Kapitel 28

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Da Lara nicht alleine sein sollte, übernachteten Nina, Lukas, Tim, Chantal und Steven bei Basti und Lara. Alle legten sich hin und versuchten ein paar Stunden die Augen zu schließen, was bei keinem so richtig klappen sollte. Nina und Lukas lagen beide auf der Couch und kuschelten. "Wir bekommen also wirklich ein Baby! In welchem Monat bist du?" flüsterte Lukas, damit keiner aus den Nebenräumen etwas mitbekam. "Ich bin Ende des 2. Monats. Die Frauenärztin meinte, beim nächsten Termin würde sie sehen, was es wird!" flüsterte Nina lächelnd zurück und wuschelte mit ihrer Hand durch Lukas Haare. Dieser schloss genüsslich seine Augen. "Egal was es wird, ich werde es lieben!" flüsterte er. Nina musste lächeln. Warum hatte ich vor seiner Reaktion so Angst? Er freut sich!, dachte Nina und kuschelte sich auf Lukas Brust und schlief dann unruhig ein.

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Ein paar Stunden später wurden die beiden von Lara geweckt, die total fertig war. "Morgen! Hast du nicht geschlafen?" fragte Nina besorgt und Lara nickte nur, bevor sie ins Bad ging und sich fertig machte. "Ich hoffe er kommt schnell wieder raus!" sagte Lukas nur bedrückt und stand auf, um sich Kaffee zu kochen. Nina folgte ihm und setzte sich zu den anderen in die Küche, wo alle bedrückt auf ihren Plätzen saßen und auf ihre Tassen schauten. "Guten Morgen!" sagte Nina, bekam von den anderen nur ein gemurmeltes 'Moin' zurück. Als Lara fertig geduscht und geschminkt, damit ihr Freund keinen Verdacht schöpfte, dass sie nicht geschlafen hatte, in der Küche stand und sich einen Tee kochte, fragte sie: "Wollen wir dann gleich los?" Nina schaute ihre Freundin an und nickte. "Geht ihr schon Mal vor! Ich habe noch eine kleine Sache zu erledigen!" meinte Tim sauer und starrte an die Wand. "Was hast du vor?" fragte Steven besorgt. "Das wirst du noch früh genug erfahren! Ich muss los, schreibt mir, in welchem Zimmer Basti liegt, dann komm ich dahin." sagte Tim und verschwand aus der Wohnung. Alle schauten ihn besorgt und schockiert an. Was hatte er nur vor? "Können wir dann jetzt bitte los?" fragte Lara ungeduldig und alle standen schnell auf.

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Im Krankenhaus angekommen, fragte die Clique nach der Zimmernummer und standen wenige Minuten später vor der Tür. "Da seid ihr ja! Könnt ihr bitte den Mutterfickern hier sagen, dass ich entlassen werden kann?! Mir geht es gut, verdammte scheiße nochmal!" rief Basti während alle eintraten. "Herr Krug, sie hatten gestern eine Überdosis! Sie können noch nicht gehen!" erwiderte ein Pfleger, der gerade bei Basti war, genervt. "Genau! Hör auf den Pfleger! Er weiß was er tut! Wie geht es dir?" fragte Lukas und trat an Bastis Bett. "Wie soll es mir schon gehen, Strobel? Ich will verdammt nochmal hier raus!" sagte er laut und schaute den Pfleger sauer an, der ihn jedoch gekonnt ignorierte. "Schatz beruhig doch Mal!" kam nun Lara zu Wort und begrüßte ihn mit einem Kuss. "Da bist du ja! Wie geht's dir und dem Kind?" fragte er besorgt und schaute Lara in die blauen Augen. "Wie solls mit gehen? Ich hätte fast den Vater meines ungeborenen Kindes verloren, der mal wieder nichts anderes konnte, als sich abzuschießen!" sagte sie nur sauer und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Du weißt, dass ich ohne meine Drogen nicht kann!" sagte Basti und schaute Lara ebenfalls sauer an. Beide lieferten sich ein Blickduell, und könnten Blicke töten, wären beide tot. "Du merkst doch selber, dass du langsam genug von dem scheiß Zeug hast! Wir werden Eltern verdammt nochmal! Ich hab keine Lust, dich ständig im Krankenhaus zu besuchen, nur weil du meinst, dir irgendwelche scheiße in dich reinzustopfen!" sagte Lara brüchig und ein paar Tränen verließen ihre blauen Augen. Basti schaute sie schockiert an, und stand, unter den entsetzten Blicken des Pflegers, auf. Langsam trat er an Lara Ran, die ihn mit tränen nassen Augen anschaute und sie in seine Arme nahm. "Es tut mir so leid Lara! Ich werde das nie wieder tun! Ich verspreche es dir!" flüsterte Basti in Laras Ohr und umarmte seine Freundin noch fester. Beide weinten leise und merkten gar nicht, wie die Clique ganz leise das Zimmer verließ und sich auf den Weg in die Cafeteria machten.

