•Kleider•

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Der Knall der Metallluke, der beim Schließen verursacht wurde ertönte zur gleichen Zeit, wie das Knipsen des Lichtschalter und der damit verbundenen Lichtdurchflutung des Raumes. Die Lampen waren ebenfalls mit Dreck umgeben, sodass das grelle Licht etwas eträglicher wurde. Im Raum standen mehrere Schaufensterpuppen, welche mit Kleidern ausgestattet wurden, wirr durcheinander. Alle dieser Kleidungsstücke waren mit dem gleichem weißen Stoff genäht worden und besaßen das gleiche Schnittmuster wie das Kleid, in dem sie Luna gefunden hatten.
"Sind die Kleider irgendwie in Himmelsrichtungen geordnet oder haben sie verschiedene Parfüme?"
"Weder noch, mein lieber Freund."
Sherlock war unterdessen an den Kleidern zu Gange gewesen und hatte scheinbar schon seine Schlussfolgerungen gezogen.
"Sie sind weder geordnet noch irgendwie mit Parfüm besprüht. Die Fäden und ihre Farben sind in jedem Kleid unterschiedlich und auf dem Etikett sind Größen vermerkt. Wieso sollte sie auf ein selbstgenähtes Kleid ein Etikett nähen? Um uns auf ein Wort zu lenken. Jede amerikanische Größe steht für einen Buchstaben in der Farbe des Fadens. Dieses hier wurde mit einem grünen Faden und einem Etikett mit der Zahl 2 genäht. Der zweite Buchstabe im Wort 'green' ist ein R. Das Kleid zu ihrer Rechten hat einen gelben Faden und Konfektionsgröße 1, also ist der nächste Buchstabe ein Y. Der rote Faden hier in Kombination mit der Größe 3 ergibt ein D und als letztes hat sie ein Kleid mit der Größe 3 und einem orangenen Faden hingestellt. Wenn man nun also das A zu dem Wort hinzufügt, erhält man RYDA, auch als YARD bekannt. Stellt sich mir nur noch die Frage, wie wir von hier unten ins Yard kommen können."
"Rufen Sie doch das Yard persöhnlich an, sorgen dafür, dass der Gorilla von unserem Ausgang verschwindet und bitten Sie doch dann Lestrade uns zu unserem Ziel zu befördern."
"Nein, kostet zu viel Zeit. Mir bleiben noch exakt drei Stunden und 38 Minuten, bis sich die Droge vollends in meinem Körper ausbreitet und mich umbringt. John, haben Sie Ihre Waffe dabei?"
Verwirrt über den Plan des Genies zog er die glänzende Pistole aus seiner Manteltasche und reichte sie Sherlock. Er zielte auf die Deckenlampe und war im Begriff auszulösen, als John ihm die Waffe entriss und ihn entgeistert anstarrte.
"Sherlock, das ist eine Gaslampe. Wenn Sie auf den Auslöser drücken, explodiert sie und fängt Feuer. Wir würden dann in einem kleinen, unterirdischen Raum in einem Drogenhaus an einer Rauchvergiftung sterben!"
Die Worte des Doktors ignorierend, entriss der Lockenkopf Watson erneut die Pistole und schoss auf die einzige Lichtquelle in dem kleinem Raum. Es passierte genau das, was John vorhergesagt hatte und sie wurden von Rauch umgeben.
Es wurde immer mehr und dem Doktor fiel es immer schwerer, zu atmen. Er fing an durch seinen Kragen zu husten und verlor beinahe das Bewusstsein, als er zwei starke Hände unter seinen Achseln spürte. Es waren die dürren Finger seines besten Freundes, die ihn wenige Zentimeter in die Luft hoben. Er befand sich nun auf der gleichen Höhe wie Sherlock, welcher weiterhin problemlos atmen konnte, aufgrund seiner Größe. Denn an der Decke befanden sich knapp 100 Zentimeter breite Luftschächte, die den giftigen Rauch verschlangen, allerdings nur den Rauch von ganz oben, also auf Sherlocks Höhe.
"Los, darein!"
Schnell hob er seinen Kollegen mit Hilfe einer Räuberleiter in den Schacht, welchen er zuvor von dem Metallgitter befreit hatte. Watson kletterte schnell und unter lautem Husten durch den Metalltunnel, dicht gefolgt von seinem Kollegen, welcher sich selbst hochgezogen hatte.
"Mussten Sie unbedingt den Raum abfakeln? Wir hätten auch so diesen Ausweg wählen können."
"Der Ausweg war versteckt unter einem speziellen Material, welches bei Rauchentwicklung und enormer Hitze schmilzt. Es ist lediglich ein Notausgang. Ich könnte mir vorstellen, dass dies einmal als Waisenhaus oder ähnliches gedient hat und hier unten kamen nur die schlimmsten Fälle hin. Man wollte, dass sie zur Vernunft kommen, wollten sie allerdings auch nicht in Gefahr bringen. "
"In Ordnung, dann einfach dem Schacht folgen?"

Sweet Dreams • Sherlock ffWhere stories live. Discover now