Kapitel 26

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Ein paar Wochen später wurde Nina durch wachsende Übelkeit geweckt. Schnell schlug sie ihre Bettdecke von ihr und rannte ins Bad, wo sie es Grade noch schaffte, in die Toilette zu erbrechen. Toll, jetzt werde ich schon wieder krank!, dachte sie und klappte die Klobrille und den Deckel herunter und zog ab. Dann setzte sie sich auf den Boden und legte ihren Kopf auf ihre Knie. Dann hörte sie Schritte und kurze Zeit später kam Lukas ins Badezimmer und schaute besorgt auf Nina, die immer noch auf dem Boden saß. "Ist alles okay?" fragte Lukas und hockte sich vor Nina. Sie schaute auf und sah ihn mit müden Augen an. "Geht so." sagte sie nur, und stand auf. Sie ging an Lukas vorbei ins Wohnzimmer, wo sie sich auf das Sofa setzte, und den Fernseher anschaltete. Ich sollte gleich Mal zur Apotheke und etwas gegen Übelkeit holen!, dachte sie nahm ihr Handy zur Hand, um nach einer Apotheke in der Nähe zu suchen. Als sie fündig wurde, machte sich Nina fertig und nahm ihren Autoschlüssel und Haustürschlüssel in die Hand. "Wo willst du hin?" fragte Lukas. "Ich will kurz zur Apotheke, um was gegen Übelkeit zu holen. Mir ist immer noch schlecht." sagte sie und verschwand aus der Türe. Sie ging zu ihrem Auto und fuhr los.

Bei der Apotheke angekommen, ging sie zu der Dame und beschrieb ihre Symptome und das sie etwas dagegen bräuchte. "Natürlich kann es sein, dass sie etwas schlechtes gegessen haben, aber hatten sie die letzte Zeit Probleme? Müdigkeit, Übelkeit, Stimmungsschwankungen?" fragte die Dame und Nina überlegte kurz. Sie hatte tatsächlich immer Mal wieder Stimmungsschwankungen und müde wurde sie auch schnell. Aber sie hatte nicht an eine mögliche Schwangerschaft gedacht. "Dachte ich mir!" sagte die Dame lächelnd und verschwand nach hinten, um einen Test zu holen. Nach kurzer Zeit kam sie wieder und legte den Test vor Nina. Diese starrte den Test einige Minuten schweigend an. Wenn das stimmt, habe ich ein Problem! Sie nahm den Test in die Hand und bezahlte ihn, dann ging sie zu ihrem Wagen, wo sie schnell wieder nach Hause fuhr, um Gewissheit zu bekommen.

Eine halbe Stunde später fand sich Nina auf der Toilette wieder. Sie wartete darauf, dass der Test fertig war. Was sagt Lukas dazu? War er bereit für ein Kind? Was sagen die anderen? Lara wird sich freuen, nicht alleine da durch zu müssen. Was ist mit Lukas Musik? Wird er aufhören müssen oder schaffen wir das? Vor lauter Gedanken vergaß sie fast, dass sie auf den Test wartete. Sie stand auf, nahm den Test in die Hand und starrte drauf. Positiv?! Ich bin schwanger?

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"Hi Lara, hast du einen Moment?" fragte Nina am Telefon und hoffte, dass sie Zeit hatte. Sie musste mit jemanden reden. "Ja klar, Basti ist auch Grade nicht da, was gibt's?" fragte Lara. "Ich bin schwanger..." sagte Nina und fing an zu weinen. "Warum weinst du denn jetzt? Das sind doch tolle Nachrichten! Hast du es Lukas schon gesagt?" fragte Lara und versuchte, Nina zu trösten. "Nein noch nicht. Der Arzt meinte, ich soll noch etwas warten, weil immer etwas passieren kann. Wie soll ich es ihm denn sagen? Er wird doch bestimmt nicht begeistert davon sein." sagte Nina und weinte immer noch. "Hey, es wird alles gut! Lukas wird sich freuen. Möchtest du zu mir kommen und wir reden in Ruhe über das ganze?" fragte Lara und lächelte in sich hinein. Nina macht sich viel zu viele Gedanken darüber. "Wie lange wird Basti denn noch weg sein?" fragte Nina vorsichtig. Sie wollte nicht, dass es die Jungs sofort erfahren. "Der hängt Grade bei Tim und Steven. Das kann also noch dauern." sagte sie. "Okay. Ich bin in 10 Minuten bei dir! Ein Glück das ihr nicht so weit weg wohnt." sagte Nina und legte auf. Sie nahm ihren Schlüssel und Tasche in die Hand und verschwand nach draußen, wo sie schnell zu Lara und Basti nach Hause lief.

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Bei Lara angekommen umarmten sich die beiden Frauen und setzten sich dann ins Wohnzimmer auf die Couch. Sie hatte Lara schon ein paar Wochen nicht mehr gesehen und um so erstaunter war sie über Laras Bauch, der nun deutlich zu sehen war. "Wie läuft die Schwangerschaft?" fragte Nina und lächelte. "Ganz gut. Sie tritt nur ganz gerne Mal und ärgert die Mama." sagte sie und musste lachen. "Sie? Ihr wisst schon was es wird?" fragte Nina erstaunt. Lara biss sich auf die Lippe. Mist! Wir wollten das doch noch geheim halten! "Ja eine sie. Es wird ein Mädchen. Aber bitte sag es niemanden. Wir wollten euch nach der Geburt damit überraschen." sagte Lara und grinste. "Ich werde schon nichts sagen, ich verspreche es!" sagte Nina und hob ihre Hand zum Schwur hoch. "Keine Sorge ich glaube dir. So und jetzt erzähl Mal. Wie hast du es erfahren, und in welchem Monat bist du?" fragte Lara neugierig. "Mir war schon die letzten Paar Tage schlecht und heute morgen ging es dann gar nicht mehr und hab mich dann übergeben. Dann bin ich zur Apotheke, um mir was gegen Übelkeit zu holen und die Dame meinte das es auch sein kann, das ich schwanger bin. Also hat sie einen Test geholt, den ich dann bezahlt habe und Zuhause hab ich den halt gemacht. Also der Arzt meinte, ich wäre Mitte 2. Monat." sagte Nina und schaute auf dem Boden. "Das ist doch schön! Dann sind wir drei Monate auseinander. Wir können also alles zusammen erleben." freute sich Lara. Doch ihre Freude verschwand als sie zu Nina schaute, die immer noch wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa saß. "Hey, Lukas wird sich wirklich freuen! Mach dir nicht so viele Gedanken, es wird alles gut!" sagte Lara und umarmte Nina einmal ganz kräftig. Damit schöpfte Nina neuen Mut. Es muss und es wird alles gut! "Okay. Soll ich es ihm heute Abend sagen?" fragte Nina und musste nun grinsen. Sie hatte schon eine Idee. "Ich würde noch warten aber wenn du es möchtest, kannst du es natürlich auch heute Abend machen." sagte Lara grinsend. Nina nickte und stand dann auf, um nach Hause zu laufen. Unterwegs kam sie in einem Secoundhand Laden vorbei, wo Babyschuhe im Schaufenster standen. Nina ging rein, kaufte die Schühchen und verließ lächelnd den Laden.

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"Schatz, bist du Zuhause?" rief Nina als sie in Lukas Wohnung trat. Doch es blieb still. Sie entschied sich, einen Tee zu machen und ging in die Küche, wo sie den Wasserkocher anschaltete und warte, dass das Wasser heiß wurde. Innerlich freute sich Nina schon, Lukas zu sagen das sie ein Kind bekommen, nur hatte sie immer noch Angst vor seiner Reaktion. Nina goss sich gerade Wasser in ihre Tasse, als sie die Haustür hörte und Lukas in die Wohnung trat. Die Tür wurde geschlossen und Lukas trat in die Küche, wo Nina am Tisch saß und ihren Tee trank. "Hey Schatz!" sagte Lukas und küsste Nina auf die Stirn. "Hey. Alles klar? Wie geht es den Jungs?" fragte Nina. "Ach du kennst sie ja. Was hast du heute schönes gemacht?" fragte er und setzte sich zu Nina. "Ich war bei Lara und hab mit ihr gequatscht. Ihr Bauch ist ganz schön gewachsen." sagte Nina und grinste Lukas verträumt an. "Ist alles okay Nina?" fragte Lukas und schaute sie überprüfend an. "Ja klar!" lächelte sie und trank ihren Tee weiter. Lukas schüttelte nur mit dem Kopf, und beschloss, für die beide zu kochen.

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Gesättigt und voll saßen Lukas und Nina auf dem Sofa und schauten einen Film. Nina genoss diese Momente und wollte, dass diese niemals endeten. Trotzdem konnte sie nicht länger warten und setzte sich nun Grade hin. "Ist alles okay?" fragte Lukas und schaute sie an. "Lukas, es gibt da etwas, was ich dir sagen muss!" sagte Nina und nahm Lukas Hände. Doch in diesem Moment klingelte Lukas Handy und er schaute drauf. "Sorry, meine Mutter. Da muss ich dran gehen!" sagte Lukas und stand auf. Nina ließ er fragend zurück. Warum musste sie unbedingt jetzt anrufen, wo ich sagen wollte, dass wir ein Kind kriegen? Es hätte so gut gepasst!, dachte Nina und schaute desinteressiert auf den Fernseher, wo der Film einfach weiter lief. Fast eine Stunde später kam Lukas wieder ins Wohnzimmer. Er setzte sich schweigend zu Nina, die ihn besorgt an sah. "Was ist los?" fragte Nina. Er schaute sie mit tränen nassen Augen an und schüttelte mit dem Kopf. "Weinst du?" fragte Nina schockiert und umarmte Lukas, der nun richtig anfing zu weinen. In dieser Position verharrten die beiden mehrere Minuten, bis sich Lukas aus Ninas Umarmung löste und sie küsste. Er brauchte diesen Kuss jetzt einfach. "Lukas, was ist los? Ist etwas passiert?" fragte Nina noch einmal. Lukas schaute auf den Boden und nickte. Nina hielt es nicht mehr aus. "Dann sag mir was passiert ist! Bitte!" sagte Nina verzweifelt. Was ist bloß passiert das er so durch den Wind ist?! "Meine Mutter hat mich gerade angerufen." fing Lukas an und schaute immer noch auf den Boden. "Ja ich weiß, habe ich mitbekommen. Warum hat sie angerufen?" fragte Nina. "Mein Opa ist gestorben."

"Phänomen Liebe" (Alligatoah FF)Where stories live. Discover now