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Unterwegs trafen sie auf Tim, der mit einem blauen Auge und etlichen Schrammen im Gesicht, auf die Clique zu lief. "Was zur Hölle ist denn mit dir passiert?!" fragte Lukas schockiert und begrüßte seinen Kumpel mit einem Handschlag. "Ich hab den Dealer von Basti ausfindig machen können!" grinste Tim nur und lief Richtung Cafeteria. Nachdem sich alle etwas geholt hatten, und nun jeder auf einem Platz saß, fing Tim zu erzählen. "Ich war schon ein paar Mal mit wenn sich Basti was besorg hatte, so wusste ich, wo er sich aufhielt. Nach dem er mich gesehen hatte, ist der scheiß Typ abgehauen. Also bin ich ihm hinterher gerannt und hab den Wichser Gott sei Dank gerade noch erwischen können. Ich hab den in eine Ecke gezogen und ihm eine reingehauen. Er hat sich noch nicht einmal gewehrt! Hinterher, als ich fertig war, meinte er nur 'Es tut mir leid!'" meinte Tim und alle schauten ihn geschockt an. Das Tim so etwas tun würde, hätte niemand, wirklich niemand aus der Clique erwartet. "Und was ist, wenn er dich wegen Körperverletzung anzeigt?" fragte Nina leise. "Soll er doch, dann sag ich den Bullen, dass seine scheiße gestreckt ist, und er fast unseren Kumpel umgebracht hätte!" schrie Tim fast und alle, die in der Cafeteria saßen, drehten sich zu der Gruppe um. "Was gibt es hier zu glotzen?! Noch nie einen Typen mit Tattoos gesehen?" fragte Tim laut und alle schauten schnell wieder weg. "Alter! Jetzt beruhig dich Mal wieder! Basti geht es gut. Er ist schon fleißig dabei, den Pfleger anzumeckern, dass er endlich raus will. Lara ist gerade bei ihm oben und hat ihm eine Standpauke gegeben, die sich gewaschen hat!" sagte Tim und legte seine Hand beruhigend auf die Schulter von Tim. "Sorry, aber so etwas geht einfach nicht! Ich hab einen Kumpel in Bielefeld schon wegen so einer scheiße verloren, ich hab keinen Bock, dass sowas auch bei einem von euch passiert!" sagte er und schaute auf den Boden, als er merkte, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten. Gott bin ich ein Weichei!, dachte Tim. "Hey, wir passen schon auf, keine Sorge. Ich denke mal, die nächste Zeit wird Basti wohl eh nichts mehr nehmen. Lara hat es ihm sozusagen verboten." sagte Steven und lachte leicht auf. "Sie hat es ihm verboten?" fragte Tim ungläubig und musste anfangen, zu lachen. "Ja hat sie! Wir waren alle dabei!" sagte nun auch Nina und grinste. "Apropos Basti, sollen wir zu den beiden Turteltauben? Die warten bestimmt schon auf uns." fragte Steven und alle nickten und machten sich auf den Weg in Bastis Zimmer.

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"Was ist denn mit dir Arschficker passiert?" fragte Basti als alle ins Zimmer traten. "Ich habe deine Dealer ausfindig gemacht!" grinste Tim und bekam einen geschockten Blick von Basti. "Ich will gar nicht wissen, wie schlimm der Wichser aussieht!" sagte Basti nur lachend und gab Lara, die auf seinem Bett saß, einen Kuss auf die Stirn. Diese streichelte verträumt ihre noch kleine Kugel und freute sich schon, ihre kleine Tochter auf den Arm halten zu können. Plötzlich klingelte Lukas Telefon, und er entschuldigte sich schnell und lief auf den Flur, wo ihm ein alter Mann mit einem Rollator entgegen kam. "Hi Mutter, was gibt es?" fragte Lukas leicht angespannt. Er wusste was nun kommen würde. "Hey mein Schatz, ist alles klar bei dir? Wie geht es Nina?" fragte seine Mutter. "Ihr geht es gut! Ich muss euch demnächst etwas tolles sagen, aber was gibt's bei dir? Warum rufst du an?" fragte Lukas und versuchte, ruhig zu atmen. "Oh das klingt ja toll, lass eine alte Frau wie mich aber bitte nicht so lange warten, ja? Der Grund warum ich anrufe ist der, dass der Termin für die Beerdigung deines Großvaters bestätigt wurde. Er ist nächste Woche Mittwoch. Deine Freunde sind natürlich auch eingeladen. Achso, und die nächste Zeit wirst du Post von uns bekommen, weil Opa mir ein Video gegeben hatte, als wir uns das letzte Mal trafen. Er wollte, dass du es bekommst!" sagte Lukas Mutter leise und schniefte. "Okay." sagte Lukas nur und schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals bildete, so gut es ging herunter. "Du schaffst das Schatz, vielleicht sind das ja letzte Grüße an dich! Melde dich bei mir, wenn du es dir angesehen hast ja?" fragte seine Mutter und Lukas machte nur ein 'Mhm' bevor er seufzte und die Wand, an der er stand, herunterrutschte. "Schatz ich muss auflegen, wir haben noch soviel zu erledigen. Hab dich lieb und melde dich bitte bei mir!" sagte seine Mutter. "Ja, werde ich machen. Bis dann!" sagte Lukas brüchig und legte auf. Dann zog er seine Beine an, legte seinen Kopf auf die Knie, und fing an, leise zu schluchzen. Er wusste nicht, ob er es schaffen würde, sich dieses Video anzuschauen. Plötzlich legte sich eine warme Hand auf seinen Nacken und verwirrt schaute er auf. "Was ist denn los?" fragte Nina ruhig und Lukas schluchzte, nahm sie in den Arm und weinte in ihre Halsbeuge. Nina wartete, das Lukas sich beruhigte, was auch schnell passierte, und schaute ihn besorgt an. "Meine Mutter hat mich angerufen. Nächste Woche Mittwoch ist die Beerdigung. Und die nächsten Tage wird ein Paket bei uns ankommen was meine Mutter mir geschickt hat, wo ein Video von meinem Großvater drin ist. Ich soll es mir anschauen, das war sein letzter Wille." sagte Lukas brüchig und nun war es Nina, die Tränen in den Augen hatte und vor Schreck die Hand vor ihren Mund gelegt hatte. "Du bist nicht alleine. Wenn du möchtest, kann ich bei dir sein,  wenn du dir das Video anschaust." sagte sie ruhig und legte ihren Kopf auf Lukas Schulter. So saßen die beiden noch gefühlte Stunden, bis Nina aufstand, und Lukas ihre Hand anbot. "Komm, wir sollten wieder rein. Die fragen sich bestimmt schon wo wir bleiben." sagte Nina aufmunternd und Lukas seufzte und nickte einmal. "Geh du schon Mal vor, ich will nur schnell zur Toilette und mein Gesicht waschen." sagte er und küsste sie, bevor sie wieder ins Krankenzimmer ging. Lukas suchte schnell eine Toilette auf, wusch sich schnell das Gesicht und machte sich dann ebenfalls wieder auf den Weg in Bastis Zimmer. "Was ist los?" fragte der Kranke und Lukas schüttelte nur den Kopf. Er wollte jetzt nicht darüber sprechen. Er räusperte sich einmal und fragte dann: "Und, wann darfst du hier raus?" Basti seufzte genervt auf und meinte dann nur: "Nächste Woche Montag!" "Sind ja nur noch zwei Tage!" meinte Lukas und lachte. Alle quatschen weiter und merkten gar nicht, dass es schon Zeit war, zu gehen. Schnell verabschiedeten sich die Clique und liefen dann wieder zum Auto, wo alle Platz nahmen. "Die Beerdigung ist bald, stimmt's?" fragte Tim leise und Lukas schaute nach hinten auf den Rückspiegel. "Ja." sagte er leise und atmete einmal tief ein und aus. "Ihr seit eingeladen." sagte Lukas und alle, bis auf Nina, schauten ihn überrascht an. "Aber, aber wir kennen ihn doch gar nicht?" sagte Steven. "Weiß ich, meine Mutter wünscht es aber." sagte Lukas. Dann kam sein Auto plötzlich zum Stehen und alle stiegen aus. Vor dem Auto verabschiedeten sich noch alle, dann machten sich alle auf den Weg nach Hause und Nina und Lukas nach oben in Lukas Wohnung. Dort angekommen legten sich die beiden auf das Bett und kuschelten.

"Phänomen Liebe" (Alligatoah FF)Where stories live. Discover now