•Wiedersehen•

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"Suchen Sie etwas?"
Er wurde von einer Frau mitte 40 angesprochen, die ihm irgendwie bekannt vorkam.
"Ich suche ein leerstehendes Gebäude, etwas außerhalb dieses Viertels. Sie kennen nicht zufällig ein solches...?"
"Selbstverständlich, Sie sind fast da. Einfach ein paar Meter geradeaus und dann rechts, dort steht eine alte Fabrikhalle mit vielen kleinen Räumen."
"Vielen Dank, sie haben mir echt weitergeholfen."
Über den Zusatz mit den kleinen Räumen und ihren letzten Satz wunderte sich Watson zwar, allerdings fehlte es ihm an Zeit, denn Holmes zufolge hatte er noch knapp zehn Minuten. Hastig sprintete er um die Ecke und entdeckte sogleich das monströse, abgewrackte Gebäude am Ende der Straße. Der Eingang war ebenso marode, sodass es ein leichtes war, ihn aufzutreten.
Kaum betrat der Blonde die riesige Halle, stand plötzlich schon ein breitgebauter Mann hinter ihm und hielt ihm ein stinkendes Tuch vor den Mund. John trat und schlug um sich, versuchte der Ohnmacht zu entfliehen, als er auch schon in sich zusammenklappte und hart auf dem Boden aufprallte.
Das erste was der Artzt hörte, als er zu sich kam war ein gequältes Keuchen aus der gegenüberliegenden Ecke. Nach wiederholtem Blinzeln klärte sich Johns Sicht, seine Kopfschmerzen und der leichte Schwindel blieben jedoch. Ächzend hob er den Kopf vom Boden, auf welchem er seit dem Aufwachen lag und versuchte, die Quelle des Geräuschs auszumachen. Relativ schnell entdeckte er Sherlock, von welchem das Keuchen kam. Er saß gekrümmt und auf den Boden schauend in der Ecke, allerdings war nicht mehr gefesselt, scheinbar schien seine Schwäche als Fessel zu reichen.
"Sherlock, wo sind wir hier?"
Langsam hob der Dedektiv seinen Kopf und schaute mit einem schmerzverzerrtem Gesicht zu seinem Kollegen.
"I-ich weiß e-es nicht."
Er hatte wohl schon fast den Endzustand der Droge erreicht. Schnell richtete John sich auf und ließ sich neben Sherlock auf dem Boden nieder.
"Sherlock, wie lange hast du noch?"
"Z-zwei Minuten u-und 27 Sekunden."
Besorgt legte John zwei Finger unter die Augen des Schwarzhaarigen und zog vorsichtig die Haut nach unten um in die Augen seines Freundes blicken zu können. Sie waren rot angelaufen und ließen ihn so aussehen, als hätte er stundenlang geweint. Diese Färbung ließ seine Augen nur noch blauer wirken und sein Gesicht nur noch blasser. Insgesamt sah er aus, als hätte er sich eine Grippe oder Fieber eingefangen. Hinzu kam das ständige Zittern und Stottern in seiner Stimme. Bisher hatte der Arzt Sherlock nur einmal so erlebt und das war als er heroinabhängig und komplett high gewesen war.
"Hast du mittlerweile das Gegengift gefunden?"
"S-seh ich so a-aus?"
Augenverdrehend über das Verhalten des Dedektivs in einer der Art gefährlichen Situation, sah sich John im Raum um. Das einzige Mobiliar war eine eiserne Tür, ansonsten waren nur weiße Wände, Boden und Decke zu sehen. Dieses Mal schien es keinen Ausweg zu geben, als auf den Amerikaner zu warten der hoffentlich das Gegengift dabei hatte. Wie sie dann an dieses herankamen, wusste er nicht, aber dafür hatte er ja ein halb funktionsfähiges Genie dabei, dem würde hoffentlich etwas einfallen.
Erschöpft ließ Sherlock, wie auch schon im Taxi, seinen Kopf auf Johns Schulter fallen, sodass der Mediziener seinen extrem niedrigen Puls fühlen konnte.
"Herzzerreißend. Nur muss ich euch leider enttäuschen, wenn ihr denken solltet, ihr kämet hier lebend raus."
Die Worte kamen von einer dritten Person, die den Raum betreten hatte. Allerdings gehörte die Stimme nicht dem Amerikaner…

Sweet Dreams • Sherlock ffNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