Kapitel 10

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Am Schuleingang wartete ich auf Vivi. Ich hatte sie gestern Abend angerufen und ihr gesagt, dass ich mit ihr reden musste. Doch noch nie war sie die Pünktlichste. Luis war noch nicht in der Schule, aber er kam und ging sowieso wann er wollte. Von weitem sah ich sie und fing unwillkürlich an zu grinsen. In ihr sah ich eine gute Freundin. Ich umarmte sie und wir beide lehnten uns an den Zaun „Was los süße?“ Ich sah zu ihr rüber „Ich muss Daniel von Luis fernhalten, weiß aber noch nicht wie“. Plötzlich packt Vivi sich an die Brust „Weibliche Reize“. Wieder einmal verstand ich nur Bahnhof „Bitte was?“ Vivi rollte nur mit den Augen „Wo lebst du Shila in der Kanalisation?“ Ich streckte ihr die Zunge raus „Sind Luis und Daniel nicht in einer Clique und sehen sich täglich?“ Ich sah auf den Boden „Ja, aber was das jetzt mit den weibliche Reizen zu tun hat, weiß ich immer noch nicht“ Es klingelte zur Stunde. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in das Schulgebäude „Ganz einfach such dir einen der Jungs aus und spiel mit ihm. Setze deinen Charme ein“ Ich musste lachen „Und mit Charme meinst du meine Brüste“ Plötzlich hüpfte Vivi rauf und runter „Mach einen auf Cheerleader“ Wir standen vor dem Klassenraum „Da gibt es nur ein Problem. Ich keine mehr von ihnen“ Wir setzten uns auf unsere Plätze. Sie zwinkerte mir zu „Dir fällt schon was ein Honey“ Den ganzen Unterricht lang dachte ich nach. Mit Luis wollte ich so wenig wie möglich mit zu tun haben. Ich würde mich also um Daniel kümmern müssen. Aus meiner Tasche holte ich mein Handy. Was sollte ich ihm bloß schreiben? Ich überlegte hin und her und entschied mich schließlich ihm einfach zu schreiben, dass ich ganz dringend mit ihm sprechen musste. Als der Unterricht zu Ende war, wartete Daniel an der Tür auf mich. Ich hakte mich bei ihm unter und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Was gibt es so wichtiges? Ich muss gleich noch zu den Jungs“ Schmollend sah ich ihn an „Hast du wenigstens noch Zeit für ein Eis?“ Ich liebte es, wenn seine Augen so strahlten wie jetzt „Ok“

Als wir auf der Terasse eines Eiscaffees saßen, sah er mich fragend an „Du darfst nichts wegen Luis unternehmen, bitte.“ Verwirrt sah er mich an „Das hatten wir bereits geklärt“ Ich nahm seine Hand die auf dem Tisch lag in die Hand „Nein, haben wir nicht. Daniel ich bin keine Cheerleaderin mehr und so ein Niemand in der Schule. Wenn du jetzt was sagst, dann werde ich auch noch zum Gespött.“ Er strich mir beruhigend über den Handrücken „Du bist kein Niemand, aber Luis kann sich nicht alles leisten“ Er verstand mich einfach nicht. Ein Kellner brachte uns unser Eis „Verdammt, ich könnte meinen Job verlieren“ Daniel schob sich einen großen Löffel Eis in den Mund „Nicht Grund genug“ Vielleicht sollte ich versuchen, zu gucken wie er reagiert, wenn ich mit ihm über andere Jungs sprach. Ich rührte in meinem Eis „Wenn du aber zu ihm gehst und ihn voll zur Sau machst, dann will kein Typ der Welt mehr was von mir, weil er immer angst haben muss von dir eines aufs Maul zu bekommen.“ Doch sein Mund formte sich zu einem Lächeln. In mir sackte etwas zusammen, ich hatte so sehr gehofft, dass er was für mich empfinden würde. „Seid wann interessierst du dich denn für Jungs?“ Mit offenem Mund sah ich ihn an. „Du bist so ein Arsch“ Ich stand auf, denn mit ihm zu reden hatte kein Sinn mehr. Er legte Geld auf den Tisch und lief mir hinterher „Warte Shila, dass war nicht so gemeint.“ Genervt seufzte er und hielt mich an meiner Hüfte zurück „Ich hatte da halt noch nie dran gedacht“ Mein Gott manchmal glaubte ich wirklich, dass die Männer auf dem Mond lebten. „Ja ich bin auch ein Mädchen, warum sollte ich nichts von Jungs wollen“ Plötzlich wurden seine Augen groß „Wer ist er?“ Verwirrt sah ich zu ihm „Wer?“ Daniel kitzelte mich, was mich zum lachen brachte „Der Junge auf den du stehst“ Bitte was? Verdammt ich stand auf ihn. Aber vielleicht war es gar nicht so schlecht wenn er dachte, dass ich in einen Jungen verliebt war. „Sag ich dir nicht“ Er zwickte mich „Kenn ich ihn?“ Ich musste lachen, war das jetzt ein Ratespiel „Ja du kennst ihn“ Jetzt wurden seine Augen noch größer. „Welche Haarfarbe?“ Ich schlug ihn gegen die Brust „Hör auf damit“ Gespielt traurig sah er mich an „Meine beste Freundin verheimlicht mir was“ Lachend schüttelte ich den Kopf „Idiot“ Wie sollte ich es nur schaffen, dass er sich in mich verliebte? Da kam noch ein ganzes Stück arbeit auf mich zu. Oh nein, von weitem sah ich Charly auf uns zu watscheln. Von weitem winkte sie schon und rief Daniels Namen. Neben mir strahlte Daniel. Was war nur mit diesem Jungen los. Und wie sollte ich ihn davon überzeugen, dass ich besser war als sie? Sie nahm Daniel in den Arm und ignorierte mich „Daniel bringst du mich zum Training?“ Bei ihrer Stimme, könnte ich kotzen. Sie lächelte zuckersüß und sah dann zu mir „Schließlich musst du jetzt ja nicht mehr den Cheuffeur für die da spielen“ Daniel lachte. War das jetzt sein ernst? Wenigstens verteidigen könnte er mich „Pass lieber auf das deine Hupen nicht herausfallen, wir wollen ja nicht das der liebe Daniel wegen dir noch einen Unfall baut. Aber um die Airbacks muss ich mir für dich ja keine Gedanken machen, die sind bei dir ja schon angewachsen.“ Geschockt sahen die beiden mich an. Was sie mir dachten war mir egal. Wie konnte Daniel nur auf so ein oberflächliches und eingebildetes Mädchen stehen. Gekrängt ging ich und dieses Mal kam Daniel mir nicht nach. Ich würde ihm schon zeigen, dass auch mich jemand interessant findet.

Hindernis LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt