𝓙𝓲𝓶𝓲𝓷'𝓼 𝓔𝓼𝓼𝓪𝔂

1.1K 97 15
                                    

ıllıllı.ıllıllı.
𝚃𝚛𝚎𝚊𝚜𝚞𝚛𝚎 - 𝙰𝚃𝙴𝙴𝚉
𝟹:𝟺𝟶 ━━━━━━━━━━• 𝟹:𝟺𝟶
⏮ Ⅱ ⏭
_______________________________________

ıllıllı.ıllıllı.
𝙵𝚊𝚌𝚎 - 𝙶𝙾𝚃7
𝟶:𝟶𝟷 ────────────────── 𝟹:𝟸𝟾
⏮ Ⅱ ⏭

______________________________________

Durch das gekippte Fenster wehte die sanfte warme Brise herein und ließ die leichten Vorhänge hin und her wiegen, was widerrum dazu führte, dass mehr helles Sonnenlicht in das Zimmer flutete. Draußen hörte man Seokjin leise pfeifen, während er die Wäsche aufhängte.

Yoongi und Jimin saßen auf Yoongis Bett und schwiegen. Es war eine angenehme Stille die beide genossen und sich wortlos verständigten, noch ein wenig still zu verbleiben. Schließlich öffnete Jimin seine Augen und blinzelte aufgrund der plötzlichen Helligkeit.
"Ich hab übrigens mein Essay fertig geschrieben. Willst du ein bisschen davon hören? Nur wenn du willst, natürlich.
"Klar, leg los.", sagte Yoongi und ließ sich rücklings auf das Bett fallen.
Jimin klappte also seinen Laptop auf, räusperte sich und fing leise an zu lesen.

"Vorurteile. Wir haben sie alle. Sei es aufgrund der Herkunft, der Religion, der Sexualität oder des Aussehens. Unbewusst und auch ungewollt bildet sich das Gehirn einfach eine Meinung zu einer Person, die wir gar nicht kennen. Und womit kommen wir bei einer Person wohl meistens als erstes in Kontakt? Das äußerliche Erscheinen. Doch was ist, wenn man dieses nicht erfassen kann? Demnach müssten Menschen mit einer starken Sehschwäche also die ehrlichsten sein, mit den wenigsten Vorurteilen. Sobald ihnen etwas über das Aussehen der Person näher gebracht wird, könnte auch solch eine Person sich Vorurteile bilden, oder nicht? Kann man das Aussehen von Dingen begreifen und verstehen, ohne sie je gesehen zu haben?
Diese Frage hatte ich mir tatsächlich noch nie gestellt. Viel zu selbstverständlich war es für mich gewesen, täglich die Augen zu öffnen und die Decke meines Zimmers zu erblicken. Die Farben meines Gemäldes zu identifizieren. Die Spiegelung meiner Selbst im Spiegel zu erblicken. Doch diese Selbstverständlichkeit begann zu verblassen. Denn ich lernte eine Person kennen, eine Person, die ohne die Fähigkeit zu Sehen lebte. Und als sie mich fragte, was Farben seien, fing ich zum ersten Mal an dankbar zu sein, jeden Morgen die weiße Decke über mir zu sehen. Doch dem Kunstliebhaber der ich bin, ging die Frage nicht mehr aus dem Kopf. Was waren Farben? Wie wirkten sie auf uns? Und wie konnte man sie beschreiben, ohne sie zu sehen?"

Jimin las lange, so lange, bis seine Stimme ein wenig kratzig wurde. Als er seine auf das Papier- oder besser den Laptop- gebrachte Geschichte von ihnen fertig vorgelesen hatte, fing es draußen schon an zu dämmern.
Jimins letzter vorgelesener Satz hing noch in der Luft und ließ jeden seinen eigenen Gedanken nachhängen.

Und so lernte ich nicht nur meine Liebe zu Wörtern kennen, ich lernte auch ihn zu lieben.
_______________________________________

 _______________________________________

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
Colours  |  YoonminWhere stories live. Discover now