Kapitel 30

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Meine Füße liefen, schneller als ich gedacht hätte. Meine Oberschenkel brannten, doch ich genoss das Gefühl. Lange war ich nicht mehr joggen gewesen. Doch heute war es genau das Richtige.

Die Sonne ging langsam auf und ließ mich stehen bleiben. Mein Blick wanderte über den See. Er lag so friedlich da. Alleine dafür hatte es sich gelohnt sich aus dem Bett zu quälen.

Geschlafen hatte ich die Nacht nicht wirklich, aber wer ging denn bitte schön gerne aus seinem schönen warmen Bett? Ich eigentlich nicht, aber jetzt war ich froh es getan zu haben.

Mein Kopf war frei und hatte die beiden Quälgeister für ein paar Minuten aus meinem Kopf verbannen können. Noch einmal holte ich tief Luft und lief dann weiter.

Ich wusste nicht wohin meine Füße mich trugen und eigentlich war es mir auch egal, solange sie ihren Dienst taten war alles gut.

Als ich in der Straße von Vivien lief musste ich automatisch lächeln. Aber ich beschloss nur an ihrem Haus vorbei zu laufen, sicherlich schlief sie noch. Doch ich hatte mich geirrt.

Sie trug eine kurze pinke Hose und dazu ein weißes Top. Sie dehnte sich gerade und bemerkte mich nicht einmal. Ich ging zu ihr und wedelte wie eine verrückte mit meiner Hand vor ihrem Gesicht. Lachend stand Vivi auf und fiel mir um den Hals.

„Nicht so stürmisch".

Doch das schien ihr egal zu sein.

 „Na wie geht's meiner besten Freundin heute?".

Wir setzten uns gemeinsam ins Gras, so dass wir uns gegenüber saßen. Nervös rupfte ich ein paar Graßhalme aus.

„Naja die Idee mit den Katzen finde ich immer noch sehr verlockend".

Vivi trank einen Schluck aus ihrer Trinkflasche und sah mich dann wieder Ernst an.

„Erstens, liebe ich meinen Vorgarten und möchte dass er weiterhin grün ist. Zweitens, sind es nur zwei Jungs, tu so als wären sie zwei kleine Kinder. Und  Drittens hast du eine super beste Freundin die dich ablenken wird".

Ich zuckte nur mit den Schultern , aber ich ließ ihren Rasen ab jetzt in Ruhe.

„Du hast ja Recht, aber Daniel ist mein bester Freund ich will ihn nicht verlieren. Und so blöd es auch klingen mag, ich mag beide. Daniel und Luis. Zur Zeit weiß ich einfach nicht warum alles so kompliziert ist".

Vivi lehnte sich zurück.

„Du denkst einfach zu viel nach. Heute Abend vergessen wir die blöden Jungs und feiern".

Eigentlich war mir gar nicht nach feiern zu Mute. Jogginghose und Schokolade klangen da schon symphatischer. Aber Vivi hatte Recht. Man war nur einmal jung. Ich würde mir sicherlich nicht von so zwei Dummköpfen meinen Abend versauen lassen.

„Gut, ich bin dabei".

Meine beste Freundin stand auf und half mir hoch.

„Bist du auch bei einem leckeren Frühstück dabei?".

Ich klatschte begeistert in die Hände.

 „Klar doch".

Gerade wollte ich Vivi ins Haus folgen als ein lautes gegröle meine Aufmerksamkeit erregte.

Das konnte doch nicht wahr sein oder? Ich mein Hallo geht's noch?

„Du magst ihn meine Liebe und wie es scheint willst du ihn beschützen. Wir verschieben das Frühstück einfach".

Dankbar gab ich ihr einen Kuss auf die Wange. Man merkte, dass Vivi meine beste Freundin war. Sie las mir jeden unsch von den Lippen ab und wusste was mich wieder aufheiterte.

„Dankeschön. Du bist die Beste".

Ich sah auf die andere Straßenseite und begegnete seinem Blick. Er blieb stehen, richtete sich gerade auf und versuchte so normal es nur ging zu laufen.

Aber es misslang ihm total. Ich meine wer kann besoffen schon geradeaus laufen? Ich nicht.

Es dauerte nicht lange bis er den Boden küsste. Schnell rannte ich zu ihm.

„Hey Luis, komm ich helf dir". Gerade noch konnte ich ausweichen. Er schüttelte mich einfach ab.

„Ge wesch".

So leicht würde ich mich nicht geschlagen geben.

„Luis, verdammt du bist so ein Sturkopf".

Behutsam legte ich meine Hand auf seinen Oberarm. „Ich bring dich nach Hause".

Jetzt zog er mich fest in seinen Arme. „Isch be de Zuhas".

Was auch immer das heißen sollte. Luis roch verdammt stark nach Alkohol. Ich wollte lieber nicht wissen, was er alles getrunken hatte.

Plötzlich blieb er stehen.

„kann ich zu de".

Ich nickte und zog ihn weiter die Straße entlang.

Zuhause schloss ich leise die Haustür auf. Zum Glück waren meine Eltern Langschläfer. Ich legte meinen Finger auf die Lippen um Luis zu zeigen, dass er jetzt leise sein musste. Wir schafften es sogar einiger maßen leise die Treppe hianuf.

Wie ein nasser Sack lies er sich auf mein Bett fallen. Ich ließ ihn da einfach liegen und ging erst einmal duschen, denn ich hasste es verschwitzt zu sein.

In der Dusche hätte ich mir am liebsten mein Shampoo gegen den Kopf geschlagen. Wie dumm war ich denn bitte? Ich laberte Daniel und Luis was von Auszeit vor und jetzt lag einer der Jungs in meinem Bett. Wunderbar Shila, toll gemacht. Gab es eigentlich ein Gefängnis für Herzen, weil meins gehörte da definitiv hin. Warum denken wir Frauen immer, dass wir die schlimmen Jungs retten können?

Das Wasser wurde mir zu heiß und ich selber war zum duschen irgendwie auch zu hibbilig.

Ich zog mir ein Top und eine Jogginghose an und ging dann zurück zu Luis. Er lag in meinem Bett und schlief wie ein kleines Baby.

Mein Handy vibrierte fröhlich vor sich hin. Das konnte nur eine Person sein. Vivi. Fröhlich öffnete ich ihre Nachricht.

„Um 16:00 Uhr Strand Party am See. Ich hol dich pünktlich ab. Bis später Süße".

Mein Blick wanderte zu Luis. Was sollte ich bloß mit ihm machen? Gedanken konnte ich mir später immer noch machen.

Erst einmal zog ich mir ein kurzes Sommerkleid an. Es zeigte nicht zu viel und nicht zu wenig. Meinen Haaren verpasste ich Engelsgleiche Locken und mein Gesicht verlieh ich neuen Glanz.

Die Party näherte sich von Minute zu Minute und Luis schlief immer noch. Nervös lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Doch ich brachte es einfach nicht übers Herz ihn zu wecken.

Also beschloss ich ihm einen Zettel zu schreiben und ihn weiter schlafen zu lassen.

„Ich hoffe du hast gut geschlafen Luis. Wunder dich nicht, ich bin am See. Liebe Grüße Shila".

Schrieb man das? Ich hatte wirklich keine Ahnung, aber so musste es erst einmal gehen. Auf, auf zur Party.


Party! Party! Party! Alkohol, viele Menschen, laute Musik, viele Zicken und zwei besonders gut aussehende Jungs. Na wer könnten die wohl sein :D Die Party kann kommen. So heute kam das Kapitel mal ein bisschen später sorry. Bis zum nächsten Kapitel

eure Caro

Hindernis LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt