Kapitel 4

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Am nächsten Morgen stand James früh auf. Er wusste sie würden am Nachmittag schon nach Russland fliegen und auf der Suche nach Blofeld sein. Aber er hatte Loona versprochen Q seinen Segen zu geben.

Genau dieses Versprechen wollte er auch einhalten. Er war sich sicher Q würde schon um 6 Uhr in seiner Branch sein und arbeiten.

Leise, um ja niemanden zu wecken, zog er sich an und lief zur Tür nach draußen. Im Inneren begann er zu grinsen, das Gespräch gleich mit Q würde amüsant für ihn werden. 

Grinsend stieg er in seinen Aston Martin und fuhr mit einer neuen Höchstgeschwindigkeit zum MI6. Denn er wollte wieder zu Hause sein, bevor Madeleine oder Loona sein Fehlen bemerkten. 

Geschickt fädelte er sich durch den frühmorgendlichen Londoner Verkehr. Er fragte sich, wie der Quatiermeister wohl darauf reagieren würde.

Diese Gedanken zauberten ein Schmunzeln in sein Gesicht. Zwar hätte er den Tag lieber im Bett mit seiner Verlobten gestartet, aber er musste das tun. Nicht für sich, sondern für Loona. Er war ihr was schuldig nach dem gestrigen Tag.

Nachdem er beim MI6 geparkt hatte, betrat er das Gebäude und lieg zufälligerweise auf dem Weg zum Lift der hübschen Moneypenny über den Weg.

"Guten Morgen, James", begrüßte sie den Agenten höflich und lächelte ihn verträumt an.

Doch dies registrierte James in diesem Moment nicht. Er warf ihr nur ein machanisches 'Guten Morgen' entgegen und betrat dann sogleich den Lift, um nach unten zu fahren.

Er sah der verletzen Moneypenny hinterher. Wäre Madeleine jetzt hier, sie hätte ihn gegen die Schulter geschlagen und gesagt, dass er doch nicht so unhöflich sein sollte. 

Er schmunzelte. Madeleine wollte immer einen besseren Menschen aus ihm machen.

Wahrscheinlich liebte er Sie deshalb so sehr.

In der Branch unten angekommen wurde der blonde Agent sofort von Q aus den Gedanken gerissen.

"Was machen Sie denn schon wieder hier?", fragte der Braunhaarige, als er den Agenten aus dem Lift treten sah.

Es überraschte ihn doch sehr. Was hatte 007 so früh morgens denn bei ihm zu suchen? Er konnte sich beim besten Willen keinen Reim darauf machen. Verwirrt strich er sich durch die Haare und musterte den näher kommenden Mann.

"Ich muss noch etwas mit ihnen bereden, bevor ich mit Loona nach Russland fliege", erklärte James und ließ ich auf einem Stuhl, gegenüber eines Tisches, welcher mit Waffen beladen war, nieder. 

Q ließ sich auf den Stuhl neben ihm sinken und bohrte nach: "Was um Himmels Willen kann so wichtig sein, dass sie um 6 Uhr morgens in meiner Branch auftauchen?"

Nun war es an der Zeit die Karten auf den Tisch zu legen, fand James.

Ein schiefes Grinsen legte sich auf eine Lippen. "Es geht um Loona. Sie lieben sie nicht wahr?"

Der Quatiermeister wurde rot. Natürlich liebte er sie, wie konnte er nicht? Sie war wunderschön, nett und einzigartig. Aber... aber woher wusste es James? Er war doch nicht so offensichtlich gewesen, oder etwa doch?

Bevor er ansetzte zu sprechen, räusperte sich Q nochmal und atmete tief durch. "Woher... woher wissen sie das?"

"Ich bitte Sie, das sieht man doch", lachte James etwas und schüttelte den Kopf. 

Q nickte. Natürlich hatte es 007 bemerkt. Wie konnte er auch nur davon ausgehen, dass es unbemerkt bleiben würde.

"Und ich wollte dir meinen Segen geben, weil... sie liebt auch dich und du solltest sie auf ein Date einladen, wenn wir aus Russland zurück kommen", erzählte James und wartete die Reaktion seines Gegenübers ab.

Q war einfach sprachlos. Sowas hatte er nicht erwartet, nicht von dem sonst so kalten 007. Er brachte nur ein einfaches Nicke zustande. Zu mehr sah sich Q nicht mehr in der Lage.

James grinste breit. So eine Reaktion hatte er schon erwartet. "Na dann hätten wir das geklärt", sagte er und stand auf, "aber Gnade Ihnen Gott wenn sie meine Kleine verletzen."

Mit diesem Satz machte er auf dem Absatz kehrt und lief zurück zum Lift. Zurück ließ er einen blass gewordenen Quatiermaster, der dem Agenten Löcher in den Rücken starrte.

Wenn er sie verletzte, würde Mr. Bond es doch nicht wagen ihn umzubringen... oder etwa doch? Der Braunhaarige wurde plötzlich mit solch einer Ungewissheit geplagt, dass er sich fragte, ob er Loona wirklich auf ein Date einladen sollte.

Obwohl er weiter darüber nachdenken wollte, beschloss er dies nach der Arbeit zu tun. Er hatte ja noch Zeit, Loona würde noch eine Weile in Russland sein.

Während Q sich darüber doch weiter den Kopf zerbrach, stieg James elegant in seinen Aston Martin ein und fuhr wieder nach Hause. Hoffentlich hatte niemand sein Fehlen bemerkt.

Doch Madeleine stand schon wach am Fenster. Sie konnte sich schon denken wo er gewesen war, als sie ihn beobachtete, wie er einparkte und ausstieg. Darauf bedacht so gewöhnlich wie eh und je zu sein, nichts besonderes zu machen.

Selbst im Alltag war er immer der Agent schlecht hin. Sie schmunzelte und fuhr sich mit den Händen durch die blonden langen Haare. 

"Guten Morgen, James", begrüßte sie ihn und schloss die Tür hinter ihn. "Guten Morgen, Liebling", erwiderte er nur und zog sie in seine Arme. Er legte seine Lippen sanft auf ihre und drückte sie sanft gegen seinen Körper.

Madeleine entfuhr ein leises Keuchen und schlang die Arme um ihren Nacken.
Doch ehe mehr passieren konnte, wurden die beiden von einer aufgeregten Loona unterbrochen: "Guten Mooorgen. Wir fliegen heute nach Russland und das ist dann schon meine zweite Mission."

James lachte rau und löste sich von Madeleine. So sehr er Loona doch gern hatte, hatte sie ein schlechtes Zeitgefühl. Sie kam immer dann wenn er Madeleine näher kam und das frustrierte ihn so langsam in letzter Zeit.

Loona lächelte und bekam das alles nicht mit. Sie lebte in ihrer eigenen Welt und lief in die Küche. "Machst du Pancakes?", fragte sie und blickte James süß an.

Dieser seufzte nur. Sie hatte ihn so in ihrer zarten Hand mit diesem Hundeblick. Er fuhr sich durch die Haare und lief ihr hinterher in die Küche.

Nach einer halben Stunde lud er die fertigen Pancakes auf einen Teller und stellte diesen auf den Tisch. Währenddessen deckte Madeleine den Tisch und setzte sich neben Loona.

Madeleine würde innerlich ganz traurig. Sie hasste es immer wenn James auf eine Mission ging. Sie bangte Tag ein Tag aus um sein Leben und hatte furchtbare Angst, ob er je wieder zurück kommen würde. Doch dann freute sie sich immer um so mehr, wenn es an der Tür klingelte und James vor ihr stand.

Gemeinsam aßen sie die Pancakes und Loona lief gemeinsam mit James nach oben um ihre Koffer zu packen. Er schloss, nachdem er alles nötige eingepackt hatte, seine große Sporttasche und lief zu Loonas Zimmer, um zusehen wie weit sie schon war.

"Na fertig?"

Loona lächelte ihn an, hob ihren Koffer von dem Bett herunter und lief mit diesem zu James. "Fertig!"

Er nickte und nahm auch ihren Koffer an sich, um beide nach unten zu tragen und in den Kofferraum zu laden.

Sie lief schon zu Madeleine um sich bei ihr zu verabschieden. Obwohl Madeleine aber das ganze schon gewohnt war, wurde ihr schwer ums Herz. Sie wollte die Beiden nicht Verbrechern hinterher jagen lassen. Doch sie musste sie gehen lassen. Egal ob es ihr schwer fiel oder nicht. Denn es war schließlich ihr Job, ihr Beruf.

Das Mädchen~ 007Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt