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Ich hörte ein lautes Klirren.
Erschrocken fuhr ich hoch und schaute mich um.
Ich war komplett von Dunkelheit umhüllt.
Hatte ich mir das vielleicht nur eingebildet.
Ich wollte mich wieder hinlegen und weiterschlafen, doch plötzlich ertönte wieder ein Klirren.
Mein Armhärchen stellten sich auf.
Was war das für ein Geräusch?
Angstlich verkroch ich tiefer in meiner Decke.
Was zur Hölle sollte ich denn jetzt nur tun?
Wenn das ein Einbrecher ist, dann ist er bestimmt auch bewaffnet.
Ich schaute zu dem kleinen Nachttisch, wo mein Handy sonst immer lag, doch es lag nicht dort.
Mist, ich musste es wohl in meinen Mantel, der im Flur hängt, vergessen haben.
Zitternd stieg ich aus meinem Bett.
Das erste was mir einfiel war mein Glätteisen, dass auf meinem Schminktisch lag.
Mit zittrigen Händen umklammerte ich es fest und öffnete leise meine Schlafzimmertür.
Für einen kurzen Moment lauschte ich, doch es war alles still.
Schwer atmend vor Angst, setzte ich vorsichtig einen Fuß vor den andern.
Plötzlich hörte ich laute Schritte hinter mir.
Ruckartug drehte ich mich um und sah, wie eine große schwarze Gestalt mit schnellen Schritten auf mich zu kam.
Erschrocken schrie ich auf und lies vor lauter Schreck mein Glätteisen fallen.
Ich stand so unter Schock, dass ich gar nicht in der Lage war wegzurennen.
Die Gesalt packte mich und legte fest ihre Hände um meinen Hals.
Ich versuchte zu schreien, doch ich brachte nur eine leises Krächzen hervor.
Der Griff der Gestalt wurde immer fester und ich bekam immer weniger Luft.

~

Schweißgebadet fuhr ich auf.
Die warmen Sonnenstrahlen schienen in das Schlafzimmer.
Erleichtert wischte ich den Schweiß von meiner Stirn.
Ich bemerkte, dass ich immer noch schwer atmete.
"Beruhig dich, Jisoo. Es war nur ein Albtraum", sprach ich mir beruhigend zu.

~

Als ich wenig später im Tonstudio ankam, war nur Herr Choi da.
"Hey, Süße", sagte er und wollte mich an sich heranziehen, doch ich blockte ab.
"Was ist los".
Stirnrunzelnd sah er mich an.
"Ich hab einfach schlecht geschlafen und bin gerade nicht in der Stimmung dafür".
Das, was ich ihm sagte, interessierte ihn nicht wirklich, solange es nicht zu seinem Gunsten ist.
Er klopfte mir nur einmal auf die Schulte und setzte sich an seinen Schreibtisch.
Ich lies mich auf das weiche Sofa, was direkt davor stand fallen und fragte mich dabei, wie oft wir zwei es schon auf dieser Couch getrieben haben.
Ich schüttelte meinen Kopf, um diesen Gedanken schnell wieder loszuwerden.
"Ich hab gute Neuigkeiten für dich", sagte Herr Choi und schaute mich dabei eindringlich von seinem Schreibtisch an.
Fragend blickte ich zurück.
"Man will dich als eins der Models für Chanel".
"Oh echt", sagte ich überrascht.
Wenigstens eine gute Neuigkeiten, an so einem ätzenden Morgen aber sagte er als eins der Models.
"Wer sind die anderen Models?", hakte ich nach.
Herr Choi schaute auf sein Handy und antwortete:"Soweit ich weiß nur Lalisa Manoban".
Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, als ich diesen Name hörte.
Man musste mir den Schock wohl im Gesicht gesehen haben, denn Herr Choi fragte:"Geht es dir gut, du bist auf einmal so blass".
Ich stand von der Couch auf und sagte:"Ich muss mir nur mal schnell die Nase pudern gehen".
Auf der Toilette, spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht.
Immer wieder hallte dieser Name in meinem Kopf.
"Lalisa Manoban, Lalisa Manoban".
Jedes Mal, wenn ich diesen Name höre, ist es wie ein Stich in meinem Herz.
Nach all den Jahren, in denen ich sie kaum gesehen habe, soll ich jetzt mit ihr zusammen arbeiten.
War das nicht das, was ich die ganze Zeit wollte?
Jeden Tag, wirklich jeden Tag denke ich an sie und bereue es, dass ich ihr damals meine Liebe nicht gestanden habe.
Als sich Blackpink vor sieben Jahren aufgelöst hat, haben Jennie, Rosé, Lisa und ich uns geschworen, dass wir den Kontakt halten und für immer Freundinnen bleiben würde, doch leider hielt das nicht lange.
Der Kontakt brach nach ungefähr einen Jahr ab.
Von dort an, war nun jeder auf seine eigen Karriere konzentriert, doch mich hatte das ganze sehr mitgenommen.
Ich war an einem Tief angelangt und begann meinen Kummer mit Alkohol wegzutrinken.
In diesen sieben Jahren hatte ich so viele Freunde, wie manche Frauen Schuhe haben.
Ich würde schon sagen, dass ich mich zu einer richtigen Schlampe entwickelt habe aber ich habe das doch nur getan um Lisa zu vergessen, doch es hat nichts gebracht.
Ich liebe sie immernoch genau so sehr wie damals.

𝒍𝒊𝒌𝒆 2018 ; 𝒍 𝒊 𝒔 𝒐 𝒐 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt