Kapitel 6

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Zwei Wochen waren vergangen und Lukas stürzte sich so gut es ging in die Band Arbeit. Doch er musste immer wieder an Nina denken. Er hatte in den zwei Wochen mehrmals versucht sie anzurufen, doch sie ignorierte ihn und das machte Lukas schwer zu schaffen. Er hing über seine Notizen die er gemacht hatte, als Sebastian anrief. "Eyy Goldkehlchen, Bock auf Party? Wir sind in unserer Bar, also beweg dein Arsch hier hin. Nina ist übrigens auch hier!" rief Sebastian aus dem Telefon und Lukas musste das Handy ein Stück von seinem Ohr weghalten, weil er sonst ein Hörschaden bekommen hätte. "Wenns unbedingt sein muss... Ich bin auf dem Weg. Gib mir eine halbe Stunde." seufzte Lukas und legte auf. Dann ging er in sein Badezimmer und checkte sein Gesicht. Doch im Spiegel musste Lukas mit erschrecken feststellen, das er scheiße aussah. Er hatte dicke Augenringe und war einfach nur blass. Dazu standen seine braunen Haare in alle Richtungen ab. Er versuchte diese zu bändigen, was nur mit sehr viel Mühe und Geduld gelang. Lukas schnappte sich sein Handy und seine Schlüssel und machte sich auf den Weg zu seinem Auto, um zur Bar zu gelangen. Unterwegs hoffte er, das Steven, Tim und Basti Nina nicht zu sehr abgefüllt hatten, weil dies taten die Jungs gerne, und Nina machte immer wieder mit. Als er eine Straßenecke von der Bar entfernt war, parkte er seinen Wagen und lief die letzten Meter zu Fuß. In der Bar angekommen, sah er sich nach den Jungs um, die in der Ecke saßen und ein Trinkspiel veranstalteten. "Habt ihr nicht langsam Mal genug getrunken?" fragte Lukas als er bei der Gruppe angekommen war. Alle schauten ihn verwirrt an und meinten dann: "Noch lange nicht, wir haben Grade erst angefangen. Lass uns doch den Spaß!" lachte Basti und klopfte Lukas auf die Schulter, als er sich neben ihn setzte. Lukas beobachtete Nina, die ganz ausgelassen trank und sich mit den Jungs unterhielt. Doch auch wenn es hier dunkel ist, sah Lukas, das auch Nina die zwei Wochen echt gelitten haben musste. Sie hatte wie er dunkle Augenringe und es schien, als hätte sie abgenommen. Dazu fehlten in Ninas Augen der Glanz, der sonst immer da war. Plötzlich wedelte Steven vor Lukas Gesicht herum. "Hast du mir eigendlich zu gehört?" fragte dieser und Lukas verneinte entschuldigend. "Es ist auffällig, wenn du Nina so anstarrst!" sagte er und lachte. Lukas fuhr sich mit einer Hand durch seine Haare und seufzte. Ob sie es auch mitbekommen hatte, das ich sie angestarrt habe?, fragte sich Lukas und trank von seiner Cola, die er sich vorhin als er kam bestellt hatte.

Nina hatte sich währenddessen auf der Toilette eingesperrt. Wieso starrt Lukas mich so komisch an? Hab ich was im Gesicht kleben? Sie stellte sich vor den Spiegel und überprüfte ihr Make Up, das sie heute aufgetragen hatte, konnte aber nichts feststellen.
Schulterzuckend ging sie wieder zu der Gruppe, die nun über irgendetwas fachsimpelte. "Ist alles in Ordnung mit dir? Wieso hast du nicht auf meine Anrufe reagiert?" fragte Lukas sie flüsternd. "Tut mir leid, ich hatte die Wochen viel zu tun auf der Arbeit und meine Wohnung musste ich auch noch weiter einräumen!" sagte Nina ebenfalls flüsternd. Das sie die zwei Wochen fast nur weinend im Bett oder auf ihrem Sofa gelegen hatte, verschwieg sie Lukas lieber. "Na dann ist ja alles gut!" sagte Lukas und trank einen Schluck von seiner Cola. Irgendwie glaubte er Ninas Story nicht so ganz, aber er wollte sie nicht ausfragen, er war froh das sie überhaupt wieder mit ihm sprach.

