschen Geld und er sah sie mit großen Augen an und stotterte ein leises Danke, was die drei aber nicht mehr hören konnten, weil sie schon längst zu ihren Pferden gelaufen sind.

Schnell schwangen sie sich auf die Sättel und Lola war die Erste, die im Stechgalopp davon ritt, dicht gefolgt von Greer und Kenna. Sie durften keine Zeit verlieren. Der Wind peitschte ihnen ins Gesicht, aber es konnte ihnen nicht weniger egal sein. Zu dem Anwesen sind sie in einem langsameren Tempo geritten, weil sie nicht wussten, wo es sich genau befand. Aber den Weg zum Schloss würden sie schnell meistern. Sie mussten es einfach.

Aylees Leben konnte davon abhängen, auch wenn der Junge es nicht ausgesprochen hatte, war Lady Anastasia keinem natürlichen Tod zum Opfer gefallen. Keiner wusste was dieser Lord vorhatte. Die jüngste von ihnen war die reichste Frau in Schottland und das er seine Mätresse als seine Tochter ausgab war umso mehr Fragwürdig. Keine von ihnen wollte sich ausmalen, was Lord Pagez und diese Anne planten und vorhatten auszuführen.

One wrong night | Reign | Bash und Mary [wird überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt