Fear- Game Of Thrones

~12~

Ramsay

Tywin btrachtet ihn aus eiskalten Augen. Der Ältere sitzt ihm gegenüber auf einem Stuhl, erhaben wie ein König. Es ärgert Ramsay masslos, dass Tywin unaufgefordert Platz genommen und nun auch noch seiner Tochter den Platz an seiner Seite angeboten hat. Aufgrund dieser Frechheit verzichtet Ramsay auf eine Begrüßung und fragt sogleich:" Was führt Euch hierher?".

"Wie ich sehe war Euer Brief eine Lüge. Der Norden ist noch immer in Stark Hand, Robb Stark lebt und die Häuser des Südens sind nicht hier, um Euch im Krieg zu unterstützen.", spricht Tywin, nachdem er den Jungen eine Zeit lang schweigend angestarrt hat. Cersei lacht leise, was Ramsay nur noch mehr in Rage bringt. Wütend keift er: "Ihr wart es, dem der König entkommen ist. Und im Gegensatz zu Euch habe ich einen brillianten Plan.".

Tywins Augenbraue wandert nach oben, während sein Blick noch kälter wird. Ehe er antwortet kann, kommt ihm Roose zuvor : " Verzeiht, Mylord. Mein Sohn weiß nicht, wie er mit Euch zu sprechen hat."

"Das merke ich. Nun, Bursche , was ist den dein "brillianter" Plan?", fragt der Lennister spöttisch. Ramsy richtet sich zu seiner vollen Größe auf, versucht seine aufkommende Wut zu unterdrücken und antwortet: " Robb Stark ist auf den Weg hierher. Er wird das Knie vor mir beugen. Ich versprach ihm im Gegenzug, dass ich dafür seine Familie und ihn leben lassen werde.".

Er wird durch Tywins tiefes, kehliges Lachen unterbrochen. "Gewiss wird er das tun. Was bist du nur für ein dummer Junge. Robb Stark ist zu schlau für solch einen Deal. Er wird wissen, dass es eine Falle ist. Und sollte er doch kommen, seit versichert, dass auch er einen Plan haben wird um die Sache für sich zu entscheiden. Ihr öffnet ihm Eure Tore und lässt Euren großten Feind einfach herein marschieren. Robb Stark wird sich vor Freude die Hände reiben.".

Jetzt ist es Ramsay, der trotz des warnenden Blickes seines Vaters rasend vor Wut seinen Dolch zieht und dabei auf Tywin zeigt. " Seid still, Lennister. Ihr magt Euch eurer Sache sicher sein, aber auch ich habe meine Pläne und ich werde im Gegensatz zu manch andere den Wolswelpen nicht entkommen lassen. Wenn er kniet, schneide ich ihm seine verdammte Kehle durch, das werdet Ihr schon sehen.".

"Ich bin gespannt. Berichtet mir, wenn der König gefallen ist. Ich nehmen an, Ihr wollt danach als König des Nordens gekrönt werden? Ich sage Euch, wenn Ihr Robb Stark wirklich tötet, gehört der Norden Euch. Solltet aber Ihr fallen, erwartet nicht, dass wir Euch rächen werden.", sagt Tywin und erhebt sich. Seine Gefolgsleute tun es ihm gleich und folgen dem Lennister, der ohne ein weiteres Wort die Halle verlässt. Ramsay, der vor Wut noch immer am Zittern ist, überlegt eine Sekunde lang, ob er sich seinen Bogen schnappen und Tywin einen Pfeil in den Rücken schießen soll. Doch sein Vater packt ihm wie einen Hund im Genick und schleift ihn aus der Halle. In einer Besenkammer, wohin er seinen Sohn gezogen hat, gibt er ihm eine schallende Ohrfeige.

"Du bist doch nicht mehr ganz dicht. Wie konnte ich nur dich zu meinen Erben ernennen? Du hast mich vor allen blamiert. Scher dich fort, wenn ich dich heute noch einmal zu Gesicht bekomme, machen wir beide einen Ausflug in den Kerker, hast du mich verstanden?", knurrt Roose. Seine Augen sprühen vor Scham und Wut und obwohl es ihn Ramsay ähnlich aussieht zieht er es vor zu schweigen. Er wirft seinen Vater einen vernichtenen Blick zu und rennnt aus der Besenkammer in den Kerker. Er sucht sich einen Gefangenen, der für sein Vorhaben am geeignetsten ist. Nachdem er sich für einen sechzehnjährigen Karstark-Jungen entschieden hat schnauzt er eine Wache an, sie sollen ihn in den Wald bringen.

Er holt sich seinen Lieblingsbogen und seine Hunde und steigt auf seinen prächtigen, schwarzen Hengst. Mit Vorfreude reitet er los und hofft für seine Wachen, dass sie sich beeilen, sonst kommen die heute als nächstes dran! Ramsay braucht jetzt etwas, um seine Wut los zu werden und wenn er schon Tywin nicht töten kann, muss es eben einer der zahlreichen Gefangenen sein.