Kapitel 58

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Shilas Sicht

„Du spielst deine Rolle wirklich gut"Das waren ihre Worte gewesen. Ich drehte mich wieder auf die andereSeite meines Bettes. Sebastian verheimlichte mir etwas, aber was? Ausihrem Gespräch konnte ich nur erahnen, dass Frau Shirvin undSebastian einen Deal hatten.

Bei dem ganzen Wirrwarr in meinem Kopfkonnte ich einfach nicht schlafen. Ich wurde den Gedanken einfachnicht los, dass es bei ihrem Deal um Luis und mich ging. Keiner derbeiden, hatte mitbekommen, dass ich sie belauscht hatte. Eigentlichwar es auch gar nicht meine Absicht gewesen. Als ich die Tür hintermir geschlossen hatte, fiel mir ein, dass ich mich nicht beiSebastian für den Abend und vor allem für die Sache auf demDamenklo bedankt hatte. Als ich aber dann die Tür öffnete, hörteich die quitschige Stimme von Luis Mutter und beschloss zu lauschen.

Es machte mich Wahnsinnig nicht zuwissen, was da vor sich ging. Ich konnte Sebastian darauf auf garkeinen Fall ansprechen, auch wenn das mein erster Impuls war. Erwürde es wahrscheinlich sofort Frau Shirvin erzählen und dann würdees noch seltsamer für mich werden. Hatte ich mich so sehr in ihngeirrt? Gerade heute Abend hatte ich meine Meinung über ihngeändert. Ich hatte gedacht, dass er doch nicht so ein Arsch war,wie ich am Anfang gedacht hatte. Genervt von meinen eigenen Gedankenvergrub ich meinen Kopf in meinem Kissen. Wieso gab es keinenAusknopf für meinen Kopf?

Hier rum liegen und nichts tun, würdenicht funktionieren, also beschloss ich aufzustehen. So leise es gingschlich ich mich aus dem Zimmer. Ich hatte das Gefühl, als könnteich schon viel klarer Denken. Meine Füße trugen mich den Flurentlang. Es musste eine einfache Erklärung geben, was Frau Shirvinmeinte. Was sicher war, Sebastian tat es für seine Noten und erschien sich nach Frau Shirvins Meinung nach noch anstrengen zumüssen, seine Rolle besser zu spielen.

Plötzlich wurde mir einiges klar.Sebastian hatte sich verändert. Vom Arsch wurde er zu freundlich undhilfsbereit. War das seine Rolle, für mich? Aber warum? Ich legtemeinen Kopf gegen die kühle Wand. Die Worte von Luis Mutter jagtenmir wieder durch den Kopf „Ich habe mich bereits um einen neuenPartner für dich gekümmert Shila. Ein Junge ganz nach deinemGeschmack. Er ist gut aussehend, hat Geld und ist in deinem alter.Und wenn alles nach meinem Plan funktioniert, dann ist mein Sohnendlich befreit von dir".

Das musste es sein. Sollte Sebastianetwa der Mann für mich sein? Wie kam sie denn bitte auf ihn? Luisund er sahen sich nicht einmal ähnlich. Und ihre Charakter warensich auch nicht gleich.

Wie von selbst trugen mich meine Füßezu dem Zimmer der Jungs. Leise trat ich ein. Ich musste jetzt einfachmit Luis reden. Ich huschte durch das dunkle Zimmer. Alle schliefenbereits. Endlich fand ich sein Bett. Ich hörte ihn ruhig atmen.Langsam hockte ich mich vor sein Bett. „Luis" Ich strich ihmdurchs Haar. Verschlafen drehte er sich zu mir „Shila" Erstreckte seine Hand nach mir aus. „Wir müssen reden". Luis riebsich über die Augen „Jetzt?"

Da musste ich wohl nochÜberzegungsarbeit leisten. Mit meinen Händen umfasste ich seinGesicht „Was hast du vor Shila?" Ein Lächeln entstand auf meinemGesicht „Dich wach küssen" Seine Hände griffen nach meinerHüfte und zogen mich auf sein Bett. Meine Lippen legte ich aufseine. Endlich hatte ich ihn wieder bei mir. Es fühlte sich an, alshätte ich ihn seid Ewigkeiten nicht mehr berührt. Mein Verlangennach ihm brannte in meinem Körper. Zwischen seinen Küssen brachteich nur ein „Ich liebe dich" heraus. Luis küsste sich meinenHals hinauf.

„Bist du jetzt wach?"

Lachend blickte er zu mir „Ich bereuees geschlafen zu haben". Belustigt schüttelte ich den Kopf. Ja ichhatte ihn wirklich vermisst „Wir müssen reden, aber nicht hier"Luis nickte und zog mich aus dem Bett. Er sah an mir herunter und zogaus seinem Schrank einen seiner dicken Pullover. Dankend nahm ich ihnan.

Unauffällig zog ich seinen Duft ein.Ich zog ihn mir über und merkte erst dann, dass Luis bemerkt hatte,wie ich an seinem Pullover geschuppert hatte. „Ich vermisse dich"An meine Hand zog er mich leise aus dem Zimmer. Wir rannten Hand inHand über den Flur. Wo wollte er hin? Am Ende des Ganges blieb erstehen und öffnete eine Tür. Es war eine riesige Bibliothek. Ichwusste gar nicht, dass eine Jugendherberge so etwas besaß, aber dahatte ich mich wohl geirrt. Luis führte mich zu dem Balkon. Hinteruns schloss er die Balkontür und zog mich zu einem Stuhl. Ich setztemich auf seinen Schoße und kuschelte mich an ihn.

„Es geht um Sebastian" Fragend zogLuis die Augenbraue hoch. Doch dann entspannten sich seineGesichtszüge „Um Sebastian kümmern wir uns später, der kannwarten. Jetzt muss ich mich erst einmal um meine Prinzessin kümmern"

Luis stand auf und kramte in einemRegal herum. „Ich wusste, dass er sie noch hat." Mit einemFeuerzeug, Kerzen und einer Decke kam er wieder. Wir setzten unswieder und Luis legte um uns die Decke, damit wir nicht froren. Aufdem Tisch, der vor uns stand stellte er die Kerzen in Form einesHerzens auf und zündete sie an. Ich liebte diesen Jungen so sehr.Hier mit ihm zu sitzen war so romantisch und schön. Wann hatten wirschon mal solche Momente zusammen, in denen wir einfach nur unsereZweisamkeit genießen konnten „Das ist schön" Luis küsste michauf die Wange „Ja solche Momente sollte es öfter geben"

Mit seinem Daumen malte er Muster aufmeinen Bauch „Luis ich genieße jeden Moment mit dir. Ich will michnicht von dir fern halten" Er sah weg. Schaute mich nicht ansondern in die Ferne. „Ich kann dir nicht sagen wie sehr alles anmir zerrt, denn das würde gegen alles sprechen was ich tue, michalles bereuen lassen"

Ich wusste, das meine nächsten Wortedie Situation zerstören würden und doch musste ich meine Sorgen loswerden. „Deine Mutter hat mit Sebastian einen Deal am laufen. Erbekommt bessere Noten und dafür nimmt er dir mir weg" Noch immersah Luis mich nicht an „Verdammt Luis, guck mich an, sprich mitmir. Ich weiß nicht was ich tun soll" Meine Hand glitt zu seinemKinn, ich zog seinen Kopf sanft zu mir. In seinen Augen glitzertenTränen. „Meine Eltern haben mich unter Kontrolle. Dir weh zu tunist schlimmer als mir selbst das Herz zu brechen." Ich konnte nichtanders als diesen Jungen zu küssen. Wieso tat er nur immer so vielfür mich? Weil ich das selbe auch für ihn tun würde, weil dasLiebe ist.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 09, 2019 ⏰

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