Ein paar Stunden später waren alle bis auf Lukas schon sehr voll und Lukas hatte Mühe, Nina richtig zu verstehen, die ihm gerade weiß machen wollte, das es ihr gut ging. "Süße, du musst nach Hause, du bist völlig dicht!" sagte Lukas und wollte Nina hochheben, als sie sich wehrte. "I-Ich will aber noch ni-nicht gehen Lukas!" lallte sie und Lukas schüttelte mit dem Kopf. "Und ob du gehen willst. Ich bringe dich nach Hause!" sagte Lukas nun genervt und hob sie hoch. Er verabschiedete sich von seinen Bandmitgliedern, die die ganze Zeit mit trinken beschäftigt waren, und trug Nina aus der Bar und zu seinem Auto. Mit viel Mühe schaffte er es, Nina ins Auto zu setzten und anzuschnallen. Als er es dann endlich nach viel Geduld geschafft hatte, setze sich auch er ins Auto und fuhr Nina zu ihrer Wohnung. Dort angekommen, nahm sich Lukas Ninas Haustürschlüssel und schloss die Wohnung auf, und trug sie in ihr Schlafzimmer. "Kannst du dich selber umziehen oder soll ich das machen?" fragte Lukas eine halbschlafende Nina. "Kann I-ich sel-selber danke!" sagte Nina lallend und Lukas ging aus dem Raum, um in die Küche zu gehen und ein Glas Wasser und eine Ibuprofen zu holen. Mit beidem bewaffnet klopfte er an Ninas Zimmertüre, erhielt aber keine Antwort. Er lugte vorsichtig in ihr Zimmer und sah, das sie in ihrem Bett lag und schon tief und fest schlief. Er schlich sich leise und vorsichtig zu ihr, stellte das Glas und die Tabletten leise auf ihr Nachtschränkchen ab, beugte sich zu Nina runter, und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann verließ Lukas leise und vorsichtig wie er reingekommen war das Zimmer und verließ die Wohnung. Nach dem er im Auto war, konnte er nur den Kopf schütteln. Wieso betrinkt sie sich so. Sie weiß doch wie die Jungs sind! Und mit dem Gedanken fuhr er nach Hause. Zu Hause angekommen ging Lukas ins Badezimmer und entledigte sich seiner Kleidung, um in die Dusche zu steigen. Er drehte den Wasserhahn auf und heißes Wasser prasselte auf seine Schultern. Er hielt sein Gesicht in den Strahl und wusch sich seine Sorgen herunter. Nachdem er fertig mit Duschen war, stieg er aus der Dusche und trocknete sich ab. Dann schnappte er sich Boxershorts und ein T-Shirt und zog sich an. Im Wohnzimmer angekommen, sah er seine Zigarettenschachtel und beschloss, sich vor dem schlafen gehen noch eine gemütlich zu rauchen. Er setzte sich auf einen seiner Stühle und bemerkte dann, das noch die leeren Bierflaschen herumstanden. Die sollte ich bis Mal entfernen, schoss es Lukas in den Kopf und zündete sich seine Zigarette an. Er zog genüsslich an seiner Zigarette und dachte über den heutigen Tag nach. Eigendlich war er doch ganz gut. Sie waren als Gruppe etwas trinken gegangen und hatten Spaß gehabt. Lukas schüttelte mit dem Kopf und zog ein letztes Mal an seiner Zigarette, die er dann ausmachte und sich ins Schlafzimmer begab, wo er sich in sein Bett legte und die Zimmerdecke anstarrte, bis er schließlich mit den Gedanken an Nina einschlief...

"Phänomen Liebe" (Alligatoah FF)Where stories live. Discover now