Sieben

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Samstagmorgen.

Bucky war bereit für einen entspannten, ruhigen Tag - am besten zusammen mit Steve, aber hey, sollte er schon Pläne haben, würde Bucky warten.

Er schaute sich in seinem Zimmer um und versuchte etwas aufzuräumen.

Der Geruch von Lederarbeiten, die hier vor Wochen stattfanden, war verschwunden und durch typischen Jugendgeruch ersetzt.

Eine tatsächliche Veränderung.

Also putzte Bucky, legte seine Wäsche zusammen, er machte sogar sein Bett, während er eine nervige Melodie summte.

Und dann klopfte jemand an sein Fenster. Er schaute schnell hoch und sah einen erschütterten Steve.

Bucky's Bauch drehte sich, als er zum Fenster trat.

Die Besorgnis fraß ihn regelrecht auf.

Er öffnete das Fenster und sah Steve nun viel klarer.

Steve zitterte vor mangelnder Balance und, so wie es aussah, auch vor Schock.

Für einen Moment konnte Bucky nicht aufhören, ihn anzustarren.

Als der Moment vorbei war, fragte er:

"Steve? Was ist los?"

"Kann ich..." Seine Stimme brach ab, er versuchte es nochmal:

"Kann ich reinkommen? Bitte?"

Bucky half ihm rein und Steve sank zu Boden. Bucky folgte ihm mit weiten Augen.

"Was ist passiert?"

"Tut mir leid, ich-" Steve's Atem stockte wieder und er schloss die Augen, seine Hand bedeckte seine Wange.

Es brannte immer noch - seine Mutter hatte ihren Ehering nicht abgelegt und dieser schnitt eine Wunde in seine Wange.

"Ich hätte nicht so ausflippen sollen."

"Hey. Schau mich an."

Bucky bestand darauf und legte seine Hände auf Steve's Schultern.

"Alles gut. Atme."

Steve senkte den Kopf und holte langsam Luft. Bucky sah ihm zu und nach einer Weile zog er ihn zögerlich an sich.

Steve lehnte sich gegen ihn und bemerkte, wie warm er doch war.

"Steve, wer hat dir das angetan?"

Bucky sprach mit leiser Stimme, fast schon ein Flüstern.

Steve schluchzte und seufzte.

"Meine Mom. Gestern haben sie schlecht über dich geredet, Buck, und ich... ich bin wütend geworden und ausgerastet."

"Steve.", seufzte Bucky und zog ihn unterbewusst näher an sich.

"Du musst uns nicht verteidigen, verstanden?"

"Sie hat dich einen Köter genannt. Wer zur Hölle macht sowas?", knurrte Steve und Bucky zog sich endlich zurück, um ihm in die Augen zu sehen.

"Ich sage, du bist die Zehn wert. Sie schafft es noch nicht mal auf die Skala.", murmelte er und Bucky drückte seine Schulter.

"Gott, es tut mir so leid."

"Es tut dir leid?", wiederholte Bucky ungläubig.

Steve lehnte sich zurück und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.

"Ich hätte früher etwas sagen sollen. Ich hätte mehr-"

"Ich werde dich hier mal stoppen.", unterbrach Bucky ihn mit einer Handbewegung.

"Du hast alles getan Steve. Zur Hölle, du hast zu viel getan. Schau dich doch an.", murmelte er. Die Wut in ihm loderte, als der die Verletzung auf seinem Gesicht studierte.

Leicht geschwollen, leicht blutend von dem Ring. Es würde fürs Erste eine Prellung bleiben.

"Danke, daß du dich für uns eingesetzt hast. Das musstest du nicht." Er schenkte ihm ein trauriges Lächeln.

"Also. Was wirst du jetzt machen?"

Steve holte tief Luft und lächelte ihm zu.

"Ich denke, ich gehe zurück. Ich brauchte eine Auszeit.", sagte er.

Bucky konnte das verstehen.

Eine Auszeit.

"Oder du bleibst überm Tag hier? Wir könnten ein bisschen Backen oder runter zum Bach gehen?"

"Echt?" Steve's Augen begannen zu leuchten.

Bucky konnte sich entspannen, als er das sah.

Er liebte es, Steve glücklich zu sehen.

"Sag mir nicht, du warst noch nie unten am Bach?"

"Ich bin nicht oft draußen", argumentierte er mit einem Grinsen.

Bucky verdrehte die Augen.

"Na, dann komm mit."

////

Der Rest des Tages ließ den Morgen wie einen schlechten Traum aussehen:

Sie gingen zum Bach und fingen Frösche - Steve und Bucky fielen in den Matsch.

Danach veranstalteten sie eine Wasserschlacht - Emma machte ihnen mit ihren Wasserballons zu schaffen, während der Rest sich zusammentat, um Charlie, Bucky und Steve zu besiegen.

Am Ende hatten sie noch Cookies gebacken und laut zu Winifred's iPod gesungen, welcher blecherne 80er-Musik spielte.

Jedoch verging der Tag viel zu schnell und Sarah Rogers kam rüber, um nach Steve zu sehen.

Unbewusst hielt Bucky Steve's Hand, als sie zur Tür liefen.

Winifred war kalt gegenüber Sarah; Steve war stolz auf Winifred, daß sie sich gegen sie stellte.

Sie konzentrierte sich auf die beiden händchenhaltenden Jungen.

Steve traf ihren Blick.

Sie gingen raus, um zu reden und Bucky schnaubte, überrascht über sich selbst, über seine Hand.

Charlie grinste ihn an und formte ein schwul mit den Lippen. Er merkte, daß er das nicht abstreiten konnte. Er war es wahrscheinlich.

Trotzdem ließ der Gedanken seinen Verstand verwirrt und zerzaust zurück.

Er... mochte... Steve einfach.

Er mochte es, ihn lächeln zu sehen, er mochte es, wie seine Augen leuchteten, dieses blöde, halbe Lächeln immer, wenn Bucky einen total dämlichen Witz erzählte, welcher kaum Sinn ergab.

Das Kopfschütteln, wenn er einen Gedanken verwarf, das vorsichtige Hin- und Herspringen zwischen der Plattform und dem Balkon.

Er nahm es an, als er Steve und seiner Mutter hinterher sah, wie sie endlich wieder versöhnt nach Hause liefen.

Bucky war schwul.

Gegensätze ziehen sich an! Where stories live. Discover now