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»Ja?« Meldete sich eine raue Stimme.

Mein Herz donnerte gegen meine Brust. Ein Sturm wütete in meinem Kopf und ich schaffte es nicht einen klaren Gedanken zu fassen.

Da war nur Angst. Schuld und Leere.

Ich presste meine Lippen aufeinander und versuchte mich zu beruhigen. Ich atmete tief ein und aus und brachte endlich ein:

»Hier Reeves.«

hervor.

Meine Augen suchten sich den besten Weg durch den Schnee und meine Beine liefen dort einfach automatisch entlang. Ich musste den Wagen finden und dann...

»Reeves?! Was treibt ihr, verdammter Hencker?? Eine ganze Einheit ist zu euch unterwegs und wir hatten dort drei Stunden keinen Kontakt mehr mit euch! Was ist verdammte Scheiße nochmal los?!!« Schrie Steven außer sich vor Zorn.

Ich zuckte zusammen und ballte meine Hände zu Fäusten.

»Du musst mich hier rausholen, Steven.«

Flüsterte ich so leise, dass man es fast nicht hören konnte.

»Was soll das heißen Agentin, sprich lauter!«

»Du MUSST mich hier raus holen!«

»Was heißt hier dich? Und was hat raus holen zu bedeuten Reeves?!«

»Connor ist... tot...« wisperte ich und kniff meine Augen fest zusammen. Ich durfte...

Ich durfte jetzt nicht wieder weinen.

»WIE BITTE?«

Ich krallte meine Hand in meine Jacke.

»Connor IST TOT!» Brüllte ich in mein Handy.

Egal war ob mich jemand hörte.

Egal war, was geschehen konnte.

Egal war, dass ich sterben konnte.

Es war alles egal.

Ich sah ihn immer wieder vor mir.

Blutend, mit leeren Augen, tot.

Rot, rot, rot. Tot.

Blut. So viel Blut.

Ich zitterte am ganzen Körper.

Das durfte nicht sein.

Das konnte nicht sein.

Ich wollte es nicht wahrhaben.

Die Tränen brannten wie kochend heißes Wasser auf meinen Wangen. Wie Feuer auf der Haut. Wie Flammen, die deine Haare versenkten.

Nichts war Wirklichkeit.

Er war tot. Er war tot. Er war tot.

Und ich war Schuld.

Ich hatte ihn alleine gelassen, ich hätte ihm den Rücken freihalten müssen, ich hätte da sein müssen.

Es war meine Schuld.

Stille herrschte auf der anderen Seite.

»Steve! Ich pack das nicht. Ohne Connor hat das alles keinen Sinn mehr! Du weißt was SABS machen wird! Mir einfach einen neuen Partner geben und mich wieder schicken. Aber das geht nicht. Das geht einfach nicht! Ich kann das nicht mehr! Hol mich hier raus und bring mich irgendwo hin wo ich sicher bin!" Verzweifelt wischte ich mir den Schnee aus dem Gesicht.

Er musste mir einfach helfen.

»Avery, du bist nirgendwo mehr sicher. Du weißt dass ich nicht an Zufälle glaube.«

»Dann weißt du auch, dass es gezielt war. Auf uns! Sie werden mich verfolgen und SABS wird es abstempeln, wird es nicht kümmern. Ein Agent ist zu verkraften. Auch zwei. Es ist ihnen egal ob ich sterbe! Das einzige was sie wollen ist, dass ich arbeite, ihren Befehlen folge. Bitte Steve, ich muss hier weg! Ich bin nicht mehr sicher. Ich kann niemandem mehr trauen!«

Es herrschte abermals Stille.

Ich konnte endlich die Umrisse des Wagens ausfindig machen und eilte auf ihn zu.

»In Ordnung Reeves. Ich helfe. Aber nur unter einer Bedingung.

Da nach haben wir keinen Kontakt mehr und du bist auf dich gestellt. SABS hat nie existiert und du bist keine Agentin mehr.«

Ich schloss kurz meine Augen. Atmete tief ein und aus.

Ich zweifelte jedoch keine Sekunde.

Die Angst war zu stark. Zu groß. Mein Herz zu zerstört. Mein Verstand zu kaputt.

»Ich stimme zu.«

History makes Mystery Where stories live. Discover now