Kapitel 6

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Zum Glück hatte ich mir am Tag zuvor den Weg zur neuen Babysitter Familie bei Google angeguckt. Ich sagte Daniel, dass er die nächste Straße rechts abbiegen musste. Jetzt musste es das dritte Haus auf der rechten Seite sein. Daniel parkte den Wagen in der Einfahrt „Sicher das du hier hin musst“ Erst als ich mir das Haus genauer ansah erkannte ich es wieder. Hier wohnte Luis. „Ich wusste gar nicht, dass Luis noch eine kleine Schwester hat“ Daniel nickte „Ich auch nicht. Shila mir ist nicht ganz wohl bei der Sache“ Ich beugte mich zu ihm „Ich kümmere mich um seine Schwester und nicht um ihn“ Schnell gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. „Shila, ruf mich an wenn du nach Hause willst. Ich möchte nicht, dass du im Dunkeln nach Hause läufst“ Ich nickte und stieg dann aus. Von außen sah das Haus noch schöner aus als letzte Nacht. Ich klingelte und eine Frau die ungefähr im Selbem Alter wie meine Mutter war, öffnete mir die Tür. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Sie lächelte mich freundlich an. Sie hatte blondes Haar, das ihr bis zur Schulter ging. „Hallo du musst Shila sein“ Ich gab ihr meine Hand „Hallo, ja ich komm von der Babysitterkatei“ Freudig bat sich mich herein. Ich war verwundert. Nichts erinnerte an die gestrige Party. Ich folgte ihr ins Wohnzimmer. Wir setzten uns aufs Sofa. „Ja also ich brauche eine Zuverlässige Babysitterin, mein Mann und ich sind oft auf Geschäftsreisen oder auf Events. Wir haben noch einen Sohn, der im selben alter wie du sein müsste“ Ich nickte. Sollte ich ihr sagen, dass wir uns kannten? Lieber nicht. Plötzlich ging die Tür auf, ein lachender Luis und ein süßes kleines Mädchen mit zwei Zöpfen kamen herein. Als Luis mich sah blieb er stehen und musterte mich erschrocken. Seine Mutter stand auf „Luis, dass ist Shila die neue Babysitterin für Lina“ Luis kam auf mich zu und reichte mir seine Hand „Hi ich bin Luis“ Ich schüttelte seine Hand „Shila“ Er tat tatsächlich so, als ob er mich nicht kennen würde. Lina umarmte meine Beine. Ich kniete mich zu ihr „Hallo Lina ich bin Shila“ Sie nahm mich an die Hand „Ich habe ein neues Puppenhaus“ Und dann zog sie mich aus dem Raum.

Ihr Zimmer, war rosa und ein Mädchentraum. Ihre Möbel waren weiß und Spielzeug türmte sich in ihrem Zimmer. Sie rannte auf eines der Puppenhäuser zu und gab mir eine Puppe „Das ist Lisa, die spielst du“ Ich nickte. Wir spielten lange zusammen. Sie war einfach nur süß. Es klopfte an der Tür und ihre Mutter kam herein. „So Lina, es ist spät verabschiede dich von Shila, sie kommt bald wieder.“ Ich stand auf und nahm Lina zum Abschied einmal in den Arm. Vor der Tür sah Luis Mutter mich an „Hast du einen Freund?“ Verwirrt sah ich sie an. Mit so einer Frage hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. „Nein“ Wir gingen die Treppe herunter. Wir brauchen oft Abends jemanden der auf unsere kleine Maus aufpasst. Unser Sohn feiert gerne und passt daher eher selten auf. Wir wissen, dass er kein Unschuldslamm ist. Wir wünschen uns von ihnen ein professionelles Verhalten. Tun sie mir und ihnen den gefallen und fangen sie nichts mit Luis an. Ich liebe meinen Sohn, aber er behandelt Frauen wie Schweine.“ Ich musste schlucken. Dieses Versprechen gab ich ihr gerne, denn Luis war nun wirklich nicht mein Typ. Ich stand auf anständig Jungs und  nicht auf Draufgänger die jede Nacht jemanden anderes vögeln. „Da brauchen sie keine Angst zu haben. Ich bin hier um Geld zu verdienen und nicht um einen Freund zu finden“ Sie lächelte mich zufrieden an „Wenn es bei meinem Sohn mal soweit kommen würde, wäre ich glücklich, aber er geht ja nie etwas festes ein“ Ich schmunzelte, ich konnte die Mädchen gut verstehen. Luis konnte man nicht lange ertragen. Schnell holte ich mein Handy heraus. Ich schrieb Daniel eine Sms das er mich abholen konnte. Luis stand unten im Flur und fluchte über irgendetwas. „Shila wie kommst du nach Hause, Luis könnte dich nach Hause fahren“ Genervt sah er seine Mutter an „Nein, danke. Ein Freund holt mich ab.“ Luis verdrehte die Augen. Seine Mutter verabschiedete sich von mir. Ich zog mir meine Jacke an und war nun mit Luis alleine im Flur „Gehst du auch mit ihm Kacken“ Verwirrt sah ich ihn an „Na du und Daniel“ Ich öffnete die Tür und ging raus. Luis folgte mir und zündete sich eine Zigarette an „Bevor du gehst, das hier bleibt unter uns klar. Keiner außer dir, mir und Daniel muss davon erfahren.“ Ich nickte „Kein Problem“ Ich sah auf die Uhr. Verdammt Daniel hätte schon längst da sein müssen. Ich beschloss schon einmal los zu laufen. Daniel rief ich gefühlte tausendmal an, aber nie ging er ran. Plötzlich hielt neben mir ein Auto. Die Beifahrertür wurde von innen geöffnet. Luis sah zu mir „Steig ein“ Ich schüttelte den Kopf. Sicherlich nicht, da laufe ich lieber nach Hause. „Hör auf zu zicken und steig ein“ Ich sah zu ihm rüber und stieg dann ein. „Ich hab gedacht Daniel holt dich ab“ Ich schüttelte den Kopf „Das habe ich bis gerade auch gedacht“ Luis drehte die Musik auf, so dass mir fast die Ohren abflogen. Er fuhr mich zu meinem Haus. „Danke“ Er nickte und ich stieg aus. Daniel konnte was erleben. Ich hatte ihm das mit gestern noch immer nicht ganz verziehen und jetzt das. Was war in letzter Zeit mit ihm los. Ich ging ins Haus. Meine Mutter traf ich in der Küche an „Kannst du mir mal sagen, wo du den ganzen Tag warst?“ Ich ging zum Kühlschrank und holte mir Schokolade heraus. „Ich habe bei Daniel geschlafen und war dann Babysitten“ Noch lange konnte ich mir eine Standpauke über mein Verhalten anhören. Angeblich wäre sie vor Sorge fast gestorben. Ich vermutete allerdings, dass sie die Ruhe im Haus genossen hatte.

Hindernis LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt