Kapitel 27

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Nina, die wusste was Lukas seinen Opa bedeutete, schaute diesen perplex an. "Wann ist es denn passiert?" fragte Nina leise und Lukas schniefte. "Vor ein paar Stunden. Er ist friedlich eingeschlafen." sagte er traurig und stand auf. Nina folgte ihm und kam in der Küche an, wo Lukas sich gerade einen Kaffee zubereitete. "Das ist doch gut. So hatte er wenigstens keine Schmerzen!" versuchte Nina ihn aufzumuntern. Lukas nickte nur und setzte sich an den Tisch, um aus dem Fenster zu starren. Nina setzte sich zu ihm und versuchte, einfach nur für ihn da zu sein. Beide saßen sie da, und schwiegen sich an. Lukas voller Trauer, und Nina in Gedanken versunken. Plötzlich hatte sie eine Idee. Sie würde die Clique einladen, um Lukas auf andere Gedanken zu bringen. Sie sprang von ihrem Stuhl auf, was Lukas nicht mitbekam und rannte ins Wohnzimmer, wo ihr Handy auf dem Wohnzimmertisch lag. Schnell rief sie Tim an. "Hi Tim!" sagte sie außer Atem. "Hey, was ist los? Wieso bist du so außer Atem? Spaß mit einem Alligatoah gehabt?" sagte Tim lachend. "Du Trottel! Lukas sitzt traurig in der Küche und starrt aus dem Fenster. Ihr müsst mir helfen, ihn wieder aufzumuntern." erklärte sie. "Was ist denn passiert?" fragte Tim und wurde ernst. "Sein Opa ist vor ein paar Stunden gestorben und seine Mutter hat ihn gerade angerufen. Kannst du die Gruppe zusammen Trommeln und in einer halben Stunde hier sein?" fragte Nina voller Hoffnung. "Na klar, ich melde mich gleich bei dir. Pass bitte gut auf unseren Goldkehlchen auf, ich hab keinen Bock das er sich noch etwas antut!" sagte Tim und legte auf. Was hatte das zu bedeuten? Hat er schon einmal versucht sich was anzutun? Und wenn ja, warum?? Sie steckte ihr Handy in ihre Jeans und ging schnell in die Küche, wo Lukas immer noch wie ein Häufchen Elend auf dem Küchenstuhl saß und sein Handy anstarrte. Sie setzte sich neben ihn und blickte auf das Handy, wo ein Foto von Lukas und seinem Opa zu sehen war. Sie schaute zu ihrem Freund, wo einige Tränen ihren Weg nach draußen gefunden haben. Nina nahm ihn wortlos in den Arm, wo sie einige Minuten verharrten.

*

Wie versprochen, klingelte Tim eine halbe Stunde später an der Tür von ihrem Goldkehlchen. Lukas schaute verwirrt zu Nina, die nun leicht anfing zu lächeln. "Na los, öffne schon die Tür, oder willst du deine Gäste etwa warten lassen?" fragte Nina ungeduldig. "Gäste? Welche Gäste?" fragte Lukas nur verpeilt und stand auf. "Mach die Tür auf, dann wirst du es erfahren!" sagte Nina nur und lächelte aufmuntern. Also drückte Lukas den Türsummer und eine Sekunde später hörte er Tumult im Treppenhaus. Eine weitere Sekunde später sah er Tim, der besorgt die Treppen hoch lief, und schwer atmend auf Lukas Etage ankam. "Diese scheiß Raucherlunge!" sagte Tim außer Atem und umarmte seinen Kumpel. Lukas war einfach nur froh, das Nina seine Freunde eingeladen hatte. So kam er wenigstens auf andere Gedanken. "Was wird denn das hier? Schwulenparty? Dann kann ich ja auch wieder gehen!" sagte Basti, als er ebenfalls das Stockwerk erreicht hatte. "Auu!" rief Basti eine Sekunde später, denn Lara hatte ihm einen Hieb auf den Hinterkopf gegeben und begrüßte kopfschüttelnd Nina und Lukas, die belustigt grinsen. Alle lachten und gingen rein, wo sie es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatten. Als alle saßen schaute Tim Lukas besorgt an. "Nina hat mich angerufen das du Ablenkung brauchst. Deshalb sind wir hier! Wenn du reden willst, wir sind für dich da!" sagte er und drückte aufmunternd seine Schulter. "Gott seit ihr schwul! Nimmt euch ein Zimmer!" rief Basti, der sich gerade eine Line auf Lukas Tisch fertig machte. "Basti du unsensibeles Arschloch! Sein Opa ist gestorben und du hast nichts besseres zu tun, als ihm Sprüche zu drücken!" schrie Nina auf einmal, und alle drehten sich geschockt zu ihr um. Niemals, wirklich niemals ist Nina ausfallend geworden. Wütend verdrückte sich Nina auf den Balkon, wo sie sich kurz davor war, eine Zigarette zur Beruhigung anzuzünden. Doch aus Liebe zu ihrem ungeborenen Kind, tat sie dies nicht sondern setzte sich mit ihrem Handy, was sie in ihrer Hosentasche hatte, an den Gartentisch und steckte sich Kopfhörer in die Ohren. Kurze Zeit später kamen die ersten Töne.

Away from here
Everybody so fake
Everybody so fake, I swear
Go back there

"Phänomen Liebe" (Alligatoah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt