20. Horror

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Inspiration durch: Teardrop - Massive Attack

Der November war vergangen, das Jahr neigte sich dem Ende zu. Vorgestern war Weihnachten gewesen. In diesem Jahr hatte ich neuen Pink Floyd Merchandise und eine wahnsinnig schöne, neue Gitarre bekommen, mit der ich jeden Tag übte und das nicht zu wenig. In der Schule durfte ich mich weiterhin mit Lisa und ihren Horrorfreundinnen herumschlagen, Tara war natürlich krank geworden und Felix durfte für sie den Krankenbruder spielen.

„Weißt du, was ich hasse?" fragte ich an Zombey gewandt, wir saßen zusammen in seinem Wohnzimmer auf der Couch und sahen uns irgendeinen Film an. „Was denn?" erwiderte mein Freund und ich entgegnete „solche behinderten Liebesschnulzen." „Also so etwas, wie das hier gerade?" hakte er nach, ich nickte und antwortete „aber so was von." „Gut, ich wollte eh lieber Iron Man gucken" meinte Micha und schaltete ein paar Programme weiter nach unten. Ich lachte und sagte „na das ist schon eher etwas nach meinem Geschmack." Daraufhin musste auch Zimbel leicht schmunzeln, legte seinen Arm um mich, gab mir einen leichten Kuss und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Weißt du was?" sagte er nach einer Weile, ich hob meinen Kopf hoch, sah ihn an und fragte „was denn?" „Normalerweise hasse ich rote Haare, aber bei dir sieht's schon okay aus" erwiderte mein Freund, ich verdrehte die Augen und antwortete „wow und ich dachte schon, dass du niemals mit dem Thema anfängst. Dir zu liebe werde ich sie sicherlich nicht umfärben Schätzchen." „Hä was? So was würde ich niemals von dir verlangen. Ich liebe dich immerhin wegen deiner Persönlichkeit und nicht wegen deinem Aussehen" verteidigte er sich, ich sah ihn mit meinem „dein Ernst?" Blick an und sagte dann „soll das etwa heißen, dass ich fett bin?" „Was? Bist du behindert? Nein! Natürlich nicht!" rief Micha schon fast, sah mich schockiert an und ich bekam erstmal einen Lachanfall. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, sahen wir uns weiter den Film an, danach verabschiedete ich mich mit einem Kuss von meinem Zimbel und machte mich auf den „langen" Weg nach Hause.

„Wo kommst du denn her?" erkundigte sich mein Dad gleich, ich hatte gerade mal die Tür hinter mir geschlossen. „Ähm, von Micha? Alta, der Weg war so derbe weit und das auch noch um diese Uhrzeit, Mann hatte ich Glück, dass ich unterwegs weder vergewaltigt noch ausgeraubt worden bin" erwiderte ich dramatisch, mein Paps verdrehte die Augen und erwiderte „jaja, dieser Sarkasmus... echt bemerkenswert." „Ja, so viel zu mir, aber was ist mit dir? Wieso hast du bitte drei Dosen Energy in den Armen?" fragte ich neugierig und Valle sagte „ich nehme in einer viertel Stunde Alien: Isolation auf und da produziere ich, wie immer halt, vor." „Sag doch gleich, dass du ein verdammter Suchti bist" grinste ich, gab ihm ein Küsschen auf die Wange und fügte hinzu „gute Nacht und, erschreck dich bitte nicht zu laut." „Ja, ich versuch's. Gute Nacht" sagte der Let's Player und ich verschwand in meinem Zimmer.

Schweißgebadet schreckte ich aus dem Tiefschlaf. Was war das gerade? Ein schlechter Traum? Nein, dafür war es viel zu realistisch gewesen und wieso sollte ich auch von einem schreienden Mann träumen? Ich sah auf meine Digitaluhr, es war kurz vor vier und da ich jetzt eh wach war, beschloss ich aufzustehen und mir Kaffee zuzubereiten. Aber vorher kämmte ich mir noch schnell meine Haare, das war so eine schlechte Angewohnheit von mir. Draußen im Flur war es stockdunkel, wieso sollte es auch nicht dunkel sein, immerhin war es ja mitten in der Nacht. Ich tastete langsam nach dem Lichtschalter und in dem Moment, als ich ihn betätigte, ertönte ein erneuter „Schrei". Ich zuckte zusammen und die Deckenlampen flackerten auf. Plötzlich begriff ich, was mich geweckt hatte, oh der konnte was erleben.

