...•°𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 6°•...

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Die Feier war meiner Meinung nach ziemlich geschmacklos gewesen.
Alle waren laut, tanzten wie die wilden und hielten sich in jedem Fall nicht zurück.
Es ging ziemlich hektisch zu, weshalb ich mich nicht richtig amüsieren konnte.
Die meisten übertrafen mein Alter um Jahrhunderte, darum hatten wir nicht genügend Gesprächsstoff um eine Unterhaltung zu führen die länger als fünf Minuten andauerte.
Etwas enttäuschend, aber damit hatte ich schon gerechnet.

Ich hatte mich in eine Ecke verschanzt nachdem ich mir einen Krug meines Lieblings Weines beschafft hatte und ließ es mir dort gut gehen.
Es freute mich zwar zu sehen, dass alle ihren Spaß hatten und Bor sich ebenfalls sehr über die Feier freute, trotzdem wollte ich viel lieber sonst wo sein.
Ein bestimmter Ort fiel mir gerade nicht ein, stattdessen stellte ich mir die Frage, ob Loki noch wach war, oder ob er noch dabei war das Buch zu lesen welches ich ihm geschenkt hatte und ob es ihm wirklich gefiel.

In Gedanken versunken füllte ich mein Trinkgefäß immer wieder neu auf, bis der Inhalt des Kruges letztendlich verschwunden war.
Erschöpft lehnte ich mich zurück und beobachtete die vielen Gäste.
Einige gaben sich ruhig und unterhielten sich in kleinen Mengen, während andere energiegeladen über die Tanzfläche stürmten und in Paaren tanzten.
Zugegeben, wusste ich nicht genau was diese sehr irritierenden Bewegungen darstellen sollten, die überhaupt nicht im Rhythmus der Musik entstanden, aber ich vermutete mal, dass sie es immer hin versuchten sie wie Tanzbewegungen aussehen zu lassen.
Da wir gerade bei der Musik waren. Musik war dafür nicht das richtige Wort.

„Amüsierst du dich Sohn?", ich wandte mich der Stimmer zu, die meiner Mutter gehörte.
Sie sah wie immer wunderschön und sehr edel aus.
Sie trug ein goldenes Kleid, welches breit in die Hüften überging und bis zu den Boden ring.
Ihr Haar war mit schönem Schmuck verziert und zu einem Haarknoten gebunden.
Jedoch das schönste was sie trug, war ihr bezauberndes Lächeln.
„Ja Mutter. Mir könnte es nicht besser ergehen.", antwortete ich ihr und versuchte meinen Sarkasmus zu verbergen, jedoch durchschaute sie mich ohne jede weitere Mühe und setzte sich lachend neben mich.
„Solche Feier sind auch nicht gerade meine liebste Beschäftigung.", gestand sie und ich musste ebenfalls lachen.
„Dein Vater jedoch, benötigt diese Auszeit und etwas Gesellschaft von Freunden.", sagte sie und nickte mit dem Kopf in Richtung Tisch, wo mein Vater zusammen mit seinem Vater saß.

Sie schienen intensiv über etwas zu diskutieren und die anderen Beteiligten versuchten den jeweils anderen von ihren Vermutungen zu überzeugen.
Odin sah sehr glücklich aus und auch Bor hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht, als er seinem Sohn kräftig auf die Schulter schlug und „Noch eine Runde!", zu den Bediensteten rief.
„Ja du hast wohlmöglich recht.", meinte ich und griff nach meinem Becher, doch hatte vergessen, dass dieser leer war.
„Beschäftigt dich etwas Thor?", wollte meine Mutter wissen und nahm mir den Becher aus der Hand.
Mein Blick blieb an ihrem hängen.
„Nein Mutter.", log ich und bereute es auch gleich wieder, doch ich wollte gerade nichts sagen, worüber ich mir selbst noch nicht im klaren war.
Freya lächelte sanft und stand dann auf.

„Nun gut. Dann amüsiere dich auch weiterhin.", sagte sie mir leicht lachend und ging in Richtung der überfüllten Tanzfläche.
Die Musik wurde lauter, zumindest kam es mir so vor, die Gespräche der Mengen ebenfalls und ich hatte das Gefühl alles würde sich drehen.
Ein Wirbelsturm entstanden durch zu viele Gedanken, Alkohol und unerklärlichen Gefühle.
Hektisch stand ich auf, was sich als keine gute Idee erwiese, denn ich war etwas wackelig auf den Beinen.
Ich fand zum Glück wieder halt, als ich mich an der Lehne festhielt, doch mein Kopf fühlte sich schrecklich an und es wurde immer schlimmer.
„Thor mein Lieber. Unsere Wege haben sich seit langem nicht mehr gekreuzt.", ein alter Bekannter meines Vaters stellte sich mir, als ich gehen wollte, in den Weg und klopfte mir leicht auf die Schulter.
„Erinnerst du dich noch an mich junger Odinson?", wollte er wissen und reichte mir zum anstoßen sein Trinkgefäß hin.
„Gewiss doch!", bestätigte ich und schob ihn beiseite, was ihn nicht besonders zu erfreuen schien.
Da ich sowieso nicht die leiseste Ahnung hatte wer das war, konnte er mir auch nicht leid tun.
Ich erkämpfte mir meinen Weg durch weitere Gesprächssuchende und schaffte es dann schließlich den Saal zu verlassen.

𝓢𝓶𝓪𝓵𝓵 𝓼𝓽𝓮𝓹𝓼Where stories live. Discover now