„Sach ma, was fällt dir eigentlich ein, hier mitten in der Nacht so rumzubrüllen!" fuhr ich meinen Dad an, nachdem ich in sein Büro gestürmt war. Er zuckte erst einmal zusammen, drehte sich um, atmete erleichtert tief durch und sagte dann „Gott sei Dank, du bist es nur Luni." „Tz, ich glaube, noch ist es zu früh, um erleichtert zu sein. Ich schwöre dir, wenn du mit dieser Aufnahme fertig bist, kannst du was erleben" motzte ich weiter, mein Dad wandte sich an seinen PC, stoppte die Aufnahme, stellte das Game auf Standby, stand auf, kam zu mir und sagte „tut mir Leid Kleine. Ich wollte dich nicht wecken. Aber ich hatte mich wegen diesem Alien richtig erschrocken." „Ich glaube nicht, dass ein Alien einen so schocken kann" meinte ich nur patzig, konnte meinem Papa aber bei diesem Hundeblick, den er gerade aufsetzte, einfach nicht mehr böse sein und fügte hinzu „na gut, ich vergebe dir noch mal, hast du Lust auf Kaffee?" „Aber immer doch und ich habe noch einen meisterhaften Vorschlag" erwiderte der Let's Player, folgte mir in die Küche und ich antwortete „schieß los." „Wenn der Kaffee fertig ist, nehmen wir ihn mit rüber in mein Aufnahmezimmer und du trittst als mein Specialgast im Let's Play auf, dann kannst du mal sehen, wie dich ein Alien schocken kann" berichtete er von seiner Idee, ich schaltete die Kaffeemaschine an und entgegnete „meinetwegen, aber dann versprich du mir, dass du nächtliche Aufnahmen nur noch freitags oder samstags durchführst." „Versprochen" sagte mein Dad und wir setzten uns an den Küchentisch.

„So, da sind wir wieder zurück bei einer neuen Folge von Alien: Isolation, und mit dabei ist die liebe Luna" begann mein Dad die Anmoderation, ich winkte kurz und sagte dann „Tach Leute. Ich bin eigentlich nur hier, weil Mister Schreihals sich vor einem kleinen Alien erschrocken hat und mich dadurch aus meinem Schlaf gerissen hat." „Ja, ja, so viel dazu, aber jetzt lass uns weiter spielen" versuchte mein Paps die Situation zu retten, ich grinste und erwiderte „klar doch." „Gut, also, im letzten Part sind wir gerade so den Bewohnern des Raumschiffs entkommen und haben am Ende seltsame Geräusche gehört..." fing mein Dad an, betrat einen äußerst dunklen Raum und in diesem Moment sahen wir ihn, den düsteren Umriss einer nicht menschlich wirkenden Kreatur. Mein Vater zuckte ganz leicht zusammen, ich reagierte fast gar nicht und sagte, nachdem das Alien verschwunden war „und vor dem Teil gruselst du dich so? Es sieht doch ganz knuffig aus." „Luna, du hast die Stimmung so was von kaputt gemacht..." beschwerte sich der Blonde und ich erwiderte nur „ja sorry..."

„Oh Fuck, fuck, fuck, renn! Verdammt nochmal renn!" rief ich schon fast hysterisch, ich hatte dieses Viech ja so unterschätzt. „Ja, ja, hetz mich nicht so! Ahhh, da war es wieder" erwiderte mein Dad fast so laut wie ich, ich war kurz davor mich an seinem Arm festzukrallen, krähte dann aber „Paps, da, ein Lüftungsschacht, schaff den Arsch der Tusse da rein!" „Ich mach ja schon... Oh Mann, gerade noch so davon gekommen" seufzte Valle und ich sagte immer noch ein wenig aufgeschreckt „okay, vergiss, was ich vorhin erwähnte. Fuck ist das Game hart." „Jetzt verstehst du mich endlich. So, ob wir, beziehungsweise ich, es schaffen werde(n), das Alien zu besiegen, oder ob wir/ich sterben werde(n), erfahrt ihr in der nächsten Folge von Alien: Isolation, Tschau" machte mein Dad die Abmoderation und ich fügte noch hinzu „wenn ihr wollt, dass ich öfter mit beim Let's Play dabei bin, lasst 'ne positive Bewertung da, Tschö."

„Oh, es ist schon kurz nach neun" stellte ich erstaunt fest, mein Dad hatte seinen PC runtergefahren und wir hatten uns ins Wohnzimmer gesetzt, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. „Hunger?" fragte der Let's Player, ich nickte und erwiderte „immer doch." „Lust auf Spiegeleier und Speck?" wollte er wissen, beim Gedanken an diese Mahlzeit lief mir schon das Wasser im Munde zusammen und ich entgegnete deshalb „klar." „Okay" meinte mein Dad, stand auf und machte sich auf den Weg in die Küche, um das Frühstück zu machen. Ich lehnte mich entspannt zurück und starrte an die Decke, bis es plötzlich klingelte. „Wer kann das denn sein?" dachte ich laut nach. „Keine Ahnung, machst du bitte auf?" erwiderte mein Dad, ich nickte, lief zur Wohnungstür, öffnete diese und mein Herz rutschte mir in die Hose...

Als ich mich wieder einigermaßen gesammelt hatte, schluckte ich schwer und sagte schließlich mit zittriger Stimme „...Mom?"

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Sonntag, 28.05.2017

Sooo,

da hab ich wohl wieder einen Kliffhänger zum nächsten Part eingefügt. (Muhahaha)

Der letzte Part hat 40 Votes erreicht, also bekommt ihr euer Kapitel pünktlich. Glück für euch. (Dumme vergangenheitslaura hat verpennt pünktlich hochzuladen, sorry sorry sorry :c)

Habt ihr Ideen, was im nächsten Part passieren könnte? Schreibts in die Kommentare.

Das war's von mir, das nächste Kapitel kommt, wenn ihr wieder 40 Votes schafft.

Tschö mit Ö und LG

eure Lauri

(Gegenwartslaura 2017 denkt sich nur so 'wtf did i just read?')

Mein Vater, der Let's Player [deutsche YouTuber | Zombey FF]